MITTELSTANDSVERBUND: ERFA-Förderung muss weiterlaufen

Zum Ende des Jahres laufen die Richtlinien zur Förderung unternehmerischen Know-Hows durch Informations- und Schulungsveranstaltungen des Bundeswirtschaftsministeriums aus. DER MITTELSTANDSVERBUND fordert in einem Brief an die Mittelstandsbeauftragte die Verlängerung der Förderung.

Berlin, 01.09.2015 — "Viele Verbundgruppen des Handels und des Handwerks haben ihre Anschlussunternehmen bereits über Dekaden mit erstklassiger Beratung und Schulung versehen, um so deren Zukunft zu sichern. Möglich wurde dieses Engagement aber oft erst durch konkrete Unterstützung seitens der Politik, die für solche Zwecke durch die KfW-Fördergelder bereitstellte", schreibt Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer des MITTELSTANDSVERBUNDES in einem Brief an die Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Iris Gleicke.

Hauptgeschäftsführer Dr. Ludwig VeltmannErmöglicht wurde diese gerade für mittelständische Kooperationen wichtige Förderung durch die Richtlinien über die Förderung unternehmerischen Know-hows durch Informations- und Schulungsveranstaltungen sowie Workshops des Bundesministeriums für Wirtschafts und Energie. Diese laufen allerdings zum 31. Dezember aus. Und sollen wegen einer Kürzung von Haushaltsmitteln auch nicht verlängert werden.

Deswegen hat sich DER MITTELSTANDSVERBUND als politischer Spitzenverband von rund 320 Verbundgruppen und deren 230.000 mittelständischen Anschlusshäusern mit einem Schreiben an die Mittelstandsbeauftragte gewandt. Hauptgeschäftsführer Dr. Ludwig Veltmann fordert darin die Verlängerung der ERFA-Förderung:

"Gerade in ERFA-Gruppen gelingt es mittels Betriebs- und Konzeptvergleichen, Betriebsbesichtigungen und gezieltem Training durch erfahrene Berater, dass Einzelhändler, Großhändler oder Handwerker mit den rasanten Entwicklungen Schritt halten. E- Commerce,  Standortveränderungen und neue Kundenwünsche sind hierbei aktuell die zentralen Themen. Im Austausch mit Kollegen lässt sich 'Betriebsblindheit' leicht ausräumen und Probleme etwa auch bei der Gewinnung von Auszubildenden oder Unternehmensnachfolgern deutlich verringern. All dies leistet einen Beitrag dazu, die Nachteile selbständiger Händler und Handwerker gegenüber konzerngebundenen Filialisten oder international agierenden Online-Pure Playern auszugleichen. Von den 230.000 kooperierenden Unternehmen nutzen laut Umfrage unseres Arbeitskreises Organisation/EDV des MITTELSTANDSVERBUNDES rund 30 Prozent diesen regelmäßigen Austausch.

Die ERFA-Gruppenarbeit ist durch die Angebote von Kammern und regionalen Organisationen oder etwa die Internet-Wissensvermittlung nicht ersetzbar. Verbundgruppen stellen ihren Anschlussunternehmen Mitgliederberater und -betreuer an die Seite, die nicht nur den genauen Qualifizierungs- und Beratungsbedarf vor Ort eruieren und daraus spezifische Angebote entwickeln können, sondern vor allem das Vertrauen im Mitgliederkreis genießen, das erst die Grundlage für funktionierende ERFA-Arbeit schafft. Die Rückmeldungen aus dem Teilnehmerkreis sind ausschließlich positiv.

Die ERFA-Arbeit belegt vielfach, dass auch mit geringen Budgets eine hochwertige Breitenwirkung erzielt werden kann. Die Leitstelle Köln, mit der DER MITTELSTANDSVERBUND eng zusammenarbeitet, kann belegen, dass im letzten Jahr über 34.000 Teilnehmer an ca. 3.700 geförderten ERFAs, Schulungsveranstaltungen und Workshops teilgenommen haben und dies bei einer Fördersumme von weniger als vier Mio. Euro.

Wir erwarten, von der Politik nicht im Stich gelassen zu werden", schreibt Veltmann.

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