Auf ein Wort mit Günter Althaus

Günter Althaus ist der neue Präsident des MITTELSTANDSVERBUNDES. Im Interview erklärt er, wo die größten Herausforderungen für den Mittelstand liegen und welche Ziele er für den Verband hat.

Herr Althaus, was sind aktuell die drei größten Herausforderungen für den Mittelstand in Deutschland?

Günter AltMITTELSTANDSVERBUND-Präsident Günter Althaushaus: Bevor ich eine Aufzählung leiste, will ich mich lieber auf eine zentrale konzentrieren: die Digitalisierung. Sie verändert unsere Geschäftsmodelle, unsere Arbeitswelt, unsere Ausbildungen … einfach alles. Und die Organisationseinheiten, die am schwersten damit zu Recht kommen, sind kleine, traditionelle mittelständische Unternehmen. Der Großteil unserer Händler und Handwerker.

Als Präsident des MITTELSTANDSVERBUNDES sind Sie an der Spitze von 310 Verbundgruppen und 230.000 dort organisierten kleinen und mittleren Handels-, Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen. Was sind Ihre Ziele?

Althaus: Wir müssen in den nächsten Jahren die zentralen Herausforderungen für unsere Mittelständler benennen, Lösungen erarbeiten und mit Hilfe der Politik geeignete Rahmenbedingungen für deren Umsetzung schaffen. Das ist die Aufgabe des Verbandes. Und dabei gilt für mich: fokussieren auf die wesentlichen Themen.

Ich bringe aus meinem eigenen Unternehmen und den zahlreichen, mir sehr gut bekannten und befreundeten Verbundgruppen einen umfangreichen Schatz an Informationen in unsere gemeinsame Arbeit ein. Die Positionierung unseres Verbandes als Sprachrohr und Entwickler von Lösungen für den Mittelstand müssen wir im Netzwerk mit unseren Mitgliedern, insbesondere den Köpfen der Verbundgruppen, erreichen. Daran werde ich arbeiten.

Wie wollen Sie diese Ziele erreichen und welche Maßnahmen nehmen Sie dazu zuerst in Angriff?

Dass das Thema der Digitalisierung des Mittelstandes für mich im Fokus steht, habe ich bereits deutlich gemacht. Also werden wir unseren Initiativen im Verband in den nächsten Jahren diesem Thema eine besondere Aufmerksamkeit widmen. Ohne dabei andere wichtige Themen zu vergessen. Ziel muss es sein, die uns angeschlossenen Verbundgruppen und deren Mitgliedsunternehmen auch politisch zu mobilisieren. Andernfalls werden unsere Anliegen kein Gehör finden.

Was ist Ihre Zielvorstellung, wohin wollen Sie den Verband langfristig entwickeln und wie wollen Sie das erreichen?

Ich wünsche mir in der Fortsetzung der Präsidentschaft von Wilfried Hollmann einen Verband, der offen auf ihre Mitglieder zugeht, zuhört, aber auch erklärt, zeitgemäß digital informiert und kommuniziert und zugleich die Stärke der persönlichen Verbindung von Unternehmerpersönlichkeiten nutzt.

"Wir müssen in den nächsten Jahren die zentralen Herausforderungen für unsere Mittelständler benennen, Lösungen erarbeiten und mit Hilfe der Politik geeignete Rahmenbedingungen für deren Umsetzung schaffen."Günter Althaus

Da wir voraussichtlich auch in Zukunft nicht mit überbordenden finanziellen Möglichkeiten ausgestattet sein werden, ist es eine unserer Aufgaben zu fokussieren und zu konzentrieren. Und auch wir als Verband werden noch stärker in Netzwerken mit anderen Verbänden arbeiten müssen, um national und europäisch Gehör zu finden.

Was machen Sie, wenn Sie nicht Präsident des MITTELSTANDSVERBUNDES oder Vorstandschef der ANWR Group sind?

Dann bleibt ja nicht mehr viel. Aber im Ernst: In meiner Freizeit freue ich mich auf meine Familie und meine Freunde, ich laufe gern (leider zu wenig), und wenn ich richtig abschalten möchte, widme ich mich der Kunst und der Malerei. Das entspannt.

Was verbindet Sie persönlich mit dem Mittelstand?

Ich habe mein Berufsleben in genossenschaftlichen Unternehmen zugebracht. Da ist man ganz unmittelbar Teil des Mittelstandes. Ich halte den Mittelstand für die innovativste und nachhaltigste Form des Wirtschaftens, und deshalb gilt es seine Existenz zu verteidigen.

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