Europa geht wieder live: Netzwerktreffen des Europäischen Spitzenverbandes

Nach zwei Jahren Pandemie entfaltet sich das soziale Leben auch in Brüssel wieder. Der Europäische Spitzenverband selbstständiger Einzelhändler, Independent Retail Europe, lud daher zu einem Netzwerktreffen nach Brüssel ein. Die TeilnehmerInnen erwartete gehaltvolle Vorträge und Diskussionen.

Brüssel, 02.06.2022 – Aufgrund der Pandemie in ganz Europa fand das soziale Leben auch in Brüssel lange nur noch virtuell statt. Independent Retail Europe organisierte daher bereits bei Abflauen des Infektionsgeschehens ein Netzwerktreffen in Brüssel, um die EntscheiderInnen und ExpertInnen der Verbundgruppen endlich wieder an einen Tisch zu bringen.

Thomas Nonn, Bereichsvorstand REWE GROUP und Präsident von Independent Retail Europe, leitete in die Veranstaltung ein. In seinem Vortrag lenkte er die Aufmerksamkeit auf das auch in Brüssel aktuell heiß diskutierte Thema der Nachhaltigkeit. Zudem diskutiere der Spitzenverband derzeit mit den Europäischen EntscheiderInnen über eine Aktualisierung der KMU-Definition, um gerade Mittelständlern die Befolgung europäischer Rechtsakte zu erleichtern.

Im Anschluss diskutierten die Teilnehmenden unter Leitung von András Baneth (Public Affairs Council) über mögliche neue Ansätze für die Interessenvertretung gegenüber den europäischen Gesetzgebern. Nach dem Motto: „Wenn Du nicht am Tisch sitzt, stehst Du auf der Speisekarte“ wurde verdeutlicht, dass in vielen Bereichen ein frühzeitiger Kontakt zu den EntscheidungsträgerInnen absolut notwendig ist, um die Interessen des kooperierenden Mittelstands zu platzieren.

Henriëtte Hoving und Maurice van Heijningen (Spark Optimus) stellten im Anschluss Konzepte vor, wie disruptive Geschäftsmodelle in Verbundgruppen erfolgreich konzipiert und aufgesetzt werden können. Wichtig dabei sei die Einsicht, dass Disruption nicht mit Digitalisierung verwechselt werden darf. Echte Disruption erfordere die grundlegende Veränderung des eigenen Geschäftsmodells oder Erweiterungen desselben, ausgehend von der Perspektive des Kunden und seinen Bedürfnissen. Digitalisierung sei in diesem Zusammenhang vielmehr als Mittel zur Zielerreichung zu denken.

Zusammen mit Pascal Coppens wurde am Ende die spannende wie brandaktuelle Frage diskutiert: Can We Trust China? Coppens gab dabei tiefe Einblicke aus seinem gleichnamigen und just erschienenen Buch in die kulturhistorische Entwicklung Chinas und deren Konsequenzen für aktuelle Selbstwahrnehmung und ökonomische Ratio Chinas. Deutlich wurde: China hat einen weltweit unangefochtenen Vorsprung in pucto Digitalisierung der Ökonomie und damit des gesamten Alltags aber auch in der Geschwindigkeit seiner Entwicklungen. Entsprechend müssen wir verstehen, dass ‚der Westen‘ seine Vorbildfunktion lange eingebüßt hat und China mittelfristig zur Wirtschaftsmacht Nummer eins aufsteigen wird. Im direkten Wettbewerb sollte Europa deshalb eher auf Spezialisierung denn auf Geschwindigkeit setzen, um auf dem Weltmarkt relevant zu bleiben.

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