IAS-Board veröffentlicht neue Ergänzungen zu IAS 32 Finanzinstrumenten

Nach intensiven Beratungen und Diskussionen des IAS-Boards mit den interessierten Kreisen, in die der ZGV involviert ist, hat das Board Mitte Februar die ergänzende Darstellung zu IAS 32, der Definition des Eigenkapitals, veröffentlicht.

MitdenErgänzungen soll der insbesondere von deutscher Seite vorgetragenen Kritik an diesem Standard Rechnung getragen werden. Ziel ist es, mit dieser Neufassung den deutschen Personengesellschaften und Genossenschaften eine Eigenkapitalklassifizierung ihres gesellschaftsrechtlichen Eigenkapitals im IFRS-Jahresabschluss, auch wenn dieses Kapital kündbar ist, zu erlauben. Diese Bilanzierung ist jedoch an bestimmte Bedingungen geknüpft. Um ein abschließendes Urteil abgeben zu können, bedarf der nur in englischer Sprache verfügbare Text genauer Analyse.

Von Bedeutung ist in diesem Zusammenhang auch das unter der Federführung vom deutschen Rechnungslegungsstandard Komitee erarbeitete Diskussionspapier zur Differenzierung zwischen Verbindlichkeiten und Eigenkapital, das Ende Januar 2008 veröffentlicht wurde und zu dem Kommentierungen bis Mitte des Jahres erwünscht sind. Die Schwierigkeiten der Auslegung von IAS 32 zwingen nach Ansicht dieses Diskussionspapieres zu einer grundsätzlichen Überarbeitung des Ansatzes. Hierzu wird ein Alternativvorschlag zur Abgrenzung zwischen Eigen- und Fremdkapital unterbreitet. Der entwickelte Ansatz basiert auf der Fähigkeit des Kapitals, Verluste zu tragen (Loss Absorption Approach). Damit ist Eigenkapital im bilanzrechtlichen Sinne nur dann gegeben, wenn es bestimmt ist, Verluste des Unternehmens zu absorbieren.

Würde dieser Ansatz mittelfristig zu einer Neuformulierung des IAS 32 führen, wären alle nicht alle ganz zufriedenstellenden Zwischenlösungen obsolet und eine auch für IFRS for SME dauerhaft tragfähige Lösung geschaffen.

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