Tagung zur Genossenschaftsgeschichte: MITTELSTANDSVERBUND bleibt innovativer Träger der genossenschaftlichen Idee

Im Rahmen einer historischen Tagung anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der genossenschaftlichen Verbändeneugliederung wurde auch die besondere Rolle des MITTELSTANDSVERBUNDES als Vertretung der gewerblichen Genossenschaften gewürdigt. Hauptgeschäftsführer Dr. Ludwig Veltmann betonte in seinem Vortrag, dass dabei die Bewahrung und Weiterentwicklung des Kooperationsgedankens im Mittelpunkt stehen müssen, nicht eine bestimmte organisatorische Hülle.

Berlin, 07.10.2022 – Am 6. und 7. Oktober 2022 veranstaltete das Genossenschaftshistorische Informationszentrum (GIZ) gemeinsam mit weiteren Partnern in Berlin die 16. Tagung zur Genossenschaftsgeschichte. Dabei stand insbesondere die umfassende Neugliederung der genossenschaftlichen Verbände in den Jahren 1971/1972 im Vordergrund, welche die Verbandslandschaft nachhaltig geprägt hat. Als Ergebnis dieser Neugliederung entstanden der Deutsche Genossenschafts- und Raiffeisenverband (DGRV) als Dachverband, der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) als Vertretung der landwirtschaftlichen Genossenschaften, der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) sowie schließlich – unter seinem heutigen Namen – DER MITTELSTANDSVERBUND – ZGV e.V. Während die anderen Verbände in ihrer Mitgliedschaft weiterhin rein genossenschaftlich orientiert sind, vertritt DER MITTELSTANDSVERBUND auch gewerbliche Verbundgruppen anderer Rechtsformen und orientiert sich am Leitprinzip der mittelständischen Kooperation.

Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer DER MITTELSTANDSVERBUNDDiesen besonderen Ansatz stellte Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer DER MITTELSTANDSVERBUND, in seinem Vortrag heraus: Zwar sei die Vielfalt der eigenen Mitgliedschaft auch Ergebnis einer Fusion im Jahr 1992, bei der sich der Zentralverband der Genossenschaftlichen Großhandels- und Dienstleistungsunternehmen (Zentgeno) mit dem Bundesverband der Einkaufs- und Marketingverbünde (BEV) zum Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen (ZGV) vereinigte. Zum anderen stehe dahinter auch eine bewusste Richtungsentscheidung: Die genossenschaftliche Idee im Mittelstand soll unabhängig von der gewählten Rechtsform gefördert werden. So vertritt DER MITTELSTANDSVERBUND weiterhin zahlreiche Mitglieder in der Rechtsform der Genossenschaft, allerdings auch „die Verbünde, die nicht unter eG firmieren, aber die genossenschaftliche Idee im förderwirtschaftlichen Sinne täglich leben“.

Auch müsse der Horizont über die formalen Mitglieder hinaus erweitert werden, um die Strukturen im kooperierenden Mittelstand voll zu erfassen: „Unser Fokus liegt nicht nur auf den Genossenschafts- oder Kooperationszentralen, sondern auch auf denjenigen, denen das Förderversprechen gilt. Das sind in unserem Falle die in den etwa 310 Verbundgruppen organisierten 230.000 mittelständischen Unternehmen in 45 verschiedenen Branchen des Handels, des Handwerks und im Dienstleistungsgewerbe. Um genau das zu unterstreichen, haben wir uns im Jahre 2011 umbenannt in: DER MITTELSTANDSVERBUND.“

Auch wenn sich Genossenschaften und Kooperationen in Krisenzeiten als resilienter erwiesen haben als andere Unternehmen, müsse die zugrundeliegende Idee dennoch stets weiterentwickelt werden: „Ob die Genossenschaftsidee für den Mittelstand insgesamt eine Zukunft hat, hängt davon ab, ob es gelingt, eine nach innen und außen erkennbare Identität bewahren – bei gleichzeitig schlanken und konsequenten Entscheidungsstrukturen.“ Es sei ein ermutigendes Signal, dass gerade junge Menschen im Zuge der Hinwendung zur Sharing Economy wieder zunehmend genossenschaftsaffin sind. Dies zeige auch die nachhaltige Attraktivität des Kooperationsgedankens und mache Mut für die weitere Entwicklung: „Ich bin davon überzeugt, dass aus einer historischen Idee ein beständiges Erfolgsmodell für die Zukunft wird und auch weiterhin Tausenden von mittelständischen Unternehmen des Handels, des Handwerks und aus dem Dienstleistungsgewerbe Existenz und Wettbewerbsfähigkeit sichert.“

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