Aus dem KOMPASS 2023: Veränderungen anschieben

Mit der „Change Community“ hat der Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V. im Dezember 2021 ein Instrument eingeführt, das Mitarbeiter:innen dazu befähigen soll, den strukturellen Wandel aktiv mitzugestalten. Wir haben im KOMPASS Mittelstand 2023 mit Lisa Ackermann und Nora Dietterle darüber gesprochen.

"Wenn wir eine Sache durch die Pandemie gelernt haben, dann, wie wir uns digital vernetzen und digitale Tools nutzen, um noch effektiver zusammen zu arbeiten“, sagt Nora Dietterle, Referentin Interne Kommunikation beim Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V. „Diese neuen Erkenntnisse können wir jetzt im Rahmen unserer Change Community einsetzen.“

Mit UnterLisa Ackermann, Abteilungsleiterin Gremien, Interne Kommunikation & Change bei Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V.stützung der Agentur Kessels und Smit legte Dietterle gemeinsam mit Abteilungsleiterin Lisa Ackermann im Frühjahr 2020 den Grundstein zum Aufbau der „Change Community“. Die Idee: Alle Mitarbeitenden sollen die Möglichkeit haben,  ein Experiment zu starten und damit zunächst im eigenen Arbeitsumfeld etwas zu verändern. Dieser akteurszentrierte Ansatz soll langfristig zu Veränderung im gesamten Unternehmen führen.

„Wir brauchen viele Steine, die das Wasser in Bewegung bringen“, so Dietterle. „Nachdem im Jahresverlauf viele Experimente entstanden sind , haben wir uns überlegt, eine Gemeinschaft zu bilden, die sich ge genseitig inspiriert und unterstützt. Gemeinsam möchten wir an den Themen von morgen arbeiten.“  

Festival der Experimente  

Der Aufruf zum Start der Experimente erfolgte im Januar 2020. Im Rahmen eines virtuellen Festivals im Jahr darauf hatten Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, ihre Ideen und Experimente den anderen vorzustellen. Zeitgleich erfolgte der Aufruf, Teil der Change Community zu werden und gemeinsam an den neuen Ideen zu arbeiten. „Rund 50 Kolleg:innen waren anfangs Teil der Community“, erinnert sich Dietterle. „Inzwischen besteht die Change Community aus rund 180 Mitgliedern, die an unterschiedlichen Standorten in Deutschland mit den neuen Ideen experimentieren .“

Meetings effizienter gestalten, Arbeitsprozesse neu oder anders denken, ein neues Produkt entwickeln – die Ideen zu den Experimenten sind vielfältig. Im Mittelpunkt steht dabei jeweils, Veränderungen selbstständig anzugehen. Scheitern ist dabei ausdrücklich erlaubt und sogar gewünscht. „Wir wollen weg von einer negativen und hin zu einer positiven Fehlerkultur und dabei Raum zum Ausprobieren und Experimentieren geben“, so Dietterle. „Es muss nicht immer alles perfekt sein.“

Nora Dietterle, Referentin Interne Kommunikation und Change Management bei Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V.

Begleitet wird das Projekt von regelmäßigen Treffen der Mitglieder der Change Community sowie Formaten wie dem „Change Stammtisch“, der in regelmäßigen Abstän den virtuell stattfindet. Darüber hinaus hat Nora Dietterle ein weiteres Format entwickelt: „Ein Experiment zum Anfassen.“ Dabei stellt ein Experimente-Team einmal im Monat sein Experiment vor. Dafür stehen 15 Minuten zur Verfügung. Im Anschluss haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen oder Anregungen zu geben.  

Kollaborative Ausrichtung  

Innerhalb der Change Community gibt es verschiedene Rollen, welche von den Mitgliedern bei Bedarf übernommen werden können. So gibt es etwa die Rolle der Spielerin , die selbst aktiv eine Initiative zur Veränderung einbringt, oder die des Fans, der Beiträge liken oder teilen kann und dadurch Veränderungen im Unternehmen positiv unterstützt. Darüber hinaus gibt es die Trainerin beziehungsweise den „Change Guide“, welcher Veränderungsinitiativen anleitet und Ansprechpartner i n für die Kolleg:innen ist.

„Wir möchten die Ideen und Tools der Change Community im Unternehmen weiterverbreiten“, so Dietterle. „Diese Rolle übernimmt der Change Guide. Das sind rund 20 Kolleg:innen, welche die bisher durchgeführten Experimente oder Tools auch in anderen Abteilungen vorstellen und umsetzen. Wir möchten kein Inselwissen schaffen, sondern voneinander lernen. "Alle bisherigen Ideen und Workshop-Möglichkeiten sind in der „Toolbox“ festgehalten, ein rund 150-seitiges Dokument. Jeder Inter essierte kann sich daraus bedienen und inspirieren lassen, damit der Veränderungsprozess weitergeht.

Denn: Die Change Community soll weiterwachsen – bis zum Ende des Jahres auf rund 200 Teilnehmer:innen. Auch die Experimente wach sen laut Nora Dietterle weiter. „Wir stellen fest, dass die Ideen zum Teil nicht mehr zu stoppen sind. Einige haben sich schon fest etabliert. Genau das ist unser Ziel: Als Graswurzelbewegung gemeinsam Veränderungen nach vorne bringen.


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