CSR: Berichtspflichten bald auch für den Mittelstand?
Die EU-Kommission sieht bei der sozialen Verantwortung von Unternehmen offensichtlich noch weiteren Regelungsbedarf. Bei einer Konferenz diskutierte sie am 3. und 4. Februar mit Wirtschaftsvertretern in Brüssel, wie sie die Corporate Social Responsibility weiter voranbringen will.
Berlin/Brüssel, 22.02.2015 — "Das vielfältige Engagement des kooperierenden Mittelstandes darf nicht durch neue Bürokratielasten erstickt werden", kommentierte der Präsident des MITTELSTANDSVERBUNDES, Wilfried Hollmann, die Ankündigung der EU-Kommission, die Corporate Social Responsibility (CSR) von Unternehmen weiter gesetzlich zu regeln.
Im Nov
ember 2014 ist die Richtlinie zur Offenlegung nichtfinanzieller und die Diversität betreffender Informationen durch bestimmte große Gesellschaften und Konzerne, die sogenannte CSR-Richtlinie, in Kraft getreten. Die Mitgliedstaaten haben jetzt bis zum 06.12.2016 Zeit, die Vorgaben aus Brüssel umzusetzen. Auch durch die Anstrengungen des MITTELSTANDSVERBUNDES im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens sind kleine und mittlere Unternehmen bislang nicht von den Berichtspflichten über CSR betroffen.
Auf der Konferenz stellte die EU-Kommission am 3. und 4. Februar die Ergebnisse einer
Konsultation vor, die sie im vergangenen Jahr zum Thema CSR durchgeführt hatte. Sie sieht sich dadurch bestärkt, in ihrer künftigen Strategie die soziale Verantwortung von Unternehmen in der EU weiter voranzubringen. Die anwesenden Wirtschaftsvertreter, darunter DER MITTELSTANDSVERBUND, warnten die Kommission erneut davor, die Berichtspflichten auf kleine und mittlere Unternehmen auszudehnen.
Was die Kommission daraus machen wird, bleibt abzuwarten. Im Frühjahr will sie ihre CSR-Strategie für die kommenden Jahre vorstellen. "DER MITTELSTANDSVERBUND wird sich weiter dafür stark machen, dass soziale Verantwortung im Mittelstand freiwillig bleibt", betonte der Präsident.Weitere Informationen:
Ergebnisse der CSR-Konsultation liegen vorCSR-Richtlinie
