Strukturwandel: Wenn die Kunden weg bleiben

Bei jeder dritten Mittelstandskooperation war die Kundenfrequenz auf der Verkaufsfläche in den letzten Monaten rückläufig. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von DER MITTELSTANDSVERBUND und dem Wirtschaftsmagazin Der Handel.

Berlin, 13.08.2015 — Die Zahlen sprechen für sich: Bei jeder dritten Verbundgruppe fehlen auf den Verkaufsflächen der angeschlossenen Mittelständler zunehmend die Kunden. In einer aktuellen Umfrage gaben 29 Prozent der Befragten an, im letzten Quartal einen Rückgang der Frequenz auf ihren Verkaufsflächen festgestellt zu haben.

"Das Ergebnis zeigt deutlich, wie sehr der Strukturwandel die mittelständischen Handels- und Handwerksunternehmen im Würgegriff hat", kommentiert Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer des MITTELSTANDSVERBUNDES das Ergebnis. "Auch wenn sich derzeit bei der Mehrheit der mittelständischen Unternehmen noch nichts negativ verändert hat", so Veltmann weiter. Für den Hauptgeschäftsführer des Spitzenverbandes des kooperierenden Mittelstandes bedeutet dies vor allem Eines: "Handeln – und zwar jetzt." Doch was ist zu tun?

Qualitätsmerkmale stärker kommunizieren

"Die Qualitätsversprechen des Handels und Handwerks vor Ort müssen noch stärker kommuniziert werden", betont Veltmann. Zu diesem Ergebnis kam auch das Institut für Handelsforschung (IFH) in einer aktuellen Studie im Auftrag des MITTELSTANDSVERBUNDES. Danach ist der inhabergeführte Einzelhandel in Deutschland grundsätzlich beliebt. Rund drei Viertel der Konsumenten kaufen gerne bei inhabergeführten lokalen Händlern ein – vor allem Männer stehen auf den Einkauf vor Ort. Wenn Qualität und Service stimmen, sind die Deutschen dabei durchaus auch bereit, einen höheren Preis in Kauf zu nehmen.

Die Stärken des inhabergeführten Einzelhandels müssen in einer zunehmenden Wettbewerbssituation laut der Erhebung aber deutlich kommuniziert werden. Das haben auch die Händler selbst erkannt. Aktuell werden zahlreiche Initiativen gegründet, in denen sich lokale inhabergeführte Einzelhändler gemeinsam engagieren. Ein Beispiel ist die Initiative "BUY LOCAL", die DER MITTELSTANDSVERBUND seit Mitte 2014 im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative "Mittelstandsoffensive" fördert.

Bei den Konsumenten kommt das an: So wird "BUY LOCAL" von den Befragten mit deutlicher Mehrheit gut bewertet. Positiv wahrgenommen wird insbesondere die Kommunikation der Einkaufsmehrwerte wie Qualität, Kompetenz und Service.

BUY LOCAL: Kauf, wo du lebst

"Die Studie zeigt, womit stationäre inhabergeführte Betriebe punkten können: mit persönlichem Kundenkontakt, kompetenten Mitarbeitern, Qualität von Ware und Sortiment sowie Einkaufserlebnis. Wer bei BUY LOCAL mitmachen will, muss bestimme Qualitätskriterien erfüllen. Damit bietet er seinen Kunden nicht nur genau das, was ihnen wichtig ist. Als Teil der öffentlichkeitswirksamen Kampagne kommuniziert er diese Vorzüge auch aktiv. Richtig unterwegs also – und jetzt auch wissenschaftlich bestätigt", kommentiert der Hauptgeschäftsführer des MITTELSTANDSVERBUNDES.

Weitere Informationen:

Lokaler Handel beliebt: Qualitätsversprechen besser kommunizieren
Informationen zur Mittelstandsoffensive BUY LOCAL
Wie kann ich bei BUY LOCAL mitmachen? 

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