Mehr Vertrauen durch Verhaltenskodex in Netzwerken

Studie von PwC und Uni Münster unter Mitwirkung von ZGV und anderen Verbändenlegt Grundstein fürVertrauensgewinn inVerbundgruppen.

Berlin, 29. Mai 2008: Hohe Sachkompetenz bestimmte das erste von PwC in Berlin einberufene Symposium zur Network Governance. Wie der Autor der gleichnamigen Studie, Prof. Dr. Dieter Ahlert, Ordinarius für Betriebswirtschaftlehre an der Universität Münster und Geschäftführender Direktor des Internationalen Centrums für Franchising und Cooperation, in seinen Erläuterungen darlegte, habe er erst bei näherer Befassung mit der Materie die Dimension der Bedeutung des Themas erkannt. Das Neue an der Initiative sei nicht nur der in Vorgesprächen im Expertenkreis entwickelte Begriff. Die intensive Befassung mit der Thematik weiche deutlich ab von den übrigen Foren, in denen in den letzten Jahren Kodizes für die Wirtschaft entwickelt worden seien und sich teilweise noch in Entwicklung befänden. Hier gehe es nämlich darum, Wirtschaftseinheiten mit dezentralen Entscheidungsstrukturen mit einem entsprechenden Vertrauen schaffenden Rahmen auszustatten. Der Parl. Staatsekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Hartmut Schauerte, warnte in einer sehr engagierten und von profunder Kenntnis der Materie geprägten Rede die Beteiligten von der Schaffung neuer Bürokratie. Der auf der Grundlage der Studie von einem Fachkreis zu erarbeitende und stetig fortzuentwickelnde Network Governance Kodex solle knapp und leicht vertändlich sein und müsse alle Formen der Netzwerke berücksichtigen. Dabei dürfe nicht aus dem Auge verloren werden, dasser letztlich dem Erhalt der Selbständigkeit der kooperierenden Unternehmen zu dienen habe. Harald Ewig, Leiter Verbundgruppen, Kooperationen, Partner der PricewaterhouseCoopers AG und sein Kollege Gerd Bovensiepen, Leiter Competence Retail Consumer Deutschland, ebenfalls Partner PwC, wiesen auf markante Problemfälle in der unternehmerischen Praxis hin, bei denen bisher bestehende Systeme und Regelungen schlichtweg versagt hätten. Vor diesem Hintergrund sei die Entwicklung Vertrauen schaffender Regeln essenziell.

ZGV-Hauptgeschäftführer Dr. Ludwig Veltmann machte in seinem Statment darauf aufmerksam, dass neben den rechtlichen Aspekten und betriebswirtschaftlichenErfordernissen ein Regelwerk gerade auch zur emotionalen Bindung eines Mitglieds an seine Gruppe beitragen müsse. Im Hinblick auf den wachsenden Wettbewerb von Unternehmen um junge Fach- und Führungkräfte schaffe ein in dieser Hinsicht gutes Unternehmensimage einen deutlichen Vorteil.

Als weitere Experten wirkten an der Veranstaltung und teilweise auch künftig bei der Fortentwicklung des Network Governance Kodex mit: Professor Dr. Günter Olesch, Direktor des Internationalen Centrums für Franchising und Cooperation (ehem. Hauptgeschäftführer ZGV), Prof. Dr. Eckhard Flohr, Dozent für Internationales Wirtchaftsrecht an der Fachhochschule München, Dr. Eckhard Ott, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbands e.V., Jens Pollmann, stellvertretender Leiter Verbundgruppen/Kooperation/PwC, Joachim Siebert, ehem. ZGV-Präsident und ehem. Vorstandsvorsitzender der Ariston-Nordwest-Ring, Professor Dr. Joachim Zentes, Direktor des Instituts für Handel und Internationales Marketing an der Universität des Saarlandes u.a..

Die Kommission zur Fortentwicklung des Kodexes wird unter Leitung von Professor Olesch voraussichtlich im September diesen Jahres in Düsseldorf zusammentreffen.

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