Vom Bauernhof bis auf den Teller: EU stellt neue Ansätze für eine nachhaltige Lebensmittelkette vor

Als Teil des europäischen grünen Deals geht die EU-Kommission nunmehr die Stärkung der Nachhaltigkeit in der Lebensmittelkette an: Im Fokus steht dabei auch der Lebensmitteleinzelhandel.

Brüssel, 21.02.2020 – „Wir müssen die unerlässliche Arbeit, die unsere Landwirte für die Versorgung der Europäerinnen und Europäer mit nahrhaften, erschwinglichen und sicheren Lebensmitteln leisten, schützen. Dies ist nur möglich, wenn sie und ihre Familien angemessen von ihrer Arbeit leben können. Wir werden unsere Landwirte mit einer neuen Strategie für eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung „vom Erzeuger bis zum Verbraucher“ (Farm to Fork) entlang der gesamten Wertschöpfungskette unterstützen.“ Dies kündigte Kommissionspräsidentin Von der Leyen bereits im letzten Jahr an.

Als Teil des europäischen grünen Deals geht die EU-Kommission nunmehr die Stärkung der Nachhaltigkeit in der Lebensmittelkette an.Nun löst sie ihr Versprechen ein – zumindest in Teilen: In einem Fahrplan stellte die Kommission jüngst die weiteren Schritte hinsichtlich der Strategie vor. Als Teil des europäischen Grünen Deals sollen noch in diesem Quartal konkrete Pläne vorgelegt werden. Die Zielsetzung dabei bleibt unverändert: Nachhaltige Lebensmittel entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Kernpunkte der Strategie wurden nunmehr konkretisiert:

  • Schaffung und Erhalt einer nachhaltigen Lebensmittel-Produktion auf der Primärstufe,
  • Nachhaltige Lebensmittelverarbeitung bei der Herstellung, (Weiter)Verarbeitung und dem Vertrieb,
  • Förderung eines nachhaltigen Konsumverhaltens,
  • Reduktion von Lebensmittelverschwendung

Auch die geplante Strategie stellt jedoch nur einen Zwischenschritt dar: Nach der Veröffentlichung der Mitteilung (bzw. der eigentlichen Strategie) soll eine breit angelegte öffentliche Diskussion gestartet werden. An deren Ende könnten Empfehlungen, Best Practices aber auch konkrete Gesetzesvorhaben stehen.

Der Fahrplan – wie das dahinter stehende Vorhaben – fallen in eine Zeit der kontroversen Diskussionen zwischen den einzelnen Beteiligten der Lebensmittelkette: Faire Preise, nachhaltige Lebensmittelproduktion und Tierwohl, Vermeidung von (Verpackungs-)Abfällen und nachhaltiger Konsum. Vieles wird bereits aktuell in nationalen oder europäischen Vorschriften geregelt – vieles davon jedoch unterschiedlich oder unvollständig. Die Schaffung einer kohärenten Strategie wird eines der Hauptaufgaben der neuen EU-Kommission sein.

Insgesamt bleibt mit der angekündigten Strategie zu hoffen, dass die aktuell äußerst emotional aufgeheizte Debatte rund um das Thema „Lebensmittelkette“ weiter versachlicht wird. Viele teils nur vorgeschobene Argumente könnten so entkräftet werden – ganz zum Wohl der gesamten Lebensmittelkette. 

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