Konjunktur im Mittelstand: Zaghafte Erholung in Sicht?

Der wirtschaftliche Ausblick im kooperierenden Mittelstand lässt auf den ersten Blick hoffen – die Umsätze könnten sich in naher Zukunft stabilisieren. Dennoch bleiben Ertragslage und Investitionsbereitschaft verhalten. Das Vorkrisenniveau ist damit längst noch nicht wieder erreicht, wie die aktuelle Konjunkturumfrage des MITTELSTANDSVERBUNDES unter seinen Mitgliedern zeigt.

Berlin, 07.10.2020 – Die wirtschaftliche Lage im kooperierenden Mittelstand stellt sich im Vergleich zum Vorquartal leicht aufgehellt dar. So schätzt die Mehrheit der befragten Kooperationen mit 55,1 % ihren wirtschaftlichen Status Quo als gut ein – zum Vergleich: Im 2. Quartal waren das noch 48,4 % und damit weniger als die Hälfte. Gleichzeitig sehen sich 1/3 der Verbundgruppen im Mittelfeld und sprechen von einem befriedigenden Ergebnis in den Monaten Juli bis September. 8,7 % der Kooperationen schätzen ihre wirtschaftliche Lage als schlecht ein.

Ausblick: Umsätze könnten sich stabilisieren

Die wirtschaftliche Lage im kooperierenden Mittelstand stellt sich im Vergleich zum Vorquartal leicht aufgehellt dar.Gleichzeitig sind die Umsätze in den Verbundgruppen auch im 3. Quartal bei mehr als der Hälfte der Unternehmen (52,2 %) rückläufig (Vorquartal: 59,4 %) – 29 % der Kooperationen stellen hier keine Veränderung fest, rund 19 % sprechen von einem Anstieg. 

Doch was verrät der Blick nach vorn? Erwarteten im 2. Quartal noch knapp 55 % der Verbünde eine Abwärtsbewegung für die kommenden Monate, trafen diese Einschätzung nun rund 30 % der Unternehmen. Etwa 38 % der Kooperationen rechnen stattdessen mit einem Umsatz-Plus in den kommenden Monaten – das entspricht rund 18 Prozentpunkten mehr als im Vorquartal mit ca. 20 %. Gleichzeitig rechnen knapp 32 % der Unternehmen mit einer Stagnation der Umsätze.

Ein vorsichtiger Lichtblick bei den Anschlusshäusern der Kooperationen: Sprachen im Vorquartal noch mehr als 59 % der den Kooperationszentralen angeschlossenen Unternehmen von sinkenden Umsätzen, spiegeln dieses Ergebnis im 3. Quartal ca. 32 % der Anschlusshäuser und damit rund 27 % weniger. Gleichzeitig stieg die Zahl jener Anschlussunternehmen, die zwischen Juli und September mehr Umsatz machten, von rund 14 % auf nun 42 %.

Ertragslage weiter angespannt

Die Ertragssituation stellt sich im 3. Quartal noch immer bei mehr als 43 % der Verbünde rückläufig dar (Vorquartal: 54,7 %). Für das weitere Jahr ist die Einschätzung der Kooperationen tendenziell etwas positiver – mehr als 36 % der Unternehmen erwarten für das weitere Jahr 2020 steigende Erträge (Vorquartal: 23,4 %), rund je 30 % rechnen mit einem Rückgang oder einer Stagnation.

Investitionsniveau verhalten

Das Investitionsniveau ist auch im 3. Quartal 2020 weiterhin bei der Mehrheit der Verbundgruppen verhalten. So haben über 55 % der Kooperationen zwischen Juli und September nicht mehr investiert als im Vorquartal. Nur rund 19 % der Unternehmen haben ihr Investitionsniveau erhöht. Mehr als 24 % investierten sogar noch weniger als in den Monaten zuvor.

Ein ähnliches besorgniserregendes Bild auch für den Blick ins weitere Jahr: Rund 51 % und damit die Mehrheit der Verbünde planen für die kommenden Monate keine zusätzlichen Investitionen. 

An der Konjunkturumfrage haben sich 69 Verbundgruppenzentralen aus 18 Branchen beteiligt. Die Erhebung wird regelmäßig unter den Verbundgruppen des MITTELSTANDSVERBUNDES durchgeführt, die insgesamt 230.000 mittelständische Unternehmen vertreten.

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