Offizielle Wiedereröffnung Campus Schloss Montabaur

Bildung goes Breitband: ADG Gruppe präsentiert hybride Veranstaltungsräume LP Hendrik Hering fordert Bildungsoffensive – ADG ist „Juwel für Rheinland-Pfalz“

Montabaur, 4.Offizielle Eröffnung durch Dr. Yvonne Zimmermann, Hendrik Hering,  Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz, Peter Rausch (v.l.n.r.) August 2021 - Die ADG Gruppe auf dem Campus Schloss Montabaur hat sich 
für die Post-Corona-Zeit neu aufgestellt und nachhaltig in die digitale Zukunft des Bildungsanbieters investiert. Sämtliche Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote für Vorständinnen, Vorstände und Führungskräfte aus Genossenschaftsbanken und anderen kooperativen Unternehmen wurden inhaltlich und konzeptionell stringent im Sinne einer werteorientierten Ökonomik weiterentwickelt. Sie können zudem heute digital oder in einem hybriden Mix aus digitaler Ausspielung und Präsenzveranstaltung angeboten werden. „Wir haben bewusst investiert und umgebaut während der mehrmonatigen Lockdown-Phase der Akademie, der ADG Business School und unseres Hotels. Um eine exzellente Qualität unserer digitalen und hybriden Angebote sicherzustellen, haben wir einen Breitbandanschluss gelegt und unsere Tagungsräume technisch aufgerüstet. Unser neues großes Video-Studio ermöglicht uns die autarke Produktion unterschiedlicher Live- Formate und digitaler Lernmaterialien“, sagte Dr. Yvonne Zimmermann, Vorstandsvorsitzende der Akademie Deutscher Genossenschaften (ADG). Die offizielle Einweihung des innovativ aufgerüsteten Campus fand im Beisein von Hendrik Hering, dem Präsidenten des Landtags Rheinland-Pfalz, am Dienstag statt. Er überbrachte Grüße von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und schnitt mit dem Vorstand der ADG, Dr. Yvonne Zimmermann und Peter Rausch, symbolisch ein gelbes Band durch.

Genossenschaftliche Prinzipien und Werte, Inhalte auf hohem Niveau –„ein Juwel für Rheinland-Pfalz“

In seinem Grußwort würdigte Hering den Mut und das Engagement der Vorstände von ADG, ADG Business School und Forschungsinstitut ADG Scientific und KollegInnen, in einer ökonomisch unsicheren Zeit in den Erhalt und die Zukunft eines weit über die Grenzen des Westerwaldes hinaus bekannten Kulturgutes zu investieren. „Diese Akademie ist von großer Bedeutung für das Land Rheinland-Pfalz – nicht nur wegen des historischen Gebäudes und der guten geographischen Lage mit ICE-Haltepunkt und den Zugängen zu den Flughäfen, sondern wegen der herausragenden Leistungen der Menschen, die hier arbeiten. Respekt und Anerkennung, für das, was hier in einer Zeit gesellschaftlicher Transformation geleistet wurde. Sie haben technologisch in der Corona-Zeit investiert, Verantwortung gezeigt und Arbeitsplätze erhalten. Das ist nicht selbstverständlich, sondern hier wurden die Prinzipien der genossenschaftlichen Idee umgesetzt.“

Hering, der sich ausführlich die neuen Möglichkeiten der Wissensvermittlung in den auf hybride Veranstaltungen ausgelegten neuen Seminarräumen auf dem Campus erläutern ließ, sagte im Anschluss: „Die ADG ist eine Bildungseinrichtung, die auf hohem Niveau Inhalte vermittelt, aber auch Forschung betreibt, wie die genossenschaftliche Idee zeitgemäß weiterentwickelt werden kann. Das macht die ADG zu einem Juwel für Rheinland-Pfalz.“

Bildungsoffensive für Transformationsprozess notwendig

Hering betonte: „Wir brauchen eine Bildungsoffensive, denn wir befinden uns mitten in einem gewaltigen Transformationsprozess. Das Einzige, was wir heute verbindlich wissen ist, dass dieser Prozess an Dynamik und Tempo weiter zunehmen wird. Dieser Veränderungsprozess ist mit großen Herausforderungen, aber auch mit großen Chancen verbunden für all jene, die erkennen, was getan werden muss. Was wir insbesondere brauchen ist Freude und Begeisterung am lebenslangen Lernen! Wir müssen den Menschen vermitteln, dass Lernen keine Bedrohung ist, sondern Interesse dafür wecken, welche enormen Chancen mit attraktiven Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten verbunden sind – so wie Sie es hier gestalten. Ihr großer Vorteil hier ist zu erforschen, wie diese Qualifizierung gelingen kann – im engen Austausch und Dialog von Forschung und Wissenschaft mit Führungskräften aus der Praxis.“

Digitale Weiterbildung mit 1 Giga-Bit Bandbreite

ADG-Vorstand Peter Rausch, erläuterte, wie in der Phase des ersten Lockdowns 2020 die ADG in einem Kraftakt den Anteil digitaler Bildungsformate binnen Wochen von 5% auf 100% erhöht hat. Seit dem Ende des zweiten Lockdowns wird das gesamte inhaltlich und strukturell neu konzipierte und miteinander verzahnte Programm von Akademie und Business School auch über einen neuen Online-Shop angeboten. „Die Akademie Deutscher Genossenschaften hat durch die Investitionen in die Campus- Infrastruktur die Rahmenbedingungen für innovatives Lernen auf ein völlig neues Niveau angehoben. Über den neuen Glasfaser-Anschluss können wir bis zu 20 parallel stattfindende digitale und hybride Veranstaltungen mit einer Bandbreite von 1.000 M.-Bit (1 Giga- Bit) in exzellenter Bild- und Tonqualität streamen. Zum Vergleich: Zuvor betrug die Leistung via Kupferkabel 300 M.-Bit. Die heutige Bandbreite können wir bei Bedarf verachtfachen“, berichtete Rausch.

