Mittelstand: Arbeitsmarkt in Not – was folgt dem Bürgergeld?
„Dass nach der zähen und wenig produktiven politischen Debatte über das Bürgergeld nun eine Einigung erzielt worden ist, eröffnet die Chance, endlich an längst überfällige Themen heranzugehen, die für den Arbeitsmarkt wirklich entscheidend sind.", meint MITTELSTANDSVERBUND-Hauptgeschäftsführer Dr. Ludwig Veltmann.
Berlin, 23.11.2022 – "Soziale Härten abzufedern, ist gewiss unerlässlich. Nicht minder wichtig jedoch ist es, einer Ausdünnung des Fach- und Arbeitskräftemarktes entschlossen entgegenzuschreiten und gezielte Anreize für eine höhere Erwerbsbeteiligung zu schaffen.“, so Dr. Ludwig Veltmann.
DER MITTELSTANDSVERBUND schlägt hierzu vor, jungen Menschen im Alter bis 25 Jahren die Einkommenssteuer komplett zu erlassen und sie danach erst schrittweise bis zur Vollendung des 30. Lebensjahres in das reguläre Steuersystem einzugliedern. Der damit verbundene Motivierungsschub schafft zugleich Spielräume für eine Zielgruppe, die angesichts der akuten wirtschaftlichen Herausforderungen immer weniger Zukunftsperspektiven sieht.
Auch müssen steuerliche Regelungen, die für bestimmte Bevölkerungsgruppen die Arbeitsaufnahme erschweren, grundlegend überdacht werden. So wirkt sich etwa das Ehegattensplitting nachweislich hemmend auf die berufliche Tätigkeit gerade vieler Frauen aus. Derartige systembedingte Verzerrungen beim Eintritt in den Arbeitsmarkt passen weder gesellschaftspolitisch noch wirtschaftspolitisch in die Zeit.
„Der Mittelstand steht angesichts der sich überlagernden Krisen und Engpässen vor einer historischen Herausforderung. Die händeringende Suche nach Mitarbeitenden spitzt sich weiter zu. Die Politik ist aufgerufen, mit Tabus zu brechen, neue Wege zu denken und die Weichen so zu stellen, dass alle Reserven mobilisiert werden können.“, so Ludwig Veltmann weiter.
