Digitale Generalversammlung der BÄKO-ZENTRALE eG am 23. Juni 2021

„Stärken stärken … Chancen entwickeln.“ – … so das Motto des Geschäftsberichts 2020 der BÄKO-ZENTRALE eG

Geschäftsentwicklung in 2020 / Corona-Pandemie

  • Globale Beschaffungsmarktprobleme, steigende Rohstoff- und Transportpreise wie auch schwankende Wechselkurse erschwerten das Warenmanagement
  • Zahlreiche Maßnahmen der Kostenminimierung und Kapazitätsplanung wurden inklusive der Wahrnehmung von Kurzarbeit im Mai, Juni und Juli 2020 erfolgreich umgesetzt, um den Auswirkungen der Krisenlage entgegenzu-wirken

Trotz weltweit schwieriger marktwirtschaftlicher Bedingungen kann die BÄKO-ZENTRALE eG ein vergleichsweise robustes Geschäftsergebnis für 2020 ausweisen. Das Warengeschäft wird vor dem Hintergrund der Corona beein-flussten Pandemielage umsatzseitig als vergleichsweise zufriedenstellend wenn auch herausfordernd eingeordnet.

Generalversammlung BÄKO-ZENTRALE eG

Bei der digitalen Generalversammlung der BÄKO-ZENTRALE eG am 23.06.2021 wurden ein Überblick über das Geschäftsjahr 2020 sowie ein Ausblick auf weitere strategische Vorhaben gegeben.

Wolfgang Schäfer, Vorsitzender des Aufsichtsrats der BÄKO-ZENTRALE eG, eröffnete die digitale Generalversammlung. Er sprach dem Vorstand und allen Mitarbeitern und den Mitgliedern der BÄKO-ZENTRALE eG seinen Dank aus.

„Trotz der vielfältigen Einflüsse der Corona-Pandemie im Jahr 2020 konnten wir ein robustes Geschäftsergebnis einfahren und sind vergleichsweise glimpflich durch die Pandemie gekommen. Mein Dank gilt der gesamten Belegschaft der BÄKO-ZENTRALE und somit jedem einzelnen Mitarbeiter. Alle gemeinsam haben ihr Bestes gegeben, um diese Krise bestmöglich zu meistern. Der Zusammenhalt innerhalb der BÄKO-Organisation zwischen der Zentrale und den BÄKO-Regionalgenossenschaften im Krisenjahr 2020 hat die Stärken und Vorteile der genossenschaftlichen Strukturen und somit ihre Grundwerte bestätigt. Als Verbundgruppe haben wir uns insgesamt gut behauptet.“

Der Vorstandssprecher der BÄKO-ZENTRALE eG, Stefan Strehle, erläuterte die Geschäftsentwicklung 2020 und leitete dabei auch den Gesamtumsatz in Höhe von 1,37 Mrd. Euro (-7,6 % unter Vorjahr) her.

Im Geschäftsjahr 2020 konnte trotz unterschiedlichsten Corona-Einflüssen ein Jahresüberschuss von 0,6 Mio. Euro erwirtschaftet werden. Die Summe der Gesamtvergütungen an die BÄKO-Regionalgenossenschaften belief sich für das Geschäftsjahr 2020 auf 19,4 Mio. Euro (-4,1 % versus 2019). Für das Geschäftsjahr 2020 erhielten die BÄKO-Regionalgenossenschaften eine attraktive Dividendenzahlung in Höhe von 5 %.

„Im Geschäftsjahr 2020 konnte die BÄKO-ZENTRALE - trotz aller negativer Corona-Einflüsse – eine solide Jahresbilanz ziehen. Wir alle haben viel gelernt und aus dieser herausfordernden Situation einiges für die Zukunft mitgenommen. Wir sind optimistisch und blicken positiv in die Zukunft. Deshalb haben wir u. a. auch das Motto unseres Geschäftsberichts mit der Leitlinie „Stärken stärken … Chancen entwickeln.“ betitelt. Dabei werden wir unsere Rohstoff- und die diesbezügliche Vermarktungskompetenz ausbauen und ebenso auf die Megatrends der Digitalisierung, Individualisierung und Nachhaltigkeit im weitesten Sinn setzen. Aufbauend auf den heutigen Stärken gilt es die BÄKO-ZENTRALE von der klassischen Einkaufsgenossenschaft zur digitalen Service- und Dienstleistungsgenossenschaft weiterzuentwickeln“, führte Stefan Strehle aus.

