Wählerwunsch schafft Kröten in manchen Schlund

Die Bundestagswahl ist gelaufen – nun will der Wunsch des Wählers gedeutet und nicht orakelt sein, meint Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer DER MITTELSTANDSVERBUND.

Berlin, 27.09.2021 – Demokratie ist das, was wir zurecht mit größter Mehrheit stets mit Zähnen und Klauen verteidigen. Dabei schafft sie immer wieder Realitäten, die ein rasches Fortkommen bei kleinen und existenziellen Fragen in einen Ringkampf über viele Runden mit ungewissem Ausgang verwandeln können, dabei den Akteuren mitunter schmerzliche Kompromisse abverlangen und den Beobachtern zähe Verhandlungskonsistenz vermitteln. Ebendies liegt nach der Bundestagswahl in der Luft. Ein erstes Aufatmen ist freilich bei jenen zu verspüren, die im Wahlkampf das Blinzeln eines Kanzler-Kandidaten in die dunkelrote Ecke zu erkennen glaubten. 

Doch nun will der Wunsch des Wählers gedeutet und nicht orakelt sein. Farbenlehre hin oder her, rote Linien müssen dort gezogen werden, wo die innere und äußere Sicherheit Deutschland gefährdet ist, wo das Krisenmanagement Lücken aufweist, wo die beste Bildung auf allen Ebenen nicht erste Priorität hat, wo es an Spitzenlösungen für Klima und Umwelt mangelt und wo hierfür die wirtschaftlichen Perspektiven fehlen und Spitzentechnologien in ihrer Entwicklung und in ihrem Einsatz blockiert werden. Hierbei wird es gerade um die Spielräume gehen, in denen sich Unternehmen und Beschäftigte und alle anderen Kulturschaffenden entfalten können. Mit diesen Vorsätzen im Auge sollten die potentiellen Koalitionäre beim Krötenschlucken nicht ständig vor dem Erstickungstod fürchten.

Der Mittelstand, der nicht nur die deutsche Wirtschaft, sondern auch die gesamte Gesellschaft prägt und stärkt, erwartet hierzu von einer neuen Bundesregierung klare Signale. Weniger Bürden durch Bürokratie und Abgaben, mehr Vertrauen in seine Gestaltungskraft und etwa auch seine Fähigkeit und vor allem auch Raum für effiziente überbetriebliche Zusammenarbeit. Denn genau dies ist im Kern das Erfolgsgeheimnis einer Mittelständischen Wirtschaft, basierend auf der Idee, dass viele schaffen, was einer alleine nicht schafft. Könnte nicht diese simple aber zigtausendfach bewährte genossenschaftliche Philosophie für die Koalitionsverhandlungen Pate stehen? 

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