Entdecke den Klimaprofi in Dir!

Touchdown in Essen: Am 5. Oktober traf ein Teil der angehenden "Klimaprofis" des Projektes Klimaverbund in der NOWEDA-Zentrale in Essen aufeinander. Ein gelungener Auftakt für ein bedeutendes Projekt.

Essen, 05.10.2020 - Wann hat man schon mal die Gelegenheit zu einem interdisziplinären Ideenaustausch mit Vertretern einiger der größten Handelsverbundgruppen Deutschlands oder für einen Blick hinter die Kulissen eines der leistungsfähigsten Arzneimittel-Logistikzentren in Europa? Die vier angehenden Vollzeit-Klimaprofis trafen am 5. Oktober 2020 in Essen auf fünf Vertreter der Klimaverbundpartner: Die REWE-Group, expert, NOWEDA, Sagaflor und die BÄKO Weser-Ems sind im Boot, um Klimaschutz und energieeffizientes Wirtschaften für den Mittelstand neu zu denken. Dank der großzügigen neuen Räumlichkeiten des Gastgebers waren Abstandsregelungen kein Problem und auch um Nachschub von Handdesinfektionsmittel musste sich niemand Sorgen machen: Bodentiefe Fenster gaben den Blick frei auf viele Kilometer Förderband, auf denen im Sekundentakt Kisten passgenau nach den Wünschen der Mitglieder bestückt wurden, um ihren Weg zu Apotheken im gesamten Ruhrgebiet zu finden.

So konnten sich die 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer schnell auf das Wesentliche konzentrieren: „Kosten senken, Ressourcen sparen, Klima schützen“. Projektleiterin Dr. Sabine Schäfer stellte das aktuelle Kampagnenmotiv des Klimaverbunds vor, das „Frische Aussichten für Ihr Unternehmen“ bietet. Denn ab 2021 werden die „Klimaprofis für den Mittelstand“ nach Absolvieren eines ambitionierten Schulungsprogramms ihr Beratungsangebot für energieeffizientes und ressourcenschonedes Wirtschaften in die teilnehmenden Betriebe bringen.

In der Klimaberatung vor Ort in den Betrieben soll es darum gehen, den Blick zu schärfen für unnötige Ressourcenverschwendung und einen Überblick über neue energiesparende Technologien und die dazugehörigen Förderprogramme zu bieten. „Meist können Kosteneinsparungen bereits mit ganz simplen Verhaltensveränderungen erzielt werden“, so Dr. Sabine Schäfer. Die angehenden Klimaprofis werden in virtuellen Schulungen im November und Januar auf den neuesten Stand gebracht.

Schon die Kurzvorstellung der „neuen“ Klimaprofis vermittelte einen Eindruck, welch vielseitiges Know-how aus vergangenen Tätigkeiten hier zusammenkommt. Der eine hat Maschinenbau studiert, ein anderer ist Energietechniker, einer war mit der Planung von Fabriken in Asien beauftragt, dazu es gibt einen Bauingenieur und jemand, der die Nutzung von Tauen für Schiffe im Hamburger Hafen optimiert hat. Der nächste kann von seiner privaten PV-Anlage auf dem Dach berichten, die mehr Strom produziert, als er selbst verbrauchen kann. Man gibt offen zu: Nicht immer stand bei den vergangenen Aufgaben klimaschonendes Wirtschaften im Vordergrund. Denn wer kann schon von sich behaupten, bereits als kleines Kind gesagt zu haben: „Wenn ich groß bin, werde ich mal Klimaprofi“?  Umso beeindruckender, wenn sich Menschen finden, die die Zeichen der Zeit erkannt haben und bereit sind, große Veränderungen mitzutragen. Denn Technologien und Erfordernisse ändern sich.

„Die Klimaprofis stehen im ständigen Austausch mit dem Verbund und der Expertise der Netzwerkpartner“, so Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer des MITTELSTANDVERBUNDS.Nach den Videokonferenzen der letzten Zeit konnten alle Teilnehmer die Vorteile eines persönlichen Treffens im kleinen Kreis sichtlich schätzen. Die Chance für informellen, interdisziplinären Austausch wurde rege genutzt. Schnell wurde klar: Ein Klimaprofi ist kein Einzelkämpfer, sondern jeder kann von der Expertise der anderen profitieren. „Die Klimaprofis stehen im ständigen Austausch mit dem Verbund und der Expertise der Netzwerkpartner“, so Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer des MITTELSTANDVERBUNDS. Etwaige Bedenken der angehenden Klimaprofis, sich nicht auf jedem Fachgebiet des breit gefächerten Beratungsangebots als uneingeschränkter „Profi“ zu sehen, konnten damit schnell aus dem Weg geräumt werden. Die Offenheit, mit der sich ausgetauscht wurde, machte klar: das globale Klima mag aus dem Gleichgewicht geraten sein, im Tagungsraum stimmte es. Ideen und Anregungen wurden dankbar angenommen und schnell wurde deutlich, welch Potential die Klimaprofis mitbringen. Jeder von ihnen verfügt über ein eigenes Netzwerk. Die Idee, Technologiepartner ins Boot zu holen, die in der Lage sind, auf einem hohen Know-how-Level innovative Technologien von morgen umzusetzen, wurde gleich augenzwinkernd zur „Hausaufgabe zum nächsten Mal“. Denn neue Technologien im Bereich Klimaschutz entwickeln sich rasant. Wer dann vom Netzwerk des Klimaverbunds im Mittelstand profitieren kann, ist klar im Vorteil. 

Zurzeit gibt es noch offene Stellen als „Teilzeit-Klimaprofi“. Das nächste Treffen von Klimaprofis und Verbundpartner ist für Januar geplant. Alle freuen sich, wenn dann auch die Teilzeit-Klimaprofis mit an Bord sind. Bis dahin stehen ab November in den Online-Schulungsblöcken Theorie und Praxis auf dem Stundenplan. Das Programm ist breit gefächert: An einem Tag steht Amortisationsrechnung auf dem Plan, am anderen werden die Teilnehmer mit dem Messtechnikkoffer und den praktischen Aspekten der Messtechnik vertraut gemacht. Dann werden die „Softskills für den Beraterknigge“ vorgestellt, um dann die Teilnehmer auf den neuesten Stand der gesetzlichen Grundlagen im Klimaschutz oder des aktuellen Angebots an Förderprogrammen zu bringen. Ziel ist, dass die Berater gut gerüstet sind für ihren bundesweiten Einsatz.

Oft rennen die Klimaprofis mit ihrem Beratungsangebot offene Türen ein. Die Erfahrung aus dem Pilotprojekt zeigt: Die Bereitschaft der teilnehmenden Betriebe, Ökologie und Ökonomie miteinander zu vereinbaren, ist groß. Im Arbeitsalltag fehlt oft schlicht die Zeit oder der konkrete Anstoß, sich mit dem Thema Klimaschutz ganz praktisch auseinanderzusetzen und zu entscheiden, welche Maßnahmen und Förderungen sinnvoll sind.

Die vier angehenden Vollzeit-Klimaprofis trafen am 5. Oktober 2020 in Essen auf fünf Vertreter der Klimaverbundpartner: Die REWE-Group, expert, NOWEDA, Sagaflor und die BÄKO Weser-Ems sind im Boot, um Klimaschutz und energieeffizientes Wirtschaften für den Mittelstand neu zu denken. Projektleiterin Dr. Sabine Schäfer war selbst drei Jahre als Klimaprofi in Unternehmen in ganz Deutschland unterwegs. Was sie aus dieser Zeit vermisst? Dass man jeden Tag auf Neue interessante Menschen und tolle Unternehmerpersönlichkeiten kennenlernt, die verbunden sind durch eine Idee: gemeinsam verantwortungsvoll zu wirtschaften. Sowohl für den eigenen Betrieb als auch für nachfolgende Generationen.

Über das Projekt "Klimaverbund"

Das Projekt wird gefördert durch die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und verfolgt die Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie im Mittelstand. Die Laufzeit beträgt 3 Jahre.

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Ansprechpartner

Dr. Sabine Schäfer DER MITTELSTANDSVERBUND
Dr. Sabine Schäfer Projektleiterin Klimaverbund und Leiterin Klima, Energie und Ressourcen Mehr Infos
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