Auftakttreffen des Kreativclubs im MITTELSTANDSVERBUND

Kunden(ver)bindung mit Herz: Beim ersten Treffen der Gründungsmitglieder des Kreativclubs im MITTELSTANDSVERBUND diskutierten die Teilnehmer, wie der Mittelstand die emotionale Beziehung zu seinen Kunden erfolgreich nutzen kann.

Montabaur, 14.01.2014 — Es war das erste Treffen der Mitglieder des Kreativclubs im MITTELSTANDSVERBUND, das am 14. Januar auf Schloss Montabaur stattgefunden hat. Der Kreativclub wurde im Mai letzten Jahres bei der Verleihung des Kreativpreises 2013 vom Spitzenverband des kooperierenden Mittelstandes ins Leben gerufen.

Alle 37 Nominierten wurden als Gründungsmitglieder des exklusiven Clubs im Rahmen der festlichen Abendveranstaltung von Präsident und Hauptgeschäftsführer des MITTELSTANDSVERBUNDES begrüßt. "Sie sind die kreativsten Köpfe im MITTELSTANDSVERBUND und damit unsere Zukunft", sagte Hauptgeschäftsführer Dr. Ludwig Veltmann.

Als Kreativclubmitglieder werden sie aktiv vom Verband gefördert. Das Kreativseminar bei der Akademie der Verbundgruppen (ADV) am 14. Januar bildete die Auftaktveranstaltung.

Die 20 Teilnehmer aus den Verbundgruppenzentralen und aus den Mitglieds- und Anschlusshäuser diskutierten während des ersten Treffens mit Experten, wie der mittelständische Handel durch seine persönliche Verbundenheit mit seinen Kunden vor Ort in Zeiten von Discount, Online Shops und Konzernmarken und -filialisten seine Trümpfe ausspielen kann.

Im schönen Ambiente der Verbundgruppenakademie war es für die Clubmitglieder ein Leichtes, den Blick vom Tagesgeschäft über den Tellerrand zu richten. Hochkarätige Referenten aus dem ServiCon-Partnerkreis lieferten die Impulse für die angeregte Diskussion.


Kundenbindung mit Herz!

Den Auftakt machte Raimund Petersen, Bereichsvorstand Brief der Deutschen Post AG, mit einem ungewöhnlichen Thema für einen Logistikspezialisten "Kundenbindung mit Herz!". Seine zentrale Botschaft war einleuchtend und verblüffend zugleich. "Jedes Jahr verliert ein klassischer Unternehmer 20 Prozent seiner Kunden", erklärte er. Die Neukundengewinnung sei um ein Vielfaches aufwändiger und häufig erfolgloser, als die Stammkundenpflege und - ansprache. "Der lokale mittelständische Händler aber kennt seine Kunden und weiß, wie er sie richtig ansprechen muss", sagte Petersen. Dadurch habe er die Möglichkeit, eine emotionale Bindung zu seinen Kunden aufzubauen und zu stärken. "Eben das 'Herz und den Bauch' zu treffen“, betonte er.

Um einen solch engen Zugang zu den Kunden zu erreichen, würden Branchenriesen viel Geld ausgeben. Deswegen sollte der lokal verwurzelte Händler diese Karte geschickt ausspielen. Die Teilnehmer präsentierten in der anschließenden Diskussion zahlreiche Beispiele aus der Praxis für eine besondere Kundenbindung, die von der Personifizierung der Werbung und des Außenauftritts bis zur Art der Kundenansprache im POS reichten.

Antje Holzschuh, REWE nahkauf Horst Kliebe, Vorstand Ökoplus Zentrale; Ulrich Steinmeyer, Ökoplus Fachhändler(r.)


Chancen des Fachhandels jenseits der Preiskommunikation

Anschließend stellten Jürgen Breitinger von der Icon Added Value Werbeagentur und Marktforschung die Ergebnisse einer viel beachteten Studie in der Kooperationsszene zum Thema "Chancen des Fachhandels jenseits der Preiskommunikation" vor. Er hob dabei die regionale Verbundenheit und die daraus erwachsenden Chancen, mit dem Kundenvertrauen gegen Online Co zu punkten, hervor. "Marken leben von einem Markenversprechen und dem Vertrauen in die dahinter liegende Leistung", erklärte Breitinger.

Das Kundenvertrauen sei wiederum ein Ergebnis vieler subjektiver Eindrücke, die vor Ort gesammelt werden können. Und darauf habe der Unternehmer einen erheblichen Einfluss. Auch das soziale Engagement des mittelständischen Unternehmers im eigenen Ort gehöre dazu. "In eigener Bescheidenheit berichten die Unternehmen darüber viel zu wenig", betonte er, da sie ihr eigenes soziales Engagement für eine Selbstverständlichkeit hielten. "Es ist aber durchaus nicht verwerflich, ein regionales, soziales Engagement mit dem Ziel einer höheren Kundenfrequenz zu verbinden", so der Marktforscher.

In der anschließenden Diskussion belegten die Kreativclubmitglieder diese Thesen mit Beispielen aus der Verbundgruppenpraxis. Ein Beispiel war die Unterstützung der "Tafel" durch den anwesenden REWE nahkauf Händler und die positiven Reaktionen der Kunden auf diese Aktion. Nach einhelliger Meinung sei die die "Ehrlichkeit" in der Kommunikation entscheidend für den Erfolg.


Standort als Erfolgsfaktor

Im zweiten Teil des Seminars wurde die Bedeutung des richtigen Standorts eines mittelständischen Unternehmens thematisiert. Sebastian Deppe, BBE München, appellierte an die Handelsunternehmen, die Angebote ihrer Verbundgruppenzentralen zur regelmäßigen Standort-, Image- und Wettbewerbsanalyse sowie die der Betriebsvergleiche wahrzunehmen. Am Beispiel einiger Verbundgruppen und deren Mitgliedshäuser verdeutlichte er die positiven Auswirkungen einer solchen Analyse.


Marke Mittelstand?

Anlass zu vielen Zwischenfragen und Kommentaren bot Dr. Björn Stüwe, Geschäftsführer und Inhaber von marketingverbund aus Langenfeld, mit seinen erfrischend pointierten Impulsen zur Frage, wie der mittelständische Händler zu einer Marke werden kann.

Sowohl die Vertreter der Kooperationszentralen, als auch der Anschlusshäuser waren sich einig, dass eine regionale Ergänzung und Individualisierung des überregionalen Markenkonzepts der Verbundgruppe als Ziel angestrebt werden sollte.

Heinz-Jörg Ebert, Geschäftsführer des ANWR-Mitglieds Schuhhaus Darré GmbH Co. KG, brachte einige Beispiele aus der Konzeptwelt seiner Verbundgruppe ein.

Das Fazit der Auftaktveranstaltung mit der Kreativclubmitglieder lautete: "Wir wollen noch mehr Erfahrungen aus der Praxis mit den Kollegen anderer Branchen und den kommenden Kreativclubmitgliedern 2014 austauschen". Dies ist ein klarer Auftrag für den MITTELSTANDSVERBUND.







Alle Vorträge sowie die Studie: "Chancen des Fachhandels jenseits der Preiskommunikation" können bei Jörg Glaser (E-Mail: j.glaser@mittelstandsverbund.de) angefordert werden.



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