BÄKO-ZENTRALE NORD: Auszeichnung und große Abschiedsmomente nach Rekordjahr

Für die BÄKO-ZENTRALE NORD eG war die Generalversammlung am 1. Oktober eine echte Zäsur: Mit der höchsten genossenschaftlichen Auszeichnung wurde der langjährige Vorsitzende des Aufsichtsrates, Peter Becker, verabschiedet. Der Geschäftsführende Vorstand Lutz Henning hielt nach 38-jähriger BAKÖ-Karriere seinen letzten Vorstandsbericht, bei dem er nicht ohne Stolz das beste Unternehmensergebnis aller Zeiten vorstellen konnte.

Essen, 01.10.2015 — Sichtlich bewegt und entsprechend goutiert mit stehenden Ovationen der Mitglieder präsentierte der Geschäftsführende Vorstand der BÄKO-ZENTRALE NORD eG, Lutz Henning, der gleichzeitig Vizepräsident des MITTELSTANDSVERBUNDES ist, die Ergebnisse des zurückliegenden Geschäftsjahres.

Mit einem Gewinn von 993.000 Euro nach bereits erfolgten umsatzabhängigen Vergütungen an die Mitgliedsbetriebe in Höhe von 8,1 Mio. Euro habe sich die BÄKO für das backende Handwerk in Zeiten extremen Wettbewerbs gerade zum Lebensmittelhandel trotz eines leichten Rückgangs des Gesamtumsatzes gegenüber dem Vorjahr von 775 Mio. Euro auf 764 Mio. Euro getreu dem Motto des Geschäftsberichts als "Das Fundament für eine starke Zukunft" erwiesen.

Henning zog auch Bilanz über den vollzogenen und sich beschleunigenden Strukturwandel in der Branche und gerade auch der genossenschaftlichen Gruppe, der, wie er feststellte, lange noch nicht zu Ende sei. Von überragender Bedeutung für künftigen Erfolg der Mitglieder sei der Ausbau des Service-Gedankens der Zentrale. Ein wesentliches Element hierbei sei die Sicherstellung der Qualität und eines umfassenden Informationsmanagement. Wichtigstes Instrument sei die Ausweitung des "BackBüro Service", einer einzigartigen Datenbank, mit dem jedem teilnehmenden Backbetrieb auf Tastendruck nicht die Möglichkeit gegeben sei, seine Bestellungen höchst komfortabel zu erledigen, sondern sämtlichen Verpflichtungen im lebensmittelrechtlichen Bereich problemlos nachzukommen.

Von wachsender Bedeutung für den Erfolg der Gruppe seien auch die BÄKO-Eigenmarken, die bereits mit 89 Mio. Euro am Gruppenumsatz beteiligt seien. Als eines der wichtigsten aktuellen Initiativen bezeichnete Henning das jüngst eingeleitete TABOR-Strategieprojekt mit der Akademie der Verbundgruppen, in dem Vorstand und Aufsichtsrat mit den Mitgliedern gemeinsam grundlegend "die gesamte Gruppe auf Links drehen" und Werte, Strukturen, Produktivität, Mitarbeiterqualifikation, Leistungsportfolio und Controlling gleichermaßen auf den Prüfstand stellen mit dem Ziel, die Ressourcen noch effizienter zu nutzen.

Peter Becker, der nicht nur als langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender, sondern auch als Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks und in vielerlei anderen Ehrenämtern dafür bekannt ist, Entwicklungen und Ereignisse mit einer persönlichen Note und einem "Augenzwinkern" auf den Punkt zu bringen, fand auch zu seiner Verabschiedung seine spezielle Formel: "Die Altersguillotine ist unbarmherzig".

Zur Auszeichnung seiner besonderen ehrenamtlichen Verdienste im Genossenschaftswesen überreichte ihm in seiner Rolle als Vizepräsident des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes, Wilfried Hollmann, die höchste Auszeichnung der Organisation, die Raiffeisen-Schulze-Delitzsch-Medaille in Gold, die an maximal 100 lebende Personen vergeben werden darf. Hollmann würdigte die großartige Führungsleistung des Hamburgers und deckte in seiner Laudation sogar überraschende Parallelen in seiner persönlichen Biographie zu Becker auf: "Wir beide sind einst vom Gymnasium geflogen". Der herausragenden beruflichen Laufbahn sowohl als Unternehmer im backenden Handwerk als auch diversen Stationen im Industrie- und Bankensektor habe dies aber keinerlei Stolperstein in den Weg gelegt.

Dem Nachfolger Beckers, Michael Wippler, Bäckermeister aus Dresden-Pillnitz, wünschte Hollmann in seiner Eigenschaft als Präsident des MITTELSTANDSVERBUNDES eine glückliche Hand für die übernommene herausfordernde Aufgabe. Auch für die zum Jahresende final erfolgende Übergabe der Position des Geschäftsführenden Vorstandes von Lutz Henning auf Norbert Hupe wünschte Hollmann gutes und reibungsloses Gelingen.

Hollmann betonte dabei die Bedeutung der verbundgruppenübergreifenden Zusammenarbeit bei wichtigen politischen Themen. Als ein aktuelles höchst relevantes Beispiel hob er die gesetzliche Initiative zur Änderung des Insolvenzanfechtungsrechts hervor, mit der kooperierende mittelständische Unternehmen vor unberechtigten Haftungsrisiken geschützt werden. "Wegen des gemeinschaftlichen konsequenten Vorgehens sind wir hier endlich auf der Zielgeraden", so Hollmann.

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