PEAK 2015: Wettbewerbspolitik als Bremse für den Mittelstand?

Die kartellrechtliche Zulässigkeit von vertikalen Preisbindungen ist ein Dauerbrenner in der Kooperationsszene. Wo Wettbewerbspolitik für den Mittelstand zum Bremsklotz werden kann, diskutiert der Direktor des Düsseldorfer Instituts (DICE), Prof. Justus Haucap, auf dem Mittelstandsgipfel am 13. Mai in Berlin.

Berlin/Köln, 02.04.2015 — "Das Per-se-Verbot vertikaler Preisbindungen ist weder im Interesse der Verbraucher, noch der Unternehmen", erklärt der Rechtsexperte des MITTELSTANDSVERBUNDES, Dr. Marc Zgaga. Nach geltendem Wettbewerbsrecht können Mittelstandskooperationen nicht mit einheitlichen Preisen werben. Gerade im Onlinehandel ist das ein großes Problem. Denn ein Online-Käufer wird nur schwer verstehen, warum ein Produkt mehrere Preise hat.

Prof. Dr. Justus Haucap, Direktor des Düsseldorfer Instituts für Wettbewerbsökonomie (DICE) und ehemaliger Vorsitzender der MonopolkommissionAus Sicht des MITTELSTANDSVERBUNDES ist es deshalb notwendig, dass Politik und Kartellrecht die Schlüsselrolle der Verbundgruppen für Mittelstand und Wettbewerb noch deutlich stärker berücksichtigen. " Verbundgruppen ermöglichen den mittelständischen Unternehmen einen gemeinsamen Nachteilsausgleich, durch den sie im Wettbewerb erfolgreich bestehen können. Sie stärken die wirtschaftliche Vielfalt und ermöglichen dadurch nicht weniger, sondern gerade mehr Wettbewerb – und das zum Nutzen der Verbraucher", erklärt Zgaga. Deswegen sei ein verlässlicher und transparenter Wettbewerbsrahmen notwendig, der es den Verbundgruppen ermöglicht, ihre mittelständischen Mitglieder nach Kräften zu fördern. "Dieser Rahmen braucht mehr Freiräume, damit die Verbundgruppen auf neue wirtschaftliche und technische Herausforderungen adäquat reagieren können", fordert der MITTELSTANDSVERBUND-Rechtsexperte.

Ein besonders wichtiges Thema sei die Forderung nach einer zulässigen Preisbindung innerhalb von Verbundgruppen. "Durch die geltende Wettbewerbspolitik wird der Mittelstand ausgebremst", kritisiert er. DER MITTELSTANDSVERBUND fordert deswegen bereits seit Langem die Abschaffung des Verbots vertikaler Preisbindungen in Verbundgruppen.

Doch wie sehen externe Experten die Situation für den Mittelstand? Am 13. Mai wird der renommierte Wettbewerbsexperte Prof. Justus Haucap beim Mittelstandsgipfel PEAK seine Einschätzungen vorstellen. Der Direktor des Düsseldorfer Instituts für Wettbewerbsökonomie (DICE) und ehemalige Vorsitzende der Monopolkommission ist einer der Top-Referenten auf dem Branchengipfel des kooperierenden Mittelstandes.

Der für die PEAK verantwortliche Geschäftsführer, Dr. Marc Zgaga, freut sich, dass DER MITTELSTANDSVERBUND mit Haucap einen ausgewiesenen Experten für das für den kooperierenden Mittelstand besonders relevante Wettbewerbsrecht gewinnen konnte. Der Wettbewerbsökonom wird am zweiten Tag des Mittelstandsgipfels sprechen, dem "politischen Tag" des Kongresses. "Mit den Ausführungen von Prof. Haucap werden wir hoffentlich eine starke Botschaft in Richtung Politik senden können", bringt Zgaga die Erwartungen des Verbandes auf den Punkt.



Weitere Informationen:

www.peak-gipfel.de



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