Seminar „Finanzierungssysteme in Verbundgruppen“: wenig genutzte Finanzierungstöpfe

Am 20. Juni lud die ServiCon Service & Consult eG Köln Verbundgruppenvertreter zum Seminar „Finanzierungssysteme in Verbundgruppen“, um sich über einkaufs- und absatzpolitische Instrumente und bisher ungenutzte Potenziale bei der Ertragssteigerung auszutauschen.

Köln, 27.06.2018 – 31 Teilnehmer lockte das ServiCon-Seminar „Finanzierungssysteme in Verbundgruppen“ am 20. Juni nach Köln. Jan Schmüser, Vorstand der ServiCon eG, berichtete von einer Vielzahl von Beratungs- und Betreuungsaufgaben im ersten Halbjahr 2018 für Verbundgruppen rund um das Themenspektrum der Finanzierungssysteme.

Hintergrund sei zum einen die Zwickmühle der Mitgliederabgänge und auf der anderen Seite ebenso Lieferantenprobleme. Allerdings stelle sich in den Gesprächen immer wieder heraus, dass die volle Bandbreite  Am 20. Juni lud die ServiCon Service & Consult eG Köln Verbundgruppenvertreter zum Seminar „Finanzierungssysteme in Verbundgruppen“.der einkaufs- und absatzpolitischen Instrumente in vielen Fällen nicht ausgeschöpft wird.

So erläuterte Jürgen Eversberg, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der NORDWEST Handel AG, ehemaliger Geschäftsführer der ZEUS Zentrale für Einkauf und Service GmbH & Co. KG sowie ehemaliger Vorstand der EK/servicegroup eG, die Potenziale bei häufig ungenutzten Konditionenbausteinen in Verbindung mit der Zentralregulierung. Überdies beleuchtete er 25 Konditionenarten, die in unterschiedlichen Branchen und in unterschiedlichen Lieferantenbeziehungen zu deutlichen Ertragssteigerungen für die Verbundgruppensysteme führten.

Allem voran stellte Eversberg die einfache Botschaft, dass vielen Verbundgruppenverantwortlichen der Mut fehle, entsprechende Konditionen zu erfragen. Darüber hinaus empfahl er, diese stets an der Rechnung in der Zentralregulierung und Zentralfakturierung in Abzug zu bringen.

Anschließend widmeten sich die Teilnehmer der Eigenmarkenthematik. Eine Verbundgruppe aus dem Non-Food-Bereich, die in der Wertschöpfungskette in Sachen Eigenmarken am weitesten konzipiert hat, ist die Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft eG (ZEG) aus Köln. Franz Tepe, Leiter Marketing ZEG, erläuterte die Historie seit 1985 sowie die vielfältigen Eigenmarkensysteme. Hierbei gliederte er grob in exklusive Eigenmarken für die Mitglieder der eingetragenen Genossenschaften – Bulls, Pegasus – und in die offenen Marken, welche die Kooperationszentrale dem gesamten Fachhandel anbietet – also Flyer, Kettler und Hercules. Insbesondere das Qualitätsversprechen sei in seinem Business besonders wichtig. Daher wurde ein Qualitätswerkstattsystem eingeführt, in welchem die Mitgliedsunternehmen zertifiziert werden. Um die Markensysteme herum wurden verschiedene Dienstleistungen wie www.eurorad.de oder www.travelbike.de gestrickt, welche die Kundenzuführungsfunktion unterstützen. Bei aller Markenphilosophie legt die ZEG größten Wert darauf, in erster Linie den Kunden in die Mitgliedsgeschäfte zu bringen. Am Beispiel des Online-Systems der ZEG verdeutlichte Herr Tepe dies besonders deutlich.

Die Erfahrungen der ServiCon zeigen auch, dass viele Kooperationen aufgrund der Größenproblematik heute nicht mehr in der Lage sind, solche komplexen und kostspieligen sowie langfristigen Konzepte aufzusetzen. Anschaulich erklärte Thorsten Stiefken, Prokurist NORDWEST Handel AG, an den Beispielen der Zusammenarbeit mit kleineren Kooperationen wie AGEFA oder Prodeco das Plattformmodell. Im Detail erläuterte er die verschiedenen Leistungen – von der Zentralregulierung über die Lagerlogistik, Katalogerstellung, und das Produktinformationsmanagement – welche die Kollegenkooperationen in Partnerschaft mit der NORDWEST Handel AG nutzen können. Eine wichtige Überlebensstrategie der mittelständischen Kooperationen. Weitere Impulse gaben die Innovatoren und Startups der cflox GmbH mit den Themen „Cash Flow Exchange – neue Working Capital Lösungen“ sowie „Crowdfinanzierung“ von Christopher Grätz, Startup-Unternehmen kapilendo AG.

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