Veranstaltungsräume auch für Tagungen von Drittkunden buchbar

Breitband für den Campus garantiere moderne und zeitgemäße Lernformen aus Präsenzanteilen und digitalen Selbstlernelementen – „das neue Normal!“, so Rausch. Für den Ausbau der innovativ aufgerüsteten Tagungsräume und den Bau des Videostudios sei das Tagungshaus Tabor auf dem Campus entkernt und komplett umgebaut worden. Von diesen technischen Angeboten profitieren auch Drittkunden, die das Hotel Schloss Montabaur für hybride Tagungen buchen können.“

Bildung steht in der Tradition der genossenschaftlichen Idee

„Lebenslanges Lernen muss als Versprechen wahrgenommen werden, nicht als Bedrohung“, betonte auch Hering die Bedeutung von Bildung für eine nachhaltige Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft. Lebenslanges Lernen umfasse das Versprechen des Arbeitgebers, die Mitarbeitenden bei neuen Herausforderungen zu unterstützen. „Damit schaffen Fortbildungen Sicherheit und nicht etwa Unsicherheit im Unternehmen. Menschen fit zu machen für die Zukunft steht ganz in der Tradition der genossenschaftlichen Idee. Die Hilfe zur Selbsthilfe war es, die auch Friedrich Wilhelm Raiffeisen antrieb, der nicht weit von hier im Westerwald zeigte, was kooperative Hilfe in der Region zu leisten vermag.“

Dr. Viktoria Schäfer, Vorstandsvorsitzende und wissenschaftliche Leiterin des Forschungsinstitutes ADG Scientific – Center for Research and Cooperation stimmte zu: „Gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung nachhaltiger Unternehmensführung ist es umso wichtiger, die genossenschaftliche Idee auch in der Bildung lebendig zu halten und zu modernisieren. Und dies ist gerade dann wichtig, wenn wir uns ans Führungskräfte richten. Wir sprechen damit auch nicht nur Leader aus Organisationen an, die in der Rechtform einer eigetragenen Genossenschaft firmieren. Stattdessen richten wir uns insgesamt an all diejenigen, die sich einer werteorientierten Ökonomik verpflichtet fühlen.“ 

Die Forschungsergebnisse ihres interdisziplinär aufgestellten Forschungsinstitutes finden direkten Eingang in die Entwicklung aller Bildungsangebote der ADG Gruppe – sowohl in die Studiengänge der Business School, die in diesem Jahr ihr 10-jähriges Jubiläum feiert, als auch in die Angebote der Akademie, die bereits seit über 40 Jahren für exzellente Management- und Executive-Qualifizierung steht.

Werteorientierte Lehre und Weiterbildung ermöglichen ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltiges Wirtschaften

Auch Prof. Dr. Guido Pfeifer, Geschäftsführer der ADG Business School an der Steinbeis Hochschule, betonte, wie wichtig eine zeitgemäße Weiterbildung heute ist.

„Nicht erst seit Corona wird der Ruf nach einer neuen Wirtschaftsordnung lauter; Regierungen in aller Welt haben bereits 2015 die 17 Ziele der UN zu einer nachhaltigen Entwicklung anerkannt und sind aufgefordert Wirtschaft und Wachstum neu zu denken. Dafür braucht es einen Wissenstransfer zwischen Forschung, Lehre und Praxis. Die ADG Business School hat sich daher konsequent neu ausgerichtet als Hochschule für „Werteorientierte Ökonomik“, erläuterte Pfeifer. Es gehe darum, neben der ökonomischen Wertschöpfung entlang der Wertschöpfungskette auch soziale und ökologische Nachhaltigkeit zu betrachten. Nur im Zusammenspiel aller Aspekte kann der Transformationsprozess von Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft als Teil der gesellschaftlichen Verantwortung zum „Nachhaltigen Wirtschaften“ ausbalanciert gestaltet werden. „Corona hat uns die Fragilität des Wirtschafts-, Finanz- und Währungssystems gezeigt. Nachhaltiges Wachstum und Wirtschaften wird deshalb die Zeit und die Gesellschaft „Post Corona“ prägen!! Darauf wollen wir unsere Studierenden gut vorbereiten.“

In der Diskussion mit der Vorstandsvorsitzenden der ADG, Yvonne Zimmermann, und Landtagspräsident Hendrik Hering betonte Jenny Groß, MdL für den Landkreis Westerwald und beurlaubte Lehrerin des Raiffeisen Campus in Dernbach, wie wichtig es sei, das Mindset für lebenslanges Lernen bereits bei den Lernenden in der Schule zu stärken und zu verankern: „Wir lernen nicht für die nächste Klausur, sondern für das Leben!“

Hering ergänzte, es bedürfe heute sensibler Überlegung und Kommunikation, welche Inhalte digital erlernt werden können und welche Werte es in Präsenz zu vermitteln gilt. In jedem Fall entstünden so spannende Kombinationen aus unterschiedlichen Lernformaten – wie auf dem Campus Schloss Montabaur: „Es wird für viele Menschen wertvoll sein, sich hier weiterzubilden – nicht nur für diejenigen aus der großen Genossenschaftsfamilie, sondern auch für die Menschen aus der Region.“

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