Personalien / Wahlen zum Aufsichtsrat

Vorstand:
Im Oktober 2020 fand innerhalb des geschäftsführenden Vorstandsgremiums ein Wechsel statt. Nach über 8 ½ Jahren ist Stefan Strehle nach Duisburg in die BÄKO-ZENTRALE eG zurückgekehrt und erweitert das geschäftsführende Vorstandsteam um Gunter Hahn und Klaus Burger. Herr Burger ist zum 1. November 2020 aus der Geschäftsführung Warenwirtschaft in den Vorstand aufgerückt.

Aufsichtsrat:
Folgende Mitglieder des Aufsichtsrats stellten sich zur Wiederwahl:
Joost Nikolai Bremer, Frank Daube, Horst Reichartseder, Bernd Rott, Jörg Warnke
Die Wiederwahl aller Herren erfolgte einstimmig.

Geschäftsbericht 2020
Duisburg/Ladenburg/Nürnberg/Rellingen – "Stärken stärken … Chancen entwickeln.“

BÄKO-ZENTRALE eG

Geschäftsverlauf 2020:
Robustes Geschäftsergebnis trotz weltweit schwieriger marktwirtschaftlicher Bedingungen

Bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie gestaltete sich der Geschäftsverlauf wesentlich schwieriger als in den Vorjahren. Zahlreiche Maßnahmen, insbesondere zur Kostenreduktion inklusive Kurzarbeit im Mai, Juni und Juli 2020, wurden engmaschig geplant und umgesetzt, um der Krise entgegenzuwirken. Im Ergebnis blickt die BÄKO-ZENTRALE eG insgesamt wie folgt auf das Jahr 2020 zurück.

Im Vergleich zu den Rekordumsätzen des Vorjahres blieb der Gesamtumsatz 2020 mit 7,6 % unter Vorjahresniveau und belief sich auf 1.366,6 Mio. Euro. Die Umsatzverluste verteilten sich gleichermaßen auf das Eigengeschäft und den Zentralregulierungsumsatz.

Absatz
Der Absatz in den einzelnen Warengruppen spiegelt die veränderte Situation im Markt und somit die branchenspezi-fischen Rahmenbedingungen und Veränderungen im Geschäftsjahr 2020, insbesondere unter Corona-Bedingungen, wider. In allen Warenbereichen war die Absatzentwicklung im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 negativ. In den Wa-renbereichen Handelswaren sowie Papier und Verpackung lagen die Abweichungen sogar im zweistelligen negativen Bereich.

Umsatz nach Warenbereichen 2020 vs. 2019 in Prozent
In allen Warenbereichen lag der Umsatz unter dem Niveau von 2019. Die größten Einbußen waren in den Bereichen Handelswaren (-20,8 %) und im Frischebereich (-12,2 %) zu verzeichnen. Im Warenbereich Mehl (Umsatz 130,4 Mio. Euro; -6,2 %) und im größten Warenbereich Rohstoffe (Umsatz 612,2 Mio. Euro; -5,3 %) blieben die Umsätze eben-falls unter Vorjahr. Ebenfalls im Bereich Maschinen und Geräte (Umsatz 146,4 Mio. Euro; -6,8 %) und im Bereich Papier und Verpackung (Umsatz 73,2 Mio. Euro; -2,6 %) blieben die Umsätze unter Vorjahresniveau.

Ertragslage, Vergütungen an Regionalgenossenschaften
Die BÄKO-ZENTRALE eG kann gerade vor dem Hintergrund der erschwerten Rahmenbedingungen der Pandemie auf ein überzeugendes und vertrauenerweckendes Management des krisengeprägten Geschäftsjahres 2020 zurückblicken. Die Ertragslage wird vom Vorstand für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020 als solide und zufriedenstellend bewertet. Die Ertragslage entwickelte sich dementsprechend wie folgt: Die Umsatzerlöse laut Gewinn- und Verlustrechnung reduzierten sich aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie im Geschäftsjahr 2020 um 7,7 % auf 475 Mio. Euro. Das Rohergebnis reduzierte sich von 31,3 Mio. Euro auf 26,7 Mio. Euro. Die hierin enthaltenen sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich, vorwiegend aufgrund von Erträgen aus Auflösung von Rückstellungen, um 0,4 Mio. Euro. Die Betriebsaufwendungen (Personal- und Sachaufwendungen) sanken um 10,6 % auf 25,0 Mio. Euro, das Betriebsergebnis reduzierte sich analog zum Rohergebnis auf 1,3 Mio. Euro. Der Personalaufwand reduzierte sich bei leicht niedrigerer Mitarbeiterzahl um 1,0 Mio. Euro, was vorwiegend auf die Rückführung von Rückstellungen für Urlaub und Überstunden sowie auf eine Kostenreduzierung durch den Einsatz von Kurzarbeit zurückzuführen ist. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich um 1,4 Mio. Euro. Neben Einsparungen aufgrund pandemiebedingter Absagen von Messen haben hierzu vor allem eingeleitete Kosteneinsparungsmaßnahmen beige-tragen. Unsere Mitgliedsgenossenschaften erhielten für das Geschäftsjahr 2020 Vergütungen im Eigen- und Zentral-regulierungsgeschäft in Höhe von insgesamt rund 19,4 Mio. Euro (-4,1 %; Vorjahr: 20,3 Mio. Euro).

Vermögens- und Finanzlage
Die Bilanzsumme reduzierte sich zum 31. Dezember 2020 um 10,0 % auf 90,3 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Die Forderungen sind stichtagsbedingt im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Die leicht erhöhten liquiden Mittel sind korrespondierend auf gesunkene Vorräte und die verminderten Verbindlichkeiten zurückzuführen. Die BÄKO-ZENTRALE eG verfügt über ein wirtschaftliches Eigenkapital von 51,0 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote beträgt 57,4 % (Bilanzielles Eigenkapital +2,0 Mio. Euro versteuerte Wertberichtigungen). Der Anteil der Rücklagen nach Ergebnis-verwendung am Eigenkapital beträgt 83,2 %. Das Anlagevermögen ist vollständig durch Eigenkapital finanziert. Im Geschäftsjahr 2020 wurden planmäßige Ersatzinvestitionen in Höhe von rund 1,1 Mio. Euro durchgeführt.

Alle Investitionen wurden aus Eigenmitteln getätigt. Der Cashflow war zur Finanzierung sämtlicher Investitionen jederzeit ausreichend und betrug in Summe von Jahresüberschuss und Abschreibungen im Geschäftsjahr 2020 2,0 Mio. Euro. Die Zahlungsfähigkeit war im Geschäftsjahr jederzeit gegeben. Neben den in der Bilanz ausgewiesenen liquiden Mitteln bestehen zur Sicherung der Liquidität zusätzliche Kreditlinien in Höhe von 23,0 Mio. Euro bei den Hausbanken, die zum Bilanzstichtag nicht in Anspruch genommen wurden. Der Vorstand der BÄKO-ZENTRALE eG bewertet die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens wie in den zurückliegenden Jahren weiterhin übereinstimmend als gut. Der angemessenen Weiterentwicklung der Kapitalausstattung und der jederzeitigen wirtschaftlichen Handlungsfähigkeit im Interesse der gesamten BÄKO-Organisation wird Rechnung getragen.

Personal und Organisation
Bei der BÄKO-ZENTRALE eG waren in Jahr 2020 durchschnittlich 265 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten Duisburg, Ladenburg, Nürnberg und Rellingen beschäftigt. Es wurden 16 Auszubildende in den Ausbildungsberufen „Kauffrau/Kaufmann im Groß- und Außenhandel“ sowie „Fachkraft für Lagerlogistik“ für ihre verschiedenen Aufgabenbereiche qualifiziert und von erfahrenen Ausbildungskräften betreut.

Zukunftsausblick
Die BÄKO-Organisation existiert seit über 100 Jahren – so auch ihre BÄKO-ZENTRALE. Die Welt hat sich in dieser Zeit dynamisch verändert, wenn auch der genossenschaftliche Förderauftrag für das backende Handwerk, damals wie auch heute, von hoher Bedeutung ist. Dennoch entwickelt sich auch die Interpretation dieses Auftrags immer wieder neu und weiter. So stellt sich die Frage nach einer modernen Interpretation des genossenschaftlichen Förderauftrags.

Mit dem Motto unseres Geschäftsberichtes „Stärken stärken … Chancen entwickeln.“ möchten wir genau darauf aufmerksam machen. Wir sind uns selbstverständlich unserer tiefen Wurzeln der Einkaufsgenossenschaft bewusst. Dennoch sehen wir im backenden Handwerk auch ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Strukturen, die neben den stabilen Werten wie Tradition, Vertrauen und Verbindlichkeit zugleich Vielfalt, Individualität, Agilität und Kreativität reflektieren. Genau deshalb stehen wir zu unseren Stärken, begründet in der genossenschaftlichen Einkaufskompetenz. Ergänzend ist diese weiterzuentwickeln, sodass wir uns an einer Neuausrichtung von der klassischen Einkaufsgenossenschaft zur digitalen Service- und Dienstleistungsgenossenschaft orientieren. Dabei geht es eben nicht um ein „entweder – oder“, sondern um das „sowohl – als auch“.

Erste Informationen zu unseren Aktivitäten:
Organisation: Im Rahmen eines Konsolidierungsansatzes geht es um die Analyse der Abläufe, der Effizienzgrade der BÄKO-ZENTRALE und daraus abgeleitet den Aufbau einer schlagkräftigen, effizienten Organisation.

Logistik: Konsolidierung der Lagerstandorte inklusive effizienter Aufstellung der Warenströme sowie der Stärkung der Einkaufs- und Logistikorganisation.

Innovation: Moderation und Begleitung von Innovationsprozessen zur Unterstützung erforderlicher Veränderungsprozesse bis hinein in den Backbetrieb und ebenfalls zur Entlastung der Betriebe von Bürokratie.

Digitalisierung: Deutliche Ausweitung und Vertiefung von digitalen Angeboten durch die BÄKO, um auch in diesen Geschäfts- und Beratungsfeldern für die Betriebe zum relevanten Ansprechpartner zu werden.

Entwicklung der BÄKO-Organisation

Anzahl der BÄKOs
Zum 31.12.2020 waren insgesamt 28 BÄKO-Regionalgenossenschaften aktiv (27 in Deutschland und 1 in Österreich). Die Anzahl hat sich im Jahr 2020 nicht verändert. Die BÄKO-Organisation agiert an insgesamt 59 Standorten mit fast 3.284 Mitarbeitern.

Umsatzentwicklung der BÄKOs
Der Gesamtumsatz der 28 BÄKO-Regionalgenossenschaften reduzierte sich im Jahr 2020 um 8,5 % im Vergleich zu 2019 auf 2.066 Mio. Euro. Die Lagerumsätze reduzierten sich um 7,8 %, die Streckenumsätze um 10,5 % und die Dienstleistungsumsätze um 2,0 % gegenüber dem Vorjahr.

Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Gesamtumsatzentwicklung im Jahr 2020 nicht preisbereinigt ist und keine Vermittlungsumsätze enthalten sind. Der Preisindex für 2020 liegt zwischen 0,5 und 2,0 %. Die Preisentwicklungen in den einzelnen BÄKO-Regionalgenossenschaften sind regional unterschiedlich und abhängig vom jeweiligen Umsatzan-teil einzelner Warenbereiche am Gesamtumsatz der jeweiligen Regionalgenossenschaft.

Das backende Handwerk

Entwicklung im Bäckerhandwerk
Für das Bäckerhandwerk weist der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks für das Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr insgesamt einen Umsatzrückgang von 5,1 % auf 14,45 Mrd. Euro aus. Die Zahl der Betriebe ging weiter um -310 auf 10.181 zurück. Der durchschnittliche Umsatz je Betrieb sank von 1.451.000 Euro auf 1.419.000 Euro.

Entwicklung im Konditorenhandwerk
Für das Konditorenhandwerk weist der Deutsche Konditorenbund für das Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 einen Um-satzrückgang von 14,0 % auf 1,63 Mrd. Euro aus. Die Zahl der Betriebe nahm weiter um +55 auf 3.294 zu. Der durchschnittliche Umsatz je Betrieb sank von 584.000 Euro auf 496.000 Euro.

Seite drucken

Zurück zur Übersicht