Zentes - Mehrwert durch Verantwortung schaffen

Jenseits betriebswirtschaftlicher Zahlen und Fakten sind für den unternehmerischen Erfolg letztlich die Werte entscheidend, die für die handelnden Entscheider Richtschnur sind. Diese transparent zu machen und neu zu justieren, war Ziel und Gegenstand des diesjährigen Symposiums des Instituts für Handel und Internationales Marketing in Saarbrücken.

Saarbrücken, 25.09.2015 — Unverantwortliches Handeln in Führungsetagen von Unternehmen kann gewaltigen nachhaltigen Schaden anrichten, mitunter weit über den eigenen geschäftlichen Radius hinaus.

Universitätsprofessor Dr. Joachim ZentesDas diesjährige Symposium des Institus für Handel und Internationales Marketing der Universität Saarbrücken hätte mit dem Titel "Erfolg durch Verantwortung" zeitlich nicht besser platziert sein können. Gerade war in der Presse die "Bombe" über manipulierte Abgaswerte bei VW geplatzt. Dem Initiator des Symposiums, Univ.-Professor Dr. Joachim Zentes, war mit seinem Timing fürwahr ein Coup gelungen. Natürlich war die Entwicklung zu dem Zeitpunkt der Einladung zu dem Symposium seines Instituts für Handel Internationales Marketing H.I.M.A. noch nicht abzusehen, und so stand im Fokus seiner "Abschiedsveranstaltung" nicht die Automobilwirtschaft, sondern der Handel.

Zentes hob in seinem Eröffnungsvortrag zunächst hervor, dass gerade in Zeiten nahezu vollkommener medialer Transparenz über das Verhalten eines Unternehmens gesellschaftliche Akzeptanz der Unternehmenspolitik Grundvoraussetzung für erfolgreiches Wirtschaften sei. Unternehmen müssten deshalb die gesellschaftlichen Meinungstrends und Entwicklungsrichtungen genau kennen und überzeugend in den Wertekanon der Führungsetagen verankern. Wie multinationale Unternehmen dieses bereits umsetzen, erläuterte Univ.-Professor Bernhard Swoboda von der Universität Trier. Aber auch Genossenschaften sind in der Regel ein Paradebeispiele für gelebte Unternehmenswerte. Ein imposantes Beispiel für den verantwortlichen Umgang mit Führung und den daraus folgenden Erfolg zeigte der Präsident der Schweizer Coop-Gruppe, Hansueli Loosli, auf.

Dagegen stehen freilich auch kontraproduktive Verhaltensweisen, sowohl bei Unternehmen, als auch bei Konsumenten. Darüber wusste Univ.-Professorin Dr. Andrea Gröppel-Klein zu berichten. Oft gebe es zwischen Versprechen und Verhalten geradezu schizophrene Abweichungen, wie sie anhand empirischer Untersuchungen beweisen konnte. Mit der Führungskultur und der Verantwortungsethik in der Generation Z, die nach der Generation Y angeblich keine Verantwortung mehr übernehmen wolle, setzte sich schließlich Univ.-Professor Dr. Christian Scholz auseinander, der gemeinsam mit Zentes gerade das (Anmerkung der Redaktion: besonders lesenswerte!) Buch "Die Schizo-Wirtschaft"publiziert hat und an der Universität des Saarlandes insbesondere den Bereich Personal- und Informationsmanagement an der Betriebswirtschaftlichen Fakultät innehat.

Dabei kommt er zu einem durchaus ermutigenden Ergebnis für alle, die bereit sind, sich auf eine veränderte Führungskultur einzulassen. Exemplarisch reihte sich ein bemerkenswerter Vortrag von Christoph Werner, Geschäftsführer der DM-Drogeriekette und Spross des Unternehmensgründers an. Nach seinem Verständnis funktioniere Führung niemals zentralistisch, sondern nur "sinnzentriert dialogisch". Er verstehe ein Unternehmen nicht als "Ablauf- oder Sicherheitshierarchie", sondern als "Plattform zur Ermöglichung eigener Biographiegestaltung" der Mitarbeiter. Zur Veranschaulichung seiner Vorstellung von dialogischer Führung stellte Werner abschließend die Frage: "Kann ich jemandem so zuhören, dass ihm dabei etwas einfällt?"

Die "Essenz" der gut besuchten Tagung brachte Prof. Zentes auf die Formel: "Gewinn ist kausale Folge sozialer und ökologischer Verantwortung".

Kommentar von Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer des MITTELSTANDSVERBUNDES: "Danke, Herr Professor Zentes, mit Ihren praxisrelevanten herausragenden Forschungsaktivitäten und der sympathisch impulsiven und eingängigen Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Ergebnisse vielfältiger Studien an die Führungskräfte der Wirtschaft, gerade auch über Jahrzehnte zu verbundgruppenrelevanten Themen, hinterlassen Sie mit der regulären Beendigung Ihrer dienstlichen Pflichten in der Lehre große Spuren. Nicht nur Ihre Studenten, auch wir werden Sie vermissen!"

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