Studie: Onlinehandel wächst deutlich langsamer

Das Tempo der Umsatzsteigerungen im Online-Handel hat deutlich abgenommen. Das ist das Ergebnis der Studie "E-Commerce-Markt Deutschland 2014" des EHI Retail Institute und Statista, die am 21. Oktober veröffentlicht wird.

Hamburg/Köln, 16.09.2013 — Allen sehr optimistischen Prognosen zum Trotz, das Tempo der Umsatzsteigerungen im E-Commerce hat deutlich abgenommen. Das ist das Ergebnis der Studie "E-Commerce-Markt Deutschland 2014" des EHI und Statista.

Die Top 100 Online-Händler in Deutschland erwirtschafteten in 2013 einen Umsatz von 19,6 Mrd. Euro. "Das ist eine Steigerung von knapp 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (18,2 Mrd.). Bereinigt um den Umsatz von amazon.de, beträgt das Wachstum allerdings nur 2,8 Prozent", kommentiert Lars Hofacker, Leiter Forschungsbereich E-Commerce beim EHI Retail Institute, die Studie "E-Commerce-Markt Deutschland 2014" des EHI und Statista, die am 21. Oktober veröffentlicht wird.

Die Angaben der Studie beruhen auf einer Händler-Befragung (EHI) und Statista-Hochrechnungen auf Basis einer Regressionsanalyse sowie Unternehmensangaben aus Geschäftsberichten, Pressemitteilungen und Unternehmenswebsites. Schwerpunkt der Untersuchung waren B2C-Onlineshops. Berücksichtigt wurde der Umsatz mit physischen Gütern, der Umsatz mit digitalen Gütern wie Apps und Streaming-Dienste von Shops wie z.B. apple itunes und musicload wurden nicht berücksichtigt. Da im Vergleichsjahr 2012 die Umsätze digitaler Güter noch mitgerechnet wurden, sind diese Umsätze hier korrigiert dargestellt.

Betreibt ein Unternehmen mehrere Online-Shops, so wurde jeder Shop separat betrachtet. Dabei wurde der E-Commerce-Umsatz folgendermaßen definiert: Nettoumsatz des jeweiligen Onlineshop im Jahr 2013, bereinigt von Retouren, exkl. Umsatzsteuer und nur aus der reinen Geschäftstätigkeit des Onlineshops (ohne sonstige betriebliche Erträge des Unternehmens).

Die gesamten Ergebnisse der Studie mit dem Ranking der 1.000 umsatzstärksten Onlineshops wird nach Ansicht des EHI diesen Trend bestätigen.

Angeführt wird das Ranking erneut durch den Online-Shop amazon.de mit 5,8 Mrd. Euro. Das Unternehmen Amazon ist mit einigen weiteren Shops wie javari.de, de.buyvip.com im Markt vertreten. Otto.de, das Flagship der Otto Group im E-Commerce, generierte 1,9 Mrd. Euro. Einige weitere zum Konzern gehörige bekannte Shops wie bonprix.de oder baur.de rangieren unter den Top 100. Mit einem Umsatz von 702 Mio. Euro hat Zalando.de den Vorjahres-Dritten notebooksbilliger.de abgelöst.

Online-Handel in den Alpen

In der Schweiz ist das bereits in Deutschland beobachtete deutlich abgeschwächte Tempo der Umsatzzuwächse nahezu ganz zum Stillstand gelangt. Die Top 100 Schweizer Onlineshops generierten 3,4 Mrd. Euro und trugen so zu einer Steigerung von lediglich 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (3,3 Mrd. Euro) bei. Digitec.ch steht mit 414,4 Mio. Euro Umsatz wie schon im Vorjahr (421,9 Mio. Euro) an erster Stelle der Liste und wird gefolgt von amazon.de, die in der Schweiz 260,32 Mio. Euro generierten. Die dritte Stelle nimmt hier nespresso.com/ch mit 260,0 Mio. Euro, gefolgt von zalando.ch (203,1 Mio. Euro), ein.

Der Umsatz der 100 größten Onlineshops in Österreich umfasste 1,6 Mrd. Euro. In Österreich führt wieder ein Amazon-Shop, amazon.at, das Ranking an. Der Shop generiert rund 342,6 Mio. Euro. Auf ihn folgt universal.at, der fast 107,5 Mio. Euro Umsatz macht. Auch bei unseren österreichischen Nachbarn ist Zalando auf den dritten Podestplatz vorgerückt und hat mit einem Umsatz von 72,5 Mio. Euro otto.de verdrängt.

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