Social Media: von der Spielwiese zur Kommunikationsstrategie

Twittern, bloggen und liken ist längst zum Handwerkszeug für Kommunikatoren geworden. Wie wichtig die richtige Strategie und was "Social Recruiting" ist, diskutierten die Teilnehmer des AK Öffentlichkeitsarbeit, der in seiner Frühjahrssitzung bei der DATEV eG in Nürnberg zu Gast war.

Nürnberg, 15./16.04.2014 — "Ich muss Sie jetzt nicht davon überzeugen, dass Social Media eine gute Idee ist". Mit diesen Worten gab Michael Heipel, Leiter Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und Business Development bei spring Messe, gleich zu Beginn seines Impulsvortrags die Marschrichtung vor. Denn der Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit hatte sich vor zwei Jahren bereits intensiv mit "Social Media in Verbundgruppen" beschäftigt. Gemeinsam mit der DATEV führte DER MITTELSTANDSVERBUND eine Studie unter seinen Mitgliedern durch. Damals ging es noch um die Glaubensfrage.

Ob die sozialen Medien nur ein vorübergehender Trend sind, fragen sich die Kommunikatoren der Kooperationen im MITTELSTANDSVERBUND heute nicht mehr. Facebook, Twitter Co. sind bei vielen längst zu einem wichtigen Kommunikationsinstrument geworden. Deswegen diskutierten die 25 Teilnehmer des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit, der in seiner Frühjahrssitzung bei der DATEV eG in Nürnberg zu Gast war, auf welcher Stufe des "Social Media Cycle" sie sich gerade befinden. Und was mit den sozialen Medien in der Verbundgruppenkommunikation noch so alles möglich ist.

Am 04.02.2004 gründete Mark Zuckerberg mit ein paar Kommilitonen das Netzwerk Facebook. Auch er selbst ahnte zu diesem Zeitpunkt nicht, dass er damit ein neues Kapitel in den Lehrbüchern der Kommunikation geschrieben hat. Für Kommunikatoren gehört es heute zum Handwerkszeug, "virale Effekte" in ihre Strategie einzubeziehen, zu "twittern", zu "bloggen" und zu "liken". Aber wie kann eine Mittelstandskooperation Social Media noch besser in der Kommunikation einsetzen?

"Ohne Strategie geht heute nichts mehr", stellte der Leiter Corporate Publishing der DATEV, Christian Buggisch, in seinem Impulsvortrag fest. Die Genossenschaft hat vor einigen Jahren, "als es noch niemand interessierte", zunächst mit einem Twitter-Account Erfahrungen gesammelt.

Heute ist der IT-Dienstleister für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte sprichwörtlich auf allen Kanälen unterwegs. Der Fokus der Social Media Strategie liegt auf Blogs mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten und Zielgruppen. Dabei bloggt nicht nur die Abteilung von Buggisch. In einem Blog, der potentielle Nachwuchskräfte ansprechen soll, berichten regelmäßig Auszubildende und neue Mitarbeiter von ihrem Arbeitsalltag bei der DATEV. " Transparenz und Emotionalität spielen eine entscheidende Rolle", betonte Buggisch. Seine Abteilung biete den Bloggern zwar an, die Beiträge redaktionell zu prüfen. "Grundsätzlich sollen sich unsere Mitarbeiter aber sicher fühlen, dass sie offen kommunizieren können", so der Corporate Publishing Experte. Natürlich gebe es Grenzen. Gerade in den sozialen Medien verschwimme häufig Berufliches und Privates. Deswegen sei es wichtig, seinen Mitarbeitern Guidelines zum Verhalten im Web zur Verfügung zu stellen.

Beide Impulsreferenten waren sich einig, dass die sozialen Medien bei der Gewinnung von neuen Mitarbeitern großes Potential haben. " Social Recruiting steigt in der Bedeutung stetig", war sich Michael Heipel, der auch bei der Akademie der Verbundgruppen (ADV) als Social Media Referent tätig ist, sicher. Außerdem sollten Kooperationen nicht nur auf eine Plattform setzen. "Der Trend geht ganz klar zum mobilen Internet", so Heipel. Er zeigte den Kommunikatoren, dass es weltweit bereits 4 Mrd. mobile Handynutzer gibt, während nur 3,8 Mrd. Menschen regelmäßig eine Zahnbürste benutzen.






In dem anschließenden Workshop diskutierten die Kommunikationsexperten drei Thesen:
  • Dass "Facebook nur noch Sinn macht, wenn man bezahlte Anzeigen schaltet", sah die erste Gruppe anders. Die Kommunikatoren waren sich aber einig, dass noch mehr Wert auf gute redaktionelle Inhalte gelegt werden müsse.
  • "Erfolg in den sozialen Medien ist sehr wohl planbar" befand die zweite Gruppe. Wichtig sei, dass man eine klare Strategie habe.
  • Die steigende Bedeutung von Twitter, Xing Co. für unterschiedliche Unternehmensbereiche erfordert zwingend zusätzliche finanzielle und personelle Ressourcen. Das war das einleuchtende Urteil der dritten Gruppe.
Die Kommunikationsspezialisten aus den Kooperationen erhielten am Folgetag nicht nur einen beeindruckenden Einblick in die DATEV und ihre Pressearbeit durch Achim Felbinger, Fachberater Produktmanagement / Lösungen für Unternehmen, und die Pressesprecherin, Claudia Specht.

"Einmal quer durch Nürnberg" ging es am Abend noch. Bei der Stadtführung wird den Teilnehmern wohl das sogenannte Ehekarussel besonders in Erinnerung bleiben. Und bei der Tätigkeitsbeschreibung des Scharfrichters waren sich alle einig: Kommunikator ist doch ein schöner Job.

Die Herbstsitzung des AK Öffentlichkeitsarbeit wird auf Einladung der ANWR Group in Mainhausen stattfinden. Der Termin wird in Kürze bekannt gegeben.



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