Was einer nicht schafft, schaffen viele – klare Worte auf dem MHK Branchenabend

Wie können Händler die digitale Transformation bewältigen und dabei wettbewerbsfähig bleiben? Auf dem Branchenabend der MHK Group am 18. September 2017 im ostwestfälischen Enger-Besenkamp wurden vor rund 400 hochkarätigen Küchenherstellern, -zulieferern und Experten aus dem Küchenfachhandel Wettbewerbsperspektiven erörtert.

Berlin, 22.09.2017 – Auf dem Branchenabend der MHK Group AG am 18. September 2017 standen die Herausforderungen durch die Alno-Insolvenz ausgelösten Marktