Soennecken eG: Vernetzt in die Zukunft

Wie die Soennecken eG die Chancen der Pandemie genutzt hat und mit welchen Projekten man in die Zukunft startet, waren die Themen des 21. Lieferantentages, der erneut in den virtuellen Raum verlegt werden musste. Das tat der Stimmung keinen Abbruch, denn trotz der sehr unterschiedlichen Entwicklungen in den verschiedenen Geschäftsfeldern rechnet man zum Jahresende mit einem Umsatzplus von 0,6 Prozent.

Overath, 15.12.2021 – Man war sich im #teamsoennecken einig: Ohne Corona würde man in vielen Bereichen nicht dort stehen, wo man sich heute befindet. Diesen Spirit spürten die 118 Teilnehmer des Lieferantentages, welche das abwechslungsreiche Programm rund 210 Minuten vor ihren Bildschirmen verfolgten. Die Soennecken präsentierte sich mit klaren Konzepten und konkreten Plänen für die Zukunft. Es wurde deutlich, an welchen Stellschrauben man bereits gedreht hat und welche jüngst in Position gebracht wurden, damit alle Rädchen reibungslos ineinandergreifen.

Mit Dr. Benedikt Erdmann übernahm der Vorstandsvorsitzende der Soennecken eG die einleitenden Worte: „Gerade weil sich viele von uns während der Pandemie nicht treffen konnten, ist der Lieferantentag zum Ende eines Jahres als Positionsbestimmung unglaublich wichtig. Soennecken ist inzwischen viel mehr als PBS. Wir haben den Anspruch, lebenswerte Arbeitswelten zu gestalten. Bei diesem für die Zukunft zentralen Thema haben wir gemeinsam mit unseren Mitgliedern einen klaren Führungsanspruch im Markt“.

Die bis zum Jahresende hochgerechneten Umsätze für das Jahr 2021 haben sich zufriedenstellend entwickelt. Mit geplanten 654 Millionen Euro liegt der Gesamtumsatz der Soennecken eG 0,6 Prozent über dem Vorjahr.
Die unterschiedliche Entwicklung der Geschäftsfelder ist teilweise pandemiebedingt. Einen deutlichen Zuwachs von 8,3 Prozent auf 180 Millionen Euro verzeichnet der Bereich LogServe, während der Lockdown-gebeutelte Einzelhandel Umsatzverluste von 7,7 Prozent auf 65 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen muss.
Der gesamte Bereich der Zentralregulierung reduziert sich damit um 2,1 Prozent auf 469 Millionen Euro.

Zu den Krisengewinnern zählt die Büroeinrichtung mit einem Plus von 2,6 Prozent und der IT-Verbund Nordanex mit einem Plus von 3,5 Prozent. Lieferschwierigkeiten und der anhaltende Chipmangel belasten den Bereich Drucken und Kopieren mit einem Minus von 7,7 Prozent versus 2020.
In die Zukunft startet die Soennecken eG mit ehrgeizigen Zielen: Für das Jahr 2022 plant die Genossenschaft ein Umsatzwachstum von rund 7 Prozent und bis zum Jahr 2025 ein Plus von 21 Prozent auf rund 800 Millionen Euro. „Das hört sich nach mehr an, als es ist. Wenn wir die Preiserhöhungen, die wir an den Markt weitergeben müssen, aus der Planung rausrechnen, dann erkennt man, dass wir sehr realistisch gerechnet haben“, erläutert Dr. Benedikt Erdmann die Zahlen.
Mit der Ergebnissituation zeigte sich Dr. Erdmann zufrieden. „Unsere Ausschüttungszusage an die Mitglieder halten wir – wie immer – selbstverständlich ein, und auch die geplante Stärkung des Eigenkapitals und damit der Investitionsfähigkeit von Soennecken wird wie geplant erfolgen.“

Kundenorientierung

Jens Melzer, Geschäftsfeldleiter LogServe stellte die Orientierung des Geschäftes an den verschiedenen Kundenzielgruppen in den Mittelpunkt seiner Ausführungen:

„Wenn man in dem sehr heterogenen Markt des Bürobedarfs wachsen möchte, dann reicht es nicht, sich nur über Sortimente zu profilieren, sondern man sollte die verschiedenen Marktteilnehmer genau kennen und die Organisation auf sie ausrichten. So ist nicht nur die zentrale Kundengruppe unserer Mitglieder recht heterogen. Es geht auch darum, neue Kunden für LogServe zu gewinnen.“

Um die verschiedenen Ansprüche noch besser bedienen zu können, wurde daher die Vertriebsorganisation angepasst. „Eine erfolgreiche Kunden- und auch Händlerbetreuung erfordert aber auch eine Digitalisierung und Automatisierung des Geschäfts entlang des kompletten Waren- und Datenflusses. Denn Prozessexzellenz ist heute kein Erfolgsfaktor mehr, sondern die notwendige Basis erfolgreichen Handelns. Verfügbarkeit, Liefertermin sowie Sendungsverfolgung in Echtzeit: Das ist der Marktstandard, den heute jeder Kunde erwartet. Damit uns das gelingt, sind wir sowohl beim Waren- und Datenfluss als auch bei gemeinsamen Aktionen und Schulungen auf unsere Lieferanten angewiesen“, betonte Katharina Tuttas, Leiterin Vertriebsentwicklung LogServe.

Moderne Arbeitswelten 

Über die Bereiche Digitalisierung und New Work sprach Soennecken-Vorstand Georg Mersmann: „Der klassische Bürobedarf ist ein Verdrängungs- und kein Wachstumsmarkt. Die Soennecken hat sich aber vorgenommen, von dieser Marktkonsolidierung zu profitieren.“
Der auch für die IT verantwortliche Vorstand präsentierte ehrgeizige Pläne für die technologische Ausrichtung des Unternehmens. „Über die Erneuerung der ERP-Software, der Implementierung von neuen E-Commerce-Systemen sowie der Nutzung von Business Intelligence sowie KI werden wir durch operative Exzellenz und Kompetenz überzeugen. Das gilt auch für den Bereich der Ökologie, den wir bereits seit sechs Jahren konsequent vorantreiben.“

Georg Mersmann betonte, wie wichtig es für die Zukunft sei, die Digitalisierung der Arbeit auch in den Geschäftsmodellen der Genossenschaften abzubilden.

Ein wichtiger Partner in diesem Zusammenhang ist der im Jahr 2018 zugekaufte IT-Verbund Nordanex. Zu den 500 Soennecken-Mitgliedern kamen dadurch 300 IT-Systemhäuser. Welche Vorteile das für die Soennecken hat, erläuterte Christian Weiss, Geschäftsführer der Nordanex: „Mit der Nordanex decken wir die gesamte Breite des IT-Marktes ab. Wir erleben bereits heute, welchen Stellenwert IT in unserer Arbeitswelt einnimmt. Sie ist damit ein integraler Bestandteil des Arbeitsplatzes – egal, ob im Büro, zuhause oder unterwegs. Durch die Vernetzung der Märkte, Angebote und Unternehmen versetzen wir Soennecken-Mitglieder in die Lage von der Digitalisierung zu profitieren.“

Erlebnisorientierter Einkauf im Einzelhandel

Für den Einzelhandel war das Jahr 2021 recht schwierig. Dennoch sind viele Mitglieder der Soennecken über sich hinausgewachsen und haben über kreative Konzepte neue Ertragsquellen generiert. Margit Becker, Geschäftsfeldleiterin Einzelhandel der Soennecken eG erläuterte: „Unsere Mitglieder sind bisher gut durch die Pandemie gekommen. Selbst während des Lockdowns wurde beispielsweise das Schulranzengeschäft hervorragend gemeistert und auch das Weihnachtsgeschäft ist gut gestartet.“

Um den Kunden mit möglichst vielen Impulsen anzusprechen, wird es immer wichtiger, den USP des Handels herauszuarbeiten. Die Soennecken hat dafür ein umfassendes Maßnahmenpaket entwickelt, wie Nicole Gries, Leiterin Marketing Einzelhandel bei der Soennecken eG erläuterte: „Damit unsere Mitglieder mit ihrem Angebot vom Endkunden wahrgenommen werden, müssen sie über möglichst viele Kanäle kommunizieren. Mit unseren 360 Grad-Kampagnen liefern wir den passenden Content. Wird dieser genutzt und an den richtigen Stellen eingesetzt, lässt sich die Anzahl der Kundenkontakte deutlich erhöhen.“

Die Pandemie hat im Handel einen hohen Veränderungsdruck ausgelöst, berichtete im Anschluss Nic Horlitz, Leiterin Lieferantenmanagement Einzelhandel bei der Soennecken eG im Gespräch mit Margit Becker: „Die Händler haben aufgrund geschlossener Ladenlokale andere Wege der Kommunikation gefunden und mit ihren Kunden digital Informationen oder Käufe abgewickelt. Darauf wird auch zukünftig niemand verzichten wollen.“
Neben den Einschränkungen durch Corona, sorgen auch Lieferengpässe für Schwierigkeiten. Der Handel muss mehr denn je in Alternativen denken und auf veränderte Preise reagieren. „Wir wissen, wo wir anpacken müssen und wo wir das Geschehen beeinflussen können. Wir haben richtig gute Händler, die sich nicht unterkriegen lassen“, ist sich Margit Becker sicher.

Das bestätigte Dr. Benedikt Erdmann in seinem Fazit: „Wir sollten mit Optimismus auf das Jahresendgeschäft schauen. Und auch für die Zukunft sehen wir viele Chancen, gemeinsam mit unseren Mitgliedern unsere marktführende Position bei der Gestaltung moderner Arbeitswelten auszubauen.“

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