Folge-Workshop Zukunftsstudie: Nachhaltigkeit – alle Zeichen auf Grün?

In der zweiten Runde der Folge-Workshops zur Studie der Zukunftsfähigkeit von Verbundgruppen diskutierten Kooperations-Entscheider und Experten über die aktuellen Aufgaben, denen Verbundgruppen im Bereich Nachhaltigkeit gegenüberstehen. Gastgeber waren neben dem MITTELSTANDSVERBUND die Expert-Zentrale in Langenhagen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erarbeiteten gemeinsam wichtige Arbeitsschritte, die es bei der Bewältigung dieses komplexen Themas zu beachten gilt.

Langenhagen, 29.11.2022 – Bereits Anfang des Jahres stieß DER MITTELSTANDSVERBUND eine Studie zur Zukunftsfähigkeit der Verbundgruppen an. Diese wird von Prof. Dr. Dirk Morschett, Universität Friburg/Schweiz, durchgeführt und soll neben einer umfassenden Bestandsaufnahme auch konkrete Handlungsempfehlungen zu einzelnen Themenfeldern erarbeiten. Auf der Grundlage von insgesamt drei Befragungsrunden und Interviews zu verschiedenen Themenfeldern zeichnet die Studie sowohl ein aktuelles Bild der wirtschaftlichen Lage als auch der Zukunftsaussichten für den kooperierenden Mittelstand. Im Fokus stehen dabei die Themen Innovationsfähigkeit, Nachhaltigkeit, Qualifizierung/New Work und Digitalisierung.

Die Teilnehmenden des Workshops "Nachhaltigkeit" im Rahmen der Zukunftsstudie Verbundgruppen Diese Kernthemen werden nunmehr in den jeweiligen Folge-Workshops weiter vertieft. Zu dem Thema Nachhaltigkeit lud die expert SE interessierte Verbundgruppen-Vertreterinnen und -Vertreter in ihre Zentrale in Langenhagen ein. Den Workshop leitete und moderierte Prof. Dr. Morschett.

Einleitend stellte Gerald Brietzke, Abteilungsleiter der expert Technik SE & Co. KG die Anstrengungen seiner Verbundgruppe in Sachen Nachhaltigkeit vor. Essenziell war und ist der expert dabei, die Mitarbeiter und Anschlusshäuser bei diesem Thema abzuholen „Immer am Puls der Zeit“ zu sein und mitzunehmen. Denn die Aufgaben sind groß und vielfältig: Angefangen von der Verbesserung der Energieeffizienz am POS über die Aufarbeitung der neuen Berichtspflichten aus Brüssel und Berlin, die Anpassung an die Kundenwünsche sowie die des Eigenmarken-Angebots bis hin zu innovativen Reparatur- und Aufbereitungs-Dienstleistungen, lebt die expert Nachhaltigkeit bereits heute.

Im Anschluss leitete Prof. Dr. Morschett in die Thematik ein. Wie bereits die von ihm durchgeführten Interviews mit den Verbundgruppen ergaben, wird Nachhaltigkeit zwar als Thema wahrgenommen, von vielen jedoch noch nicht ernsthaft bearbeitet. Vergleicht man dabei das Marktumfeld, muss man feststellen, dass viele Wettbewerber bereits viel weiter sind. Gerade mit Blick auf den förderwirtschaftlichen Auftrag seien Verbundgruppen daher angehalten, nunmehr konkrete Handlungsempfehlungen für die Anschlusshäuser zu gewährleisten und deren Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Um die Diskussion zu strukturieren, wurden Handlungsempfehlungen zu den Unter-Themen „Nachhaltigkeit“, „Klima“ und „Lieferketten“ in drei Fokus-Gruppen erarbeitet.

Grundsätzlich zeigte sich dabei: Ohne eine umfassende Bestandsanalyse geht es nicht. Unabhängig von der jeweiligen Aufgabenstellung muss der Ist-Zustand möglichst genau beschrieben werden, um darauf aufbauend das jeweilige Thema zu erschließen. Weiterhin sollte das Thema Nachhaltigkeit in der Unternehmenskultur verankert werden, um einen möglichst großen Erfolg zu erzielen. Zudem sollte schon frühzeitig der Blick aus der eigenen Domäne hinein in die gesamte Wertschöpfungskette gewagt werden. Denn nur in der Zusammenarbeit mit Industriepartnern und anderen Stakeholdern können erfolgreiche Konzepte langfristig etabliert werden. Hierbei sollte auch über Brancheninitiativen oder Kooperationen mit anderen Verbundgruppen nachgedacht werden. Dennoch ist der Aufbau eigener Expertise überaus wichtig, um Nachhaltigkeit ganzheitlich für die Zentrale aber auch die Anschlusshäuser zu erschließen. Hierbei können Verbundgruppen insbesondere auf die Angebote des Klimaverbund-Projektes mit der Klimaprofi-Qualifizierung zurückgreifen.

Doch auch, wenn die Zielrichtung einmal klar definiert wurde, versteht sich Nachhaltigkeit als langfristiger Prozess. Die Schaffung von Messbarkeit der erreichten Ziele sowie regelmäßige Kontrolle der eigenen Vorgehensweise sind unerlässlich, um eine wirkliche Verbesserung zu garantieren. Wie bei vielen anderen Themen gilt auch bei der Nachhaltigkeit: Communication is key! Dies bezogen sowohl auf die eigene Belegschaft und die Anschlusshäuser, aber auch mit Blick auf Geschäftspartner und (End-)Kunden. Die hohen Anstrengungen der Verbundgruppen können zu einem Wettbewerbsvorteil im Marktumfeld führen.

Insgesamt dankt DER MITTELSTANDSVERBUND der expert sowie den Teilnehmern für eine lebhafte Diskussion, deren Ergebnisse nunmehr in die konkreten Handlungsempfehlungen einfließen sollen.

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