„Arbeit nach Corona“ – Wissenschaft und Kooperationen im Gespräch

Fast 50 Teilnehmende aus den Verbundgruppen diskutierten lebhaft beim virtuellen Coffee-Talk zum Thema „Arbeit nach Corona“ mit Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis.

Berlin, 22.02.2022 – Schon lange vor der Corona-Pandemie und dem plötzlichen Wechsel in die mobile Arbeit hatte es begonnen, aber die letzten zwei Jahre haben den Wandel massiv beschleunigt: die Arbeitswelt hat sich grundlegend verändert. Eine Rückkehr zu den vorherigen Bedingungen können sich viele Unternehmen und Mitarbeitende kaum mehr vorstellen. Mobile Arbeit und digitale Formate sind gekommen, um zu bleiben. Aber wie ermöglicht man unter diesen neuen Bedingungen gute Zusammenarbeit? Wie passen sich Prozesse und soziale Verhaltensformen an? Was ist eine zeitgemäße Führungs- und Unternehmenskultur?

Im virtuellen Coffee-Talk konnten zahlreiche Impulse zum Thema „Neues Arbeiten“ gesammelt werden. Zu diesen und weiteren Fragen stellten Expert*innen aus Wissenschaft und Kooperationspraxis ihre Thesen sowie Erfahrungen vor und stellten sich der Diskussion mit fast 50 Teilnehmenden aus den Verbundgruppen im ersten virtuellen Coffee-Talk des MITTELSTANDSVERBUNDES.

Als berufener Experte stellte Prof. Dr. Wilhelm Bauer, Geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO den Stand der Wissenschaft dar. Für ihn gehört die Zukunft dem hybriden Arbeiten. Dabei sei die Selbstorganisation im Team im Gegensatz zu zentralen one-size-fits-all-Lösungen der bessere, weil anpassungsfähigere Ansatz.

Aus der Verbundgruppenpraxis berichteten zwei Expertinnen. Britta Beez, GARANT Holding GmbH, stellte den seit 2017 initiierten Change-Prozess der GARANT Gruppe vor. Geheimnis des Erfolges ist die starke Einbindung der Teams und die Delegation von Verantwortung an die Basis. So wurde u.a. ein neues Arbeitszeitmodell eingeführt und derzeit wird die GARANT-Zentrale zum „Clubhaus“ umgebaut.

Bettina Jakobi, Geschäftsführerin Personal im E/D/E Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler GmbH, berichtete zur Umsetzung des bereits 2018 erarbeiteten neuen Organisationsdesigns im Unternehmen. Corona hat diesen Prozess nicht nur auf den Kopf gestellt, sondern auch den Turbo eingelegt. Für sie steht fest, dass man die Veränderung wirklich wollen, althergebrachte Prozesse überdenken und Durchhaltevermögen zeigen muss, denn ein „zurück in die alte Welt“ kann es nicht geben.

Diese „Leuchttürme“ aus der Verbundgruppenlandschaft wurden rege diskutiert und es gab einige Antworten an die Teilnehmenden. Die Expert*innen warben dafür, die Akzeptanz von Neuerungen durch eine Verdeutlichung ihres Nutzens zu erhöhen, was einen tatsächlichen Nutzen voraussetzt. Anreize müssten richtig gesetzt werden, Verantwortung möglichst weit in die Teams delegiert werden. Und nicht zuletzt sei eine neue Führungskultur erforderlich.

Eine große Aufgabe für viele Kooperationen – aber es lohnt sich.

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