Betriebsrenten: Schadenvolumen auf niedrigem Niveau

Das Schadenvolumen blieb 2015 auf niedrigem Niveau. Das zeigen die neuen Zahlen des PENSIONS-SICHERUNGS-VEREINS. Für 2016 wird ein durchschnittlicher Beitragssatz von etwa 1 Promille erwartet.

Köln, 07.07.2016 - Ende 2015 waren beim PENSIONS-SICHERUNGS-VEREIN VVaG 94.078 (Vorjahr 94.034) Arbeitgeber mit insolvenzsicherungspflichtiger betrieblicher Altersversorgung gemeldet. Das zeigen die Zahlen, die der PENSIONS-SICHERUNGS-VEREIN (PSVaG) in seinem Geschäftsbericht 2015 auf der Mitgliederversammlung am 7. Juli in Köln vorgelegt hat.

Insgesamt stehen 10,9 Mio. (Vorjahr 10,9) Versorgungsberechtigte, davon 4,1 Mio. Rentner und 6,8 Mio. Arbeitnehmer mit unverfallbaren Anwartschaften unter Insolvenzschutz. Hieraus ergibt sich die große sozialpolitische Bedeutung der Insolvenzsicherung der betrieblichen Altersversorgung.

Die Zahl der den PSVaG treffenden Insolvenzen ist im Jahr 2015 auf 467 gesunken (Vorjahr 587). Die Anzahl der zu sichernden Renten und Anwartschaften ist mit zusammen 18.667 deutlich höher als im Vorjahr (Vorjahr 11.605). Das Schadenvolumen summierte sich auf 862,0 Mio. Euro (Vorjahr 398,6 Mio. Euro).

Durchschnittlicher Beitragssatz mit 2,9 Promille

Das Beitragsvolumen betrug 787,0 Mio. Euro (Vorjahr 419,2 Mio. Euro). Es ergab sich aufgrund einer Beitragsbemessungsgrundlage von 327 Mrd. Euro (Vorjahr 320 Mrd. Euro) und einem Beitragssatz von 2,4 Promille (Vorjahr 1,3 Promille).

Der durchschnittliche Beitragssatz für die bisherigen 41 Geschäftsjahre errechnet sich mit 2,9 Promille. Über die letzten fünf Jahre beträgt er 2,1 Promille, über die letzten zehn Jahre 3,4 Promille.

Beginnend mit dem Jahr 2007 wurde auch die sogenannte „Altlast“ - das heißt die aus Insolvenzen bis einschließlich 2005 gesicherten, aber bis dahin noch nicht finanzierten unverfallbaren Anwartschaften - in Höhe von rund 2,2 Mrd. Euro durch einen einmaligen Beitrag nachfinanziert, der in 15 Raten bis zum Jahr 2021 fällig ist. Für die zum 31. März 2015 fällige Rate waren 72,9 Mio. Euro zu zahlen. Von der Option der freiwilligen vorfälligen Gesamtzahlung haben im Jahr 2015 weitere 370 Ratenzahler Gebrauch gemacht und insgesamt 11,4 Mio. Euro gezahlt.

5,5 Milliarden Euro Bilanzsumme in 2015

Allen gesicherten Anwartschaften, deren Barwert 3.081,1 Mio. Euro beträgt, stehen zum 31. Dezember 2015 Deckungsmittel von 2.623,4 Mio. Euro gegenüber. Damit sind die gesicherten Anwartschaften am 31. Dezember 2015 zu 85 Prozent kapitalmäßig bedeckt.

Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2015 betrug rund 5,5 Mrd. Euro. Die Gewinn- und Verlustrechnung weist Erträge aus Kapitalanlagen von netto 95,5 Mio. Euro aus sowie 227,6 Mio. Euro Überschussbeteiligung vom Konsortium der deutschen Lebensversicherungswirtschaft, mit dem der PSVaG bei der Abwicklung der übernommenen Renten zusammenarbeitet. Dem Ausgleichsfonds wurden 163,7 Mio. Euro zugeführt. Dieser enthält nun rund 1,96 Mrd. Euro.

Die Schadenentwicklung der ersten Monate des Jahres 2016 ist positiv und liegt auf dem Niveau des Vorjahres. Für das laufende Jahr ist aus heutiger Sicht von einem moderaten Schadengeschehen auszugehen, sofern größere Schäden ausbleiben. Dies würde zu einem reduzierten Beitragssatz von etwa einer Promille führen.

Dies verkündete auf der Mitgliederversammlung des PSVaG, an der traditionell auch DER MITTELSTANDSVERBUND teilnahm und zahlreiche Verbundgruppen mit ihrer Stimme vertrat, der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Dieter Hundt.

Nach Vorlage des von Vorstand und Aufsichtsrat festgestellten Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2015, des Lageberichtes sowie des Berichtes des Aufsichtsrates wurde Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig Entlastung erteilt. Zudem wurde der 12-Köpfige Aufsichtsrat neu gewählt.

Der PSVaG ist gesetzlich bestimmter Träger der Insolvenzsicherung der betrieblichen Altersversorgung in Deutschland und im Großherzogtum Luxemburg.

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