Kabinett beschließt dritten Klimaschutzbericht

Das Kabinett hat am 13. Juni den Klimaschutzbericht 2017 beschlossen. Daraus geht hervor, dass Deutschland sein Klimaziel für 2020 um acht Prozentpunkte, also noch deutlicher verfehlen wird als bisher von der Bundesregierung erwartet. DER MITTELSTANDSVERBUND nimmt bereits seit 2012 eine aktive Rolle beim Klimaschutz ein. Die beiden vom Bundesumweltministerium (BMU) geförderten Projekte „Mittelstand für Energieeffizienz“ und das aktuell laufende Vorhaben „Klimaprofi für den Mittelstand“ leisten ihren erfolgreichen Beitrag zum gesamtgesellschaftlichen Auftrag, der nur mit vereinten Kräften zu meistern ist.

Berlin, 22.06.2018 – Angestrebtes Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2020 den Ausstoß von Treibhausgasen im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent zu senken, 32 Prozent Treibhausgas-Emissionsminderung gegenüber 1990 werden aller Voraussicht nach nur erreicht.

Das Kabinett hat am 13. Juni den Klimaschutzbericht 2017 beschlossen.Die Lücke in der Zielerreichung Deutschlands bei den Klimaschutzzielen 2020 sei maßgeblich auf zwei Ursachen zurückzuführen. Zum einen hat Deutschland eine unerwartet dynamische Konjunkturentwicklung genommen und zum anderen einen deutlichen Zuwachs im Bevölkerungswachstum zu verzeichnen. Hauptschuldner bei der Zielverfehlung stellt mit deutlichem Abstand der Verkehrssektor dar.

Nachdem bereits im Jahr 2013 absehbar war, dass sich bei den Zielen ein erhebliches Delta abzeichnete, hatte die Bundesregierung 2014 das Aktionsprogramm 2020 und den Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) beschlossen. Mit Beiträgen aus 110 Einzelmaßnahmen hoffte man, eine zusätzliche Minderung von 62 bis 78 Millionen Tonnen CO2 bis 2020 zu erreichen. Das erwartete Ergebnis – das zeigt zumindest der aktuelle Klimaschutzbericht – wird nicht in vollem Umfang eintreten. Neben den positiven Auswirkungen für das Klima verspricht sich die Bundesregierung von dem Aktionsprogramm auch positive ökonomische Effekte.

Der Koalitionsvertrag sieht ebenfalls vor, die Aktivitäten zu verstärken, um die Zielerreichung für 2020 noch schnellstmöglich umzusetzen. Mit Blick auf die Zeit nach 2020 arbeitet die Bundesregierung derzeit an einem Maßnahmenprogramm 2030, das den im Jahr 2016 beschlossenen Klimaschutzplan 2050 umsetzen soll.

Gewerbe, Handel, Dienstleistungen (GHD)

Das mittelstandsrelevante Sektorenziel im Bereich GHD hat mit knapp 40 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen gemessen an den Gesamtemissionen Deutschlands nur einen geringen Anteil in Höhe von ca. vier Prozent. Trotz eines witterungsbedingten Anstiegs von 2015 bis zum Jahr 2016 um knapp zwei Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, kann der Bereich seit 1990 auf eine weit überdurchschnittliche Emissionsreduktion im Umfang von 50 Prozent verweisen. Dr. Ludwig Veltman unterstreicht die hervorragende Leistung dieses mittelstandsrelevanten Sektors: „Die Innovationsfreude des Mittelstandes gepaart mit der Bereitschaft Investitionen in zukunftsweisende Technologien zu wagen, können als Treiber für diese erfreuliche Entwicklung gesehen werden.“

„Aktionsbündnis Klimaschutz“ und „Wirtschaft macht Klimaschutz“ – DER MITTELSTANDSVERBUND engagiert sich

Bereits seit dem Jahr 2015 wird in dem Format „Aktionsbündnis Klimaschutz“ des Bundesumweltministeriums zu der Zielerreichung der CO2-Emissionenreduzierung regelmäßig diskutiert. Die Aufgabe des Aktionsbündnis Klimaschutzes ist es, die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen des Aktionsprogramms Klimaschutz 2020 zu unterstützen und die Aktivierung der Potenziale zu erleichtern. Des Weiteren sollen Handlungsmöglichkeiten zu mehr CO2-Einsparungen identifiziert werden. 2016 konnte DER MITTELSTANDSVEBRUND im Zuge der IV. Sitzung des Aktionsbündnisses seine Klimaschutzaktivitäten einem breiten Plenum aus Ministerien und Verbänden vortragen. Des Weiteren wird die Initiative „Wirtschaft macht Klimaschutz“, die seit Mitte letzten Jahres besteht, durch den MITTELSTANDSVEBUND begleitet. Sie ist eine weitere Plattform für Gespräche und Ideenaustausch. „Mit unserer Teilnahme an den beiden Formaten des Bundesumweltministeriums möchten wir den hohen Stellenwert des Themas Umweltschutz für uns unterstreichen. Gerade kleine- und mittlere Unternehmen sind Vorreiter in diesem Bereich, da ihre Aktivitäten zumeist dort Auswirkungen zeigen, wo die Menschen es am meisten spüren: direkt vor ihrer eignen Haustür.“, erläutert Dr. Ludwig Veltmann den Ansatz des Spitzenverbandes der mittelständischen Einkaufsverbände.

Projekt „Klimaprofi für den Mittelstand“

DER MITTELSTANDSVERBUND beteiligt sich schon seit vielen Jahren erfolgreich an den ehrgeizigen Klimaschutzzielen der Bundesregierung. Das aktuell laufende Vorhaben „Klimaprofi für den Mittelstand“ wird aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums (BMU) finanziert. Insgesamt 8200 Tonnen CO2 sollen in fünf Branchen bis Juli 2019 eingespart werden. Vor allem stromintensive kleine und mittlere Unternehmen werden in den Fokus gerückt: Apotheken, Bäcker, Fleischer, Kfz-Werkstätten und Friseure. Werkzeuge für die Zielerreichung sind unter anderem eine kostenlose Klimaschutzberatung, welche beim Energiesparen unterstützt sowie hilfreiche Tipps zum Klima- und Ressourcenschutz. Im Rahmen des Projektes gibt es zusätzlich die Möglichkeit kostenfrei Elektromobilität zu testen. Elektroautos eignen sich in der Regel sehr gut als Auslieferungsfahrzeuge, da diese meist zeitlich begrenzt genutzt werden, so dass ausreichend Ladezeit verbleibt.

Jeder kann etwas für den Klimaschutz tun

Trotz der erfreulichen Meldungen im Sektor GHD besteht auch für kleine- und mittlere Betriebe nach wie vor ein großer Handlungsbedarf. Die Potenziale sind vorhanden, sie müssen nur gehoben werden. Wir Klimaprofis stehen bereit und unterstützen Sie gerne tatkräftig dabei.

Interessierte mittelständische Verbundgruppen und Unternehmen können sich an klimaprofi@mittelstandsverbund.de wenden. Die Klimaprofis des MITTELSTANDVERBUNDES beraten Sie innerhalb kürzester Zeit klimafit und bringen die Elektromobilität zu Ihnen ins Unternehmen.

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