Insights: “Mein Praktikum beim MITTELSTANDSVERBUND in Brüssel”

Vor sechs Monaten betrat eine Studentin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz zum ersten Mal das Brüsseler Büro des MITTELSTANDSVERBUNDES. Heute erzählt Sina Madeleine Haensel, wie sie die Zeit des Praktikums geprägt hat und was sie als Nächstes plant.

Brüssel, 24.03.2023 – Hallo, ich bin Sina Madeleine Haensel und studiere Sozial- und Rechtswissenschaften in Mainz. Da mein Praktikum beim MITTELSTANDSVERBUND - ZGV e.V. in Brüssel bald zu Ende geht, möchte ich meine Erfahrungen aus den letzten sechs Monaten im Herzen Europas in Worte fassen. Und damit allen Interessierten einen Blick hinter die Kulissen gewähren: Angefangen von meinem typischen Arbeitstag bis hin zu den Highlights der Mittelstandspolitik.  

Ein Tag im Brüsseler Büro  

Mein Arbeitsalltag ist sehr vielfältig und abwechslungsreich. In der Regel lese ich als Erstes Nachrichten über aktuelle politische und wirtschaftliche Entwicklungen in Europa und Deutschland auf den führenden Nachrichtenmedienseiten Euractiv und Politico. Dienstag- und Donnerstagmorgen findet immer eine digitale Presserunde statt, in der sich die Brüsseler, Berliner und Kölner Kolleg:innen des MITTELSTANDSVERBUNDES gegenseitig über wichtige politische und wirtschaftliche Ereignisse updaten.   

Die meiste Zeit widme ich mich dann den wichtigsten Aufgaben: Recherche der Beschlüsse, Prozesse und Vorschläge der EU-Institutionen und Schreiben von Artikeln oder Briefings. Bei der Recherche bewerte ich immer, inwiefern das Thema mittelständische Unternehmen betrifft und wie es sich auf sie auswirkt. Neben dem europäischen Green Deal, dem Data Act und der europäischen Energiepolitik ist mein thematischer Hauptfokus die Initiative zu den Lieferkettensorgfaltspflichten und Corporate Sustainability Due Diligence (CSDDD).  

Diese Gesetzesinitiative zu verfolgen mit verschiedenen Sitzungen im EU-Parlament, der Meinungsaustausch mit Kolleg:innen und Menschen aus anderen Unternehmen und das Verfassen von Artikeln hat mir wirklich Spaß gemacht. So konnte ich live einen Gesetzgebungsprozess in der EU beobachten und mein theoretisches Wissen in der Praxis anwenden. Es ist sehr interessant, zu sehen, welche Meinungen die einzelnen Abgeordneten der Parteien im Parlament vertreten, wie sie argumentieren und welche Kompromisse geschlossen werden.  

Das nehme ich aus dem Praktikum mit  

Ich habe sehr viele spannende Einblicke in Prozesse der deutschen und europäischen Wirtschaft bekommen. Direkt zu Beginn meines Praktikums unternahm ich eine Geschäftsreise nach Berlin zum Parlamentarischen Abend der AG Mittelstand. Dort habe ich auch die Berliner Kolleg:innen kennengelernt. Das war meine erste größere Veranstaltung mit Unternehmensvertreter:innen, sogar die Bundesminister Robert Habeck und Christian Lindner waren da.  

Im EU-Parlament habe ich miterlebt, wie Entscheidungen für die Zukunft der europäischen und deutschen Wirtschaft und des Mittelstandes getroffen werden. Die EU ist jetzt kein abstrakter Ort mehr für mich. Sie ist eine fantastische, wenn auch sehr komplexe Organisation, deren Prozesse ich nun besser nachvollziehen kann als noch vor einem halben Jahr.  

Meine größten Veränderungen? Ich habe jetzt ein anderes Bild vom Lobbyismus. Außerdem hat diese Zeit meinen Horizont enorm erweitert. Der Brüsseler Büroleiter und Kollege Tim Geier hat mich während meiner sechs Monate beim MITTELSTANDSVERBUND in wichtige Verbundgruppenthemen eingeführt und mir gezeigt, worauf es bei einer guten Politik für kleine und mittlere Unternehmen ankommt. In Brüssel habe ich sehr viele unterschiedliche Menschen getroffen: Andere Praktikant:innen aus deutschen Landesvertretungen und EU-Institutionen, Vertreter:innen aus Botschaften verschiedener Länder oder Menschen, die in anderen Firmen in Europa arbeiten. Alles ist sehr vernetzt und vor allem unter jungen Praktikant:innen und Trainees lernt man sich schnell kennen auf Abendveranstaltungen und anderen Events.  

Meine Zukunftspläne  

Durch mein Praktikum habe ich den Arbeitsalltag in einem internationalen politischen Umfeld kennengelernt – und herausgefunden, dass ich mir diese Atmosphäre und Aufgabenbereiche für meinen späteren Beruf ebenfalls vorstellen kann. Im Anschluss an das Praktikum werde ich mich akademisch und durch weitere Praktika weiterbilden und weiterorientieren. Ich weiß jetzt viel mehr, was ich will, und bin zuversichtlich, die richtige Richtung eingeschlagen zu haben.  

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