Konjunktur im Mittelstand: Negativtrend setzt sich fort – Click & Meet als wichtige Alternative im Lockdown

Auch im ersten Quartal 2021 ist für den Mittelstand keine Erholung in Sicht. Die Umsätze sind bei vielen Verbundgruppen wie erwartet gesunken und auch die Ertragslage hat sich verschlechtert. Während sich Click & Collect für den kooperierenden Mittelstand eher als Kundenbindungsinstrument eignet, scheint Click & Meet für einige Kooperationen ein wichtiger Rettungsanker zu sein, wie die aktuelle Konjunkturumfrage unter den Mitgliedern des MITTELSTANDSVERBUNDES zeigt.

Berlin, 22.04.2021 – Die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage im kooperierenden Mittelstand setzt sich auch im ersten Quartal 2021 fort. 28,8 Prozent der befragten Verbundgruppen bezeichneten ihre wirtschaftliche Lage als schlecht. Zum Vergleich: im letzten Quartal 2020 waren es mit 20 Prozent noch knapp 9 Prozent weniger. Gleichzeitig ist der Anteil der Verbundgruppen, die ihre wirtschaftliche Lage als gut einschätzen auf 37,9 Prozent und damit um ganze 16,4 Prozentpunkte gesunken. Eine befriedigende wirtschaftliche Lage verzeichnen im ersten Quartal des Jahres 31,8 Prozent (in Q4/2020 waren es 25,7 Prozent).

Sinkende Umsatzerwartung für Q1/2021 bestätigt sich 

In Bezug auf die Umsatzentwicklung im ersten Quartal 2021 bestätigen sich die Prognosen des Mittelstandes: 40,9 Prozent der Verbundgruppen verzeichneten einen rückläufigen Umsatz. Im Vorquartal waren es 34,3 Prozent. Die Zahl der Mittelständler mit steigenden Umsätzen ging auf 40,9 Prozent zurück (in Q4/2022 waren es noch 50 Prozent) Einen gleichbleibenden Umsatz erwirtschafteten in Q1/2021 16,7 Prozent.

Mit Blick auf den Rest des laufenden Jahres rechnen immerhin 37,9 Prozent der kooperierenden Mittelständler mit einem gleichbleibenden Umsatz. 31,8 Prozent gehen außerdem von einer steigenden Umsatzentwicklung aus, während 28,8 Prozent der Befragten mit einem Umsatzrückgang rechnen.

Auch bei den Anschlusshäusern zeigt sich die Umsatzentwicklung weiterhin durchwachsen. Mit 42,4 Prozent gibt der Großteil immer noch an, weniger Umsatz zu erwirtschaften als im Quartal davor (in Q4/2020 waren es 35,7 Prozent). Einen gleichbleibenden Umsatz verzeichneten 22,7 Prozent (14,3 im Vorquartal) und 30,3 Prozent konnten ihren Umsatz steigern (- 14 Prozent im Vergleich zum letzten Quartal 2020).

Ertragslage verschlechtert sich

Die Ertragslage innerhalb der Verbundgruppen hat sich in Q1/2021 im Vergleich zum Vorquartal ebenfalls verschlechtert. In der aktuellen Konjunkturumfrage berichten 39,4 Prozent von sinkenden Erträgen, im Q4/2020 waren es mit 28,6 Prozent noch knapp 11 Prozent weniger. Eine gleichbleibende Ertragslage verzeichneten 33,3 Prozent (30 Prozent im Vorquartal), während 25,8 Prozent steigende Erträge vorweisen können (- 15,6 Prozent).

Für den weiteren Verlauf des Jahres rechnen 50 Prozent der befragten Verbundgruppen mit gleichbleibenden, 21,2 Prozent mit steigenden und 27,3 Prozent mit rückläufigen Erträgen.

Investitionsniveau sinkt leicht

Wirft man einen Blick auf das Investitionsniveau, lässt sich erkennen, dass dieses im ersten Quartal des Jahres leicht sinkt. Während im letzten Quartal 2020 12,9 Prozent ein rückläufiges Investitionsniveau angaben, sind es in Q1/2021 25,8 Prozent (+ 12,9 Prozent). 48,5 Prozent gaben ein gleichbleibendes Investitionsniveau an (- 15,8 Prozent). Bei 21,4 Prozent des Befragten ist das Investitionsniveau gestiegen.

Mitarbeiterzahl: weitestgehend stabil

Trotz des anhaltenden Lockdowns und den damit einhergehenden Schließungen der Geschäfte, bleibt die Mitarbeiterzahl in den von uns befragten Verbundgruppen weitestgehend stabil. 72,7 Prozent der Befragten geben in Q1/2021 eine gleichbleibende Mitarbeiterzahl an (Vorquartal 68,6 Prozent). Bei 15,2 Prozent der Unternehmen ist die Anzahl der Mitarbeiter gesunken (12,9 Prozent in Q4/2020) und 12,1 Prozent gaben eine steigende Mitarbeiterzahl an (18,6 Prozent im letzten Quartal 2020).

Auch für den weiteren Verlauf des Jahres geht die Mehrheit der Befragten (68,2 Prozent) davon aus, die Anzahl der Mitarbeiter auf dem gleichen Niveau halten zu können.

Nicht nur in den Verbundgruppen, auch innerhalb der Anschlusshäuser bewegt sich das Beschäftigungsniveau weiterhin auf einem stabilen Niveau. Bei 62,1 Prozent blieb die Mitarbeiterzahl unverändert (52,9 Prozent in Q4/2020), während 27,3 Prozent ein sinkendendes Beschäftigungsniveau angaben. Der Anteil der Verbundgruppen mit steigenden Mitarbeiterzahlen reduzierte sich von 14,3 Prozent in Q4/2020 auf 4,5 Prozent in Q1/2021.

Click & Collect nur selten ein lohnendes Geschäftsmodell, Click & Meet für viele eine wichtige Alternative

Im ersten Quartal 2021 fokussierte sich die Konjunkturumfrage unter anderem auf die Bewertung von Click & Collect / Click & Meet als lohnende Öffnungsalternativen während des weiter andauernden Lockdowns.

In Bezug auf Click & Collect zeigte sich, dass es sich für die Mehrheit des kooperierenden Mittelstandes bei diesem Konzept zwar um ein gutes Kundenbindungsinstrument, jedoch eher nicht um ein lohnendes Geschäftsmodell handelt (43,9 Prozent). Nur 10,6 Prozent gaben an, dass Click & Collect „Auf jeden Fall“ ein lohnendes Instrument zur Öffnung der Geschäfte während des Lockdowns sei. 

Ein anderes Bild zeichnet sich bei der Bewertung von Click & Meet ab: hier gaben 33,3 Prozent der Verbundgruppen an, dass es sich um ein lohnendes Instrument handle. Des Weiteren bewerteten 27,3 Prozent der Befragten Click & Meet als gutes Kundenbindungsinstrument.

Corona-Wirtschaftshilfen bei fortdauernder Schließung nicht ausreichend

Obwohl der Lockdown und die damit einhergehenden Geschäftsschließungen nun schon wieder seit einigen Monaten anhalten, scheint dieser Umstand nur wenige Anschlusshäuser existentiell zu bedrohen. Laut der aktuellen Konjunkturumfrage gibt mit 45,5 Prozent die Mehrheit der Verbundgruppen an, dass sich die aktuelle Situation nur auf die Existenz einiger, weniger Anschlusshäuser auswirken könnte.

13,6 Prozent gaben überdies an, dass die Existenz einer großen Anzahl von Anschlusshäusern gefährdet sein könnte, während 22,7 Prozent davon ausgehen, dass sich weitere Geschäftsschließungen wahrscheinlich nicht auf die Existenz der Anschlusshäuser auswirken. 

Auch wenn die andauernden Geschäftsschließungen nur für wenige Anschlusshäuser in den Verbundgruppen existenzgefährdend sind, zeigt sich in Bezug auf die gegenwärtigen Corona-Wirtschaftshilfen Eines aber deutlich: bei fortschreitender Einschränkung des Geschäftsbetriebs sind die aktuellen Hilfen für den kooperierenden Mittelstand „eher nicht“ (36,4 Prozent) oder „nicht“ (13,6 Prozent) ausreichend. Lediglich 19,7 Prozent bewerteten die Coronahilfen als überwiegend ausreichend. 
 

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