Partnerschaftsprojekt Brasilien stößt branchenübergreifend auf Interesse

Das seit November 2018 laufende Partnerschaftsprojekt zwischen dem MITTELSTANDSVERBUND und dem Baustoffkooperationsverband FEBRAMAT mit Sitz in der brasilianischen Metropole São Paulo zeigt erste Erfolge und findet großes Interesse bei anderen Handels- und Dienstleistungsbranchen.

São Paulo, 15.06.2019 – Die zwischen dem MITTELSTANDSVERBUND und dem brasilianischen Verband der Baustoffhandelskooperationen im November 2018 mit Fördermitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung über die Zuwendungsleitstelle SEQUA gestartete Projektpartnerschaft findet zunehmendes Interesse im brasilianischen Mittelstand. Das zeigte sich im Rahmen der vom 9. – 16. Juni unter Leitung von Hauptgeschäftsführer Dr. Ludwig Veltmann vollzogenen Delegationsreise nach São Paulo, Porto Alegre und Rio de Janeiro deutlich.

Seit dem Besuch der brasilianischen Partner im Februar 2019 in Deutschland, bei der mehrere Verbände und Verbundgruppen aus dem Baustoffbereich besucht worden waren, ist die Zahl der in FEBRAMAT organisierten Verbundgruppen von 18 auf 21 gewachsen. Außerdem hat FEBRAMAT seine Kontakte zu FEBRAFAR, der Dachorganisation der Apotheken und Drogerien, die rund 10.000 Unternehmen vertritt, in Sao Paolo aufgenommen. FEBRAFAR war zugleich Gastgeber der gemeinsamen Veranstaltungen der Projektpartner in São Paolo und ließ tief in die Organisationsstruktur und die aktuellen Entwicklungen einsehen.

Die deutsche Delegation, an der neben Herr Dr. Veltmann Frau Britta Möller, verantwortlich für die fachliche Steuerung des Projektes, Wilfried Hollmann, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Noweda Apotheker-Genossenschaft sowie Ehrenvorsitzender des MITTELSTANDSVERBUNDES und Carsten Koch, ehemals Vorstandsvorsitzender der EDEKA Nord, zwei Verbundgruppen-Experten beteiligt waren, hatten Gelegenheit zur Mitgestaltung verschiedener Workshops und zu einem ausführlichen Gedankenaustausch mit verschiedenen Verbundgruppenorganisationen. So konnte am Rande einer an der UNISINOS auf Vermittlung des Mitinitiators des Projektes, Professor Dr. Douglas Wegner, Kontakt zu einem Verband von Möbelkooperationen sowie einem weiteren von Supermarktkooperationen aufgenommen werden. Im Rahmen einer von Dr. Veltmann gehaltenen Gastvorlesung vor 80 Studenten der UNISINOS und Verbundgruppenrepräsentanten ergab sich zudem eine Verbindung zu einer ebenfalls an Zusammenarbeit interessierten Ärztekooperation. 

Offenbar setzt die brasilianische Wirtschaft durchaus auf das Prinzip der überbetrieblichen Zusammenarbeit. Wie eine Studie der UNISINOS zum Projekt belegt, existieren etwa 1.281 Verbundgruppen in Brasilien, von denen bislang 442 untersucht wurden. Zumeist sind diese regional organisiert und bieten ihren Mitgliedern nur einige wenige Leistungen an. Die Anschlussunternehmen schätzen jedoch die Leistungen sehr, wie ein Besuch bei verschiedenen von ihnen eindeutig bestätigte.

Bis zum Jahresende wird nun zu prüfen sein, mit welchen der potentiellen Partner eine engere Zusammenarbeit möglich ist mit dem Ziel, mit mehr Gewicht Einfluss auf die politischen Rahmenbedingungen für Verbundgruppen in Brasilien ausüben zu können. Zugleich soll die Intensivierung der Kontakte der brasilianischen Kooperationsverbände der Vorbereitung einer für November 2020 in der Hauptstadt Brasilia geplanten Konferenz über die Zukunft der Kooperationen unter Einbindung politischer Entscheidungsträger vorbereitet werden.

Bis zum vorläufigen Projektende im Oktober 2021 sind weitere regelmäßige Expertenaustausche und Schulungsmaßnahmen zum Knowhow-Transfer sowie Schulungsmaßnahmen für die Fach- und Führungskräfte des Verbandes geplant.

Artikel der brasilianischen Partner:

http://www.revistaanamaco.com.br/o-exemplo-da-noweda

https://www.febrafar.com.br/febramat-alemaes-sede-febrafar/

http://www.revistaanamaco.com.br/edeka-o-case-supermercadista 

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