Energieeffizienz kann so einfach sein

Welche Lichttechnik ist effizient, zeigt die Ware aber von ihrer besten Seite? Wo liegen Einsparpotenziale bei Lüftung, Klima und Heizung? Und was ist das richtige Förderprogramm? Beim Workshop "Energieeffizienz ganz einfach" präsentierten Experten die Antworten.

Wuppertal, 19.05.2014 — Die Steigerung der Energieeffizienz ist zurecht ein Dauerbrenner in der Kooperationsszene. Welches große Potential im kooperierenden Mittelstand schlummert, hat die Studie "Energieeffizienz in gewerblichen Verbundgruppen" des MITTELSTANDSVERBUNDES gezeigt. Gleichzeitig ist das Thema vielschichtig und komplex, so dass viele Kooperationen vor der Frage stehen, wie sie das Thema richtig angehen sollen.

Deswegen hat DER MITTELSTANDSVERBUND für seine Mitgliedskooperationen am 19. Mai eine zweite Workshop-Runde "Energieeffizienz ganz einfach" gestartet. Im Rahmen des Projekts "Mittelstand für Energieeffizienz" beantworteten Energieeffizienzspezialisten interessierten Teilnehmern aus den Zentralen und ihren Anschlusshäusern alle Fragen rund um das Thema Energiesparen. Getagt wurde beim E/D/E Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler in Wuppertal.

Die Gretchenfrage: LED – ja oder nein?

Wie der Einsatz von energieeffizienter Lichttechnik die Warenpräsentation optisch aufwerten kann, zeigte zu Beginn Ralph Kensmann, Geschäftsführer der Firma start.design. Unter dem Titel "Es werde Licht - aber wie?" ging er auf die Frage ein, die momentan viele Mittelständler beschäftigt: LED - ja oder nein? Das Fazit des Vortrags: Eine pauschale Beantwortung der Frage ist nicht möglich. Es ist immer eine individuelle Betrachtung notwendig. "Die ideale Technik ist von der Nutzung des Raumes und äußeren Gegebenheiten wie Tageslichteinfluss abhängig", stellte der Experte fest. Da die Lichtverhältnisse große Bedeutung bei der Atmosphäre eines Geschäftes sowie der Präsentation der Waren haben, sollte eine Umrüstung bzw. Erneuerung der Lichttechnik immer gut geplant sein. Zuletzt gab Kensmann den Teilnehmern wichtige Tipps und Hinweise, worauf beim Kauf von LEDs unbedingt geachtet werden sollte.

Minimale Anpassungen sparen bares Geld

Doch nicht nur bei der Beleuchtung, auch bei Lüftungs- und Klimatechnik können unverhofft große Einsparpotenziale schlummern. Der KfW-gelistete Energieberater und Geschäftsführer der ecogreen Energie GmbH Co. KG Marcel Riethmüller betonte, dass häufig nur durch eine Anpassung der Steuerung jede Menge Energie eingespart werden kann. "Diese Maßnahme kostet wenig bis gar nichts, bringt aber gleich eine deutlich niedrigere Stromrechnung", so Riethmüller.

Eine regelmäßige Wartung und Reinigung der Filter sollte ebenfalls unbedingt auf die TO-DO-Liste gesetzt werden, um unnötige Kosten zu vermeiden, riet der Effizienzexperte den Workshop-Teilnehmern. Veranschaulicht wurden die Einsparpotenziale an verschiedenen Praxisfällen, die Riethmüller bei Beratungen im Rahmen des Projekts "Mittelstand für Energieeffizienz" vorgefunden hat. Auch im anschließenden Vortrag zum Thema Heizung zeigte sich: Es muss nicht gleich eine neue Anlage sein - auch durch kleine Maßnahmen, wie einen hydraulischen Abgleich, werden Kosten und CO2 eingespart.


Photovoltaik und Blockheizkraftwerk: nur wenn es passt

Dieter Oppenhäuser, ebenfalls KfW-gelisteter Energieberater und aktiv im Rahmen des Projekts "Mittelstand für Energieeffizienz", erläuterte anschaulich, wann Blockheizkraftwerke und Photovoltaikanlagen sinnvoll sind - und wann nicht. So sind aufgrund der aktuell politisch diskutierten Änderungen im EEG beide Anlagen meist nur noch sinnvoll, wenn man nahezu den gesamten produzierten Strom auch selbst verbrauchen kann. Da wirtschaftliche Speichertechnologien momentan noch nicht vorzufinden sind, muss der Strom genau dann verbraucht werden, wenn er produziert wird, so Oppenhäuser. Für ein Kino etwa, das normalerweise am späten Nachmittag oder abends einen hohen Bedarf hat - wenn die Sonne also nicht (viel) scheint - sei Photovoltaik damit keine Option.


Safari durch den Förderdschungel mit "Mittelstand für Energieeffizienz"

Im Anschluss nahm Oppenhäuser die Teilnehmer mit auf eine Safari durch den Förderdschungel. Er zeigte welche Förderprogramme es gibt, zu welchen Unternehmen sie passen und kann wie sie kombinierbar sind. Auch individuelle Fragen konnten direkt durch den erfahrenen Berater beantwortet werden.

Am Ende der Veranstaltung war klar: Durch Energieeffizienz können die Betriebskosten oft mit kleinem Aufwand erheblich gesenkt werden. Und wenn man verlässliche Experten an seiner Seite hat, die neutral beraten und einem Punkte wie Fördermittelanträge abnehmen, macht das Thema sogar richtig Spaß - vor allem wenn der Staat bei Beratung und Umsetzungen noch einen Zuschuss zahlt und man ganz nebenbei auch noch das Klima schützt.

Die nächsten kostenlosen Schulungen finden am 26.05.2014 in Stuttgart und am 11.06.2014 in Hannover statt. Gerne nimmt DER MITTELSTANDSVERBUND noch Anmeldungen entgegen.


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Ernst Panse

DER MITTELSTANDSVERBUND — ZGV e.V.
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Tel.: 0221/355371-47
Fax: 0221/355371-50
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