EHI-Studie zu Zahlungsarten im Handel: Kartenanteil weiter steigend

Ergebnisse der aktuellen Jahresstudie des EHI "Zahlung und Kundenbindung per Karte" vorgestellt

Köln, 06.05.08 Der Kartenanteil an den Zahlungsarten im deutschen Handel ist weiter steigend, so eines der Ergebnisse der aktuellen Jahres-Studie "Zahlung und Kundenbindung per Karte" des EHI Retail Institute, Köln. Die gesamte Studie wurde heute auf dem gleichnamigen EHI-Fachkongress den 500 Teilnehmern präsentiert. Begünstigt durch den Entfall des PoZ-Verfahrens gab es in 2007 bei den Zahlungsarten mit Debitkarte zum einen eine signifikante Verschiebung zu electronic cash und zum anderen einen deutlichen Rückgang der Zahlungsausfälle beim Lastschriftverfahren.

Kartenanteil weiter steigend, Debit klar vor Credit
Gut 35 Prozent der Einzelhandelsumsätze in Deutschland wurden in 2007 per Karte erzielt. 29,1 Prozent des Umsatzes entfielen auf Debitkarten (ec-Karten), während der Stellenwert der Kreditkarten im deutschen Handel mit 5,1 Prozent - im internationalen Vergleich - weiterhin verhältnismäßig schwach ist. Der Hauptgrund dafür liegt beim Girokontensystem, das durch individuelle Kreditrahmen in den meisten Fällen ausreichend finanzielle Flexibilität ermöglicht. Dennoch ist wegen der zahlreichen neuen Akzeptanzstellen im Einzelhandel bei den Kreditkartenumsätzen eine leichte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. "Für den deutschen Verbraucher ist und bleibt seine ec-Karte auf absehbare Zeit die mit Abstand wichtigste Karte im Portemonnaie. Im Vergleich zum US-amerikanischen oder britischen Handel ist eine Kreditinanspruchnahme per Karte in Deutschland kaum ein Thema", erklärt Horst Rüter, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter des Forschungsbereichs Zahlungssysteme beim EHI.

ec-cash auf der Überholspur
Erstmals wurde in deutschen Geschäften mit dem Pin-gestützten electronic cash- deutlich mehr als mit dem Unterschriften-basierten ec-Lastschrift-Verfahren umgesetzt. Auf 58,2 Mrd. Euro summieren sich die Einkäufe, das entspricht 16,4 Prozent (13,9 Prozent in 2006) des Einzelhandelsumsatzes, bei denen die Verbraucher an der Kasse ihre ec-Karte zückten und ihren Pin-Code eingaben. Dennoch bleibt das ec-Lastschriftverfahren mit 12,7 Prozent (14,2 Prozent in 2006) weiterhin von erheblicher Bedeutung für die Einzelhändler.Weniger Zahlungsausfälle bei ec-Lastschrift, ein Grund: Die Totalausfallquote bei Zahlungen im ec-Lastschriftverfahren ist deutlich zurückgegangen. Bedingt durch die Abschaffung des PoZ-Verfahrens der Kreditwirtschaft haben viele Händler, die weiterhin das Unterschriften-basierte Bezahlsystem anbieten, sich einem Dienstleister mit Bonitätsprüfung angeschlossen. Zudem hat das Sperrdatei-System KUNO, in dem die Daten gestohlener und verlorener Debitkarten bei der Polizei gesammelt und vom EHI an den angeschlossenen Handel weitergegeben werden, die Ausfallquote stark reduziert. Bei den an der EHI-Erhebung beteiligten Handelsunternehmen machten die Ausfälle des Lastschriftumsatzes lediglich 0,07 Prozent aus, da Risiken auf ec-cash und auf versicherte Lastschriftverfahren übertragen wurden. Das im Handel beliebte, weil günstige Bezahlen mit ec-Lastschrift ist also in der Nach-PoZ-Ära sicherer als zu PoZ-Zeiten.

An der Erhebung haben sich mehr Händler als jemals zuvor beteiligt. Der Umsatz der befragten Unternehmen macht rund 50 Prozent des Gesamtumsatzes im deutschen Einzelhandel aus.

Wichtiger Hinweis für ZGV-Mitglieder: Die ZV-Dienstleistungsgesellschaft ServiCon Service Consult eG hältsowohl für den Bereich Kreditkarten als auch EC Cash Rahmenverträge mit der Royal Bank of Scotland und easycash. Informationen dazu gibt es unter www.servicon.de oder bei Herrn Jörg Glaser, 0221-35 53 71-30, j.glaser@servicon.de

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