EHI: Wo es noch hakt im Online-Sportgeschäft

Onlineshops im Sportfachhandel sind gut aufgestellt. So das Ergebnis einer Studie des EHI Retail Institutes. Trotzdem gibt es eine Sache, die den Gewinn schmälert.

Berlin, 08.08.2016 – Eigentlich läuft es gut im Online-Sporthandel. Immer mehr Nutzer kaufen Sportartikel über Onlineportale. Nur die Retouren machen den Händlern zu schaffen. Das nagt auch am Gewinn. Wie Retouren vermieden werden können und wie weit die Optimierung der Onlineshops der Sporthändler heute bereits fortgeschritten ist, zeigen die Ergebnisse der Studie „Onlineshop-Maturity-Index (OMI) 2016 - Sportartikel“ des EHI Retail Institutes.

Reifegrad ermittelt Fortschritte

Die Untersuchung hat sich dafür 35 Anbieter von Sportartikeln vorgenommen. In insgesamt acht

Kategorien bewertet sie, wie die Onlineshops den Einkauf für den Kunden komfortabel, sicher und angenehm machen. Die Ergebnisse wurden im sogenannten Onlineshop-Maturity-Index (OMI) oder auch Reifegrad eines Onlineshops zusammengefasst.

Voraussetzung für einen hohen Reifegrad sind beispielsweise eine gute Performance, die benutzerfreundliche Gestaltung des Shops sowie eine gute Produktpräsentation bzw. -suche. Ebenfalls weit oben auf der Prioritätenliste für gelungene Onlineshops steht die Integrität. Kunden möchten sich darauf verlassen können, dass ihre Daten sicher übertragen werden. Außerdem muss das Fulfillment (Bezahlung, Lieferung, Rückgabe) unkompliziert gestaltet sein.

Die Top-10 der Sportartikelanbieter dürften sich über die Ergebnisse der EHI-Untersuchung freuen. Denn sie überzeugen in den wichtigen Online-Disziplinen „Benutzerführung und -freundlichkeit“ (24,6 von max. 30 Punkten) und „Suchfunktion“ (13,9 von max. 17 Punkten).. Ein benutzerfreundlicher Aufbau der Website sowie eine einfache, intuitive Benutzerführung ist ebenso wichtig für den Erfolg eines Online-Shops, wie eine funktionierende Suche. Beides beeinflusst die Kaufentscheidung des Kunden und hilft, Kaufabbrüche zu vermeiden. Der Bestellvorgang muss für den Interessenten transparent und simpel gestaltet sein.

Der Reifegrad der Top-10-Anbieter für Sportartikel nach KategorienAuch das funktioniert bei den Top-10-Onlineshops sehr gut (13,9 von max. 17 Punkten).

Retouren schmälern den Gewinn

Weniger gut fällt hingegen die „Produktpräsentation“ aus. Hier scheint es in den Online-Shops noch viel Potential zu geben (15,1 von max. 24 Punkten). So bieten nur neun Prozent der Händler dem Kunden leicht auffindbare Produktvideos zur Orientierung an. Aus einer weiteren EHI-Studie zu den Retouren im E-Commerce geht hervor, dass für 83 Prozent der befragten Unternehmen die Bereitstellung detaillierter Produktinformationen zu den wichtigsten Maßnahmen zur Retourenvermeidung zählt. Auch in den Bereichen „Fulfillment“ sowie „Kundenservice und Kundenbindung“ gibt es noch Nachholbedarf.

„Retouren sind für die Kunden im E-Commerce zur Selbstverständlichkeit geworden“, erklärt Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer des MITTELSTANDSVERBUNDES. Die teuren Retouren könnten aber vermieden werden: „Wer seinen Kunden ein ausgefeiltes Multichannel-Konzept bietet, vermeidet den teuren Rückgabe-Service.“

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