"Genossenschaftsidee" wird immaterielles Kulturerbe

Die Genossenschaftsidee gehört zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit. Das entschied das Internationale Komitee zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO.

Addis Abeba, 02.12.2016 – Genossenschaften gelten als Musterbeispiel für basisdemokratische Partizipation in vielen gesellschaftlichen Bereichen. Umso erfreulicher ist nun die Nachricht, dass der erste deutsche Antrage zur Aufnahme der Genossenschaftsidee in die „repräsentative Liste“ der UNESCO erfolgreich war.

Die deutsche Delegation mit einer Vertreterin der ghanaischen Delegation in Addis Abeba.Auf Antrag der Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft und der Friedrich Wilhelm Raiffeisen Gesellschaft hatte die Kultusministerkonferenz beschlossen, die Genossenschaftsidee als immaterielles Weltkulturerbe der Menschheit der UNESCO vorzuschlagen. Das Internationale Komitee für die Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO in Addis Abeba hat den Antrag nun stattgegeben.

„Wir sind hocherfreut darüber und dankbar, dass auf diese Weise die Väter der Genossenschaften in Deutschland, Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen, eine Würdigung erhalten – für die Grundlegung einer Idee, die heute mehr denn je von großer Relevanz ist. Allein in Deutschland sind über 20 Millionen Menschen in Genossenschaften organisiert“, erklärte Josef Zolk, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft

Auch bei der Deutschen Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft zeigte man sich erfreut über die Entscheidung. „Mit der Aufnahme wird gleichermaßen das Erbe von Raiffeisen und Schultze-Delitzsch gewürdigt: Das Konzept eines allen Interessenten offen stehenden, überkonfessionellen Modells der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung auf Grundlage von Kooperationen“, so Dr. Manfred Wilde, Vorstand der Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft.

Die Repräsentative Liste soll eine bessere Sichtbarkeit des Immateriellen Kulturerbes gewährleisten, das Bewusstsein für seine Bedeutung stärken und den Dialog bei gleichzeitiger Achtung der kulturellen Vielfalt fördern. Sie verzeichnet vielfältige immaterielle kulturelle Ausdrucksformen aus allen Weltregionen. Dem 2006 in Kraft getretenen UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes war Deutschland im Jahr 2013 beigetreten.

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