Corona verteuert Energie: MITTELSTANDSVERBUND fordert Abschaffung der unfairen EEG-Umlage

Der MITTELSTANDSVERBUND warnt eindringlich vor einer weiteren Folge der aktuellen Corona-Krise für kleine und mittlere Unternehmen: Sinkende Stromnachfrage und sinkende Börsenstrompreise drohen den Endkundenstrompreis gerade auch für den Mittelstand im kommenden Jahr noch weiter in die Höhe zu treiben. Mehrere Studien weisen auf einen voraussichtlichen Anstieg der EEG-Umlage um 20 bis zu 25 % im Jahr 2021 hin. Schlimmstenfalls droht sogar ein Anstieg auf bis zu 10 Cent/kWh.

Berlin, 30.04.2020 – Die EEG-Umlage wird mit dem Ziel begründet, die Lücke zwischen Börsenstrompreis und den Kosten für erneuerbaren Strom zu schließen. Sinkt der Börsenstrompreis, vergrößert sich diese Lücke mit der Folge, dass die EEG-Umlage ansteigt. Einmal jährlich führen die Übertragungsnetzbetreiber einen Kassensturz durch und legen die Höhe der EEG-Umlage für das jeweilige Folgejahr auf Basis des Durchschnittspreises an der Börse von Mitte Juni bis Mitte September fest.

Bleibt die Stromnachfrage wie bisher weiterhin gering und die Börsenstrompreise niedrig, wird sich dies in der Ermittlung der EEG-Umlage für das kommende Jahr unmittelbar bemerkbar machen, zumal das EEG-Konto bereits Ende März weniger als 1,9 Milliarden Euro Überschuss auswies – mehr als vier Milliarden Euro weniger als noch vor Jahresfrist.

Experten rechnen mit Blick auf die bereits jetzt wieder anlaufende Produktion nicht mit einem weiteren Nachgeben der Börsenstrompreise, was sich erst einmal mildernd auf die Höhe der EEG-Umlage im nächsten Jahr auswirken könnte. Allerdings wird selbst in diesem Best-Case-Szenario von einer Steigerung der EEG-Umlage um etwa 2 Cent/kWh ausgegangen. Brisant bei allen Szenarien ist, dass die geplanten steuerlichen Strompreisentlastungen schon einberechnet sind. Zu erwarten ist in Summe ein Anstieg auf 8 bzw. 10 Cent/kWh. Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr die Umlage für 2021 auf 5,8 Cent/ kWh taxiert.

DER MITTELSTANDSVERBUND sieht diese Entwicklung mit großer Sorge und appelliert wiederholt eindringlich an die Politik: „Es kann nicht sein, dass das Thema Abschaffung bzw. gerechte Verteilung der Kosten der Energiewende über Steuern, Umlagen und Abgaben für Strom seit Jahren auf der Agenda steht und nichts passiert. Selbst in diesen Krisen-Zeiten muss der Mittelstand beim Strompreis die Zeche für eine zweifelhafte Umverteilung bezahlen. Mit dem Versprechen durch die Einführung eines CO2-Preises die EEG-Umlage schrittweise zu senken, wurden Hoffnungen geweckt, die nun in tiefen Enttäuschungen münden. Gerade in diesen Zeiten, in denen die kleinen und mittleren Unternehmen hart um das Überleben kämpfen müssen, fühlen sie sich bei Thema Energie von der Politik im Stich gelassen“, so Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer des MITTELSTANDSVERBUNDES.

„Die deutschen Börsenstrompreise sind europaweit die niedrigsten, die Verbraucherstrompreise dagegen die höchsten. Es darf nun keine Zeit mehr verstreichen, hier muss dringend nachjustiert werden, um den in der Krise erst recht untragbaren EEG-Regelungen ein Ende zu bereiten“, appelliert Veltmann weiter.

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