BMBF stärkt kleine und mittelgroße Ausbildungsbetriebe

Mit dem Förderprogramm "JOBSTARTER plus" stärkt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mittelständische Ausbildungsstrukturen. DER MITTELSTANDSVERBUND unterstützt die Stärkung des regionalen Ausbildungsmarktes.

Berlin, 02.09.2015 — "Vorsicht vor dem Akademisierungswahn" warnen Bildungsexperten seit den letzten Jahren vor der inflationären Abwanderung der Schulabgänger in Universitäten. Mit dem Förderprogramm "JOBSTARTER plus" will das BMBF diesem Trend entgegenwirken. Vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) sollen von dem Ausbildungsprogramm profitieren.

Johanna Wanka (CDU), Bundesministerin für Bildung und Forschung"Wir wollen die duale Ausbildung zukunftssicher und attraktiver machen. Insbesondere KMU wollen wir unterstützen, damit sie weiterhin einen bedeutsamen Beitrag zur dualen Berufsausbildung leisten können", erklärte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka in Berlin. Ziel solle es sein, im Wettbewerb mit großen Unternehmen mithalten zu können. Insgesamt 108,8 Mio. Euro seien im Zeitraum von 2014 bis 2020 in verschiedenen Förderrunden dafür vorgesehen. Bis zum 01. Oktober können sich Verbundgruppen noch an der 2. Förderrunde beteiligen.

Mittelständische Ausbildung attraktiver gestalten

Konkret bietet das BMBF Unterstützung bei Projekten und Initiativen im Bereich der beruflichen Bildung an. Es gehe darum, die Zahl unbesetzter Lehrstellen zu verringern und die duale Ausbildung attraktiver zu gestalten. Um das zu erreichen, können Verbundgruppen, die sich mit eigenen Projekten im Bereich Ausbildung engagieren, folgende Förderschwerpunkten beantragen:
 
  • Unterstützungs- und Beratungsangebote für kleine und mittlere Unternehmen

    Mithilfe eines externen Ausbildungsmanagement-Systems sollen Unternehmen bei der Vorbereitung und Rekrutierung von Auszubildenden beraten werden. Verbundgruppen, die ihren Anschlusshäusern überwiegend beratend zur Seite stehen, können hier eine Förderung beantragen.
  • Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Berufsbildungsmarkt vor Ort

    Selbstständige und Jugendliche mit Migrationshintergrund werden für den Ausbildungsmarkt immer bedeutender. Nach wie vor wird die Leistung aber unterschätzt. Kooperationen, die sich gezielt mit der Rekrutierung Jugendlicher mit Migrationshintergrund befassen, können im "Jobstarter Plus"-Programm Unterstützungsleistungen beantragen, um die Rekrutierung der Migranten voranzutreiben.
  • Ermöglichung der Aneignung von zusätzlichem betriebs- und branchenspezifischen Wissen durch die Kopplung von Aus- und Weiterbildung

    Der Fachkräftemangel ist häufig Folge lückenhafter, fachlicher Berufsausbildungen. Mit dem Förderschwerpunkt "Verzahnung von Aus- und Weiterbildung" sollen Projekte unterstützt werden, die gezielt branchen- und betriebsspezifisches Wissen vermitteln, um Auszubildende langfristig an den Ausbildungsort und das Unternehmen zu binden.
  • Förderung überregionaler Ausbildungsmobilität zur Bekämpfung regionaler Unterschiede

    Die Vernetzung unterschiedlicher Regionen ist wegen der regionalen Unterschiede in der Ausbildungsnachfrage unabdingbar. Das BMBF unterstützt Kooperationen, die Auszubildende gezielt in Anschlusshäuser strukturschwacher Ausbildungsregionen vermitteln.

Azubimangel gezielt bekämpfen

Das JOBSTARTER-Programm berührt die Sorgen des Mittelstandes. Eine Mitgliederbefragung des MITTELSTANDSVERBUNDES zeigte, dass mittelständische Unternehmen häufig außerhalb von Metropolen sitzen. "Der Ausbildungsmarkt in ländlichen Regionen kämpft mit dem Fachkräftemangel. Immer mehr Schulabgänger entscheiden sich für ein Studium oder eine Ausbildung in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Damit der Mittelstand Jobgarant in der Berufsbildung bleiben kann, ist die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen unabdingbar", begrüßte Judith Röder, MITTELSTANDSVERBUND-Geschäftsführerin die Fortsetzung des JOBSTARTER-Programmes.

Verbundgruppen, die sich besonders im Bereich der beruflichen Bildung mit Beratungs- oder Unterstützungsprojekten engagieren, können noch bis zum 01. Oktober Fördergelder der 2. Förderrunde "Jobstarter Plus" beantragen. " Kooperationen sollten darauf achten, im Projektantrag das Alleinstellungsmerkmal ihres Ausbildungsprogrammes zu verdeutlichen", erklärt Röder. Absprachen mit Ausbildungsprogrammen der für die Organisation der Berufsausbildung zuständigen Kammern (IHK, HWK) würden ebenfalls einer Bewilligung zugutekommen.

AK Weiterbildung sucht Lösung für Azubimangel

Wie man dem Fachkräfte- und Azubimangel im kooperierenden Mittelstand begegnen kann, will DER MITTELSTANDSVERBUND in der nächsten Sitzung des Arbeitskreises Weiterbildung diskutieren. Lösungsansätze und Erfahrungen zur "Gewinnung von Mitarbeitern und Auszubildenden für Verbundgruppenmitglieder" sollen am 02. und 03. November auf Einladung der FHR Fachhandelsring GmbH in Harthausen mit den Teilnehmern ausgetauscht werden.

Weitere Informationen:

Webseite des Programms Jobstarter plus
Förderrichtlinien des Programms Jobstarter
Zum Projektantrag
Flüchtlinge in Deutschland – Chancen für den Mittelstand?
Terminankündigung: Arbeitskreis Weiterbildung, 02./03.11.2015

Seite drucken

Ansprechpartner

Judith RöderDER MITTELSTANDSVERBUND
Judith Röder Geschäftsführerin Mehr Infos
DER MITTELSTANDSVERBUND
E-Mail schreiben
Zurück zur Übersicht