GfK-Konsumklimastudie: Hoffnung auf den Konjunkturaufschwung

Stimmung deutscher Verbraucher hat sich im Oktober gebessert

Nürnberg, 27.10.2005. Wie die GfK berichtet, äußern sich die Befragten sowohl im Hinblick auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung als auch auf ihre eigene finanzielle Situation spürbar zuversichtlicher als im Vormonat. Diese positive Tendenz gilt — in etwas geringerem Maße — auch für die Neigung, in der nächsten Zeit größere Anschaffungen zu tätigen. Infolgedessen steigt auch der Konsumklimaindikator nach 3,1 Punkten im Vormonat auf einen Wert von 3,4 Punkten im November, so die GfK.

Die GfK-Befragung zum Konsumklima fand in der ersten Oktoberhälfte statt — also nach der Bundestagswahl und zu einem Zeitpunkt, als sich bereits abzeichnete, dass eine große Koalition die derzeit wahrscheinlichste Alternative ist, eine stabile Regierung zu bilden. Die Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass die Verbraucher die anvisierte neue Regierung positiv beurteilen.

Konjunkturerwartung zum dritten Mal in Folge positiv entwickelt

Nach Angaben der GfK sieht es so aus, als würden immer mehr deutsche Konsumenten glauben, dass es mit der deutschen Konjunktur bergauf gehen könnte. Bereits zum dritten Mal in Folge legte der Indikator, der die Erwartungen der Bundesbürger hinsichtlich der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erfasst, deutlich zu. Einen ähnlichen Zuwachs in drei aufeinander folgenden Monaten gab es zuletzt im Sommer 2003, so berichtet die GfK. Im Oktober habe der Indikator Konjunkturerwartung um fast sechs Punkte zugelegt. Er liege nun mit 1,4 Punkten zum ersten Mal seit Februar 2004 wieder über dem Wert Null, der den langfristigen Durchschnitt dieses Indikators markiert.

Die optimistischere Einschätzung der Konjunkturaussichten durch die Verbraucher deckt sich mit den Urteilen anderer Institutionen. So erwarten unter anderem auch die deutschen Unternehmen künftig eine leichte Belebung der Konjunktur, wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in seiner aktuellen Herbstumfrage feststellte. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute gehen in ihrem Herbstgutachten davon aus, dass sich die Konjunktur etwas erholt: Jedoch warnen sie davor, verfrüht von einem wirklichen Aufschwung zu sprechen. Während sich der Optimismus der vom ZEW befragten Finanzanalysten in Grenzen hielt, beurteilten die Unternehmen (ifo) sowohl ihre aktuelle Geschäftssituation als auch die Perspektive der nächsten Monate deutlich positiver als im Vormonat.

Offenbar hat sich der Ausgang der vorgezogenen Bundestagswahl positiv auf die Einschätzung der Konjunkturerwartungen durch die Verbraucher ausgewirkt. Die Konsumenten gingen nach Ansicht der GfK davon aus, dass die große Koalition in der Lage ist, die Akzente zu setzen, die der Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt die notwendigen Impulse verleihen, um aus der Talsohle heraus zu gelangen.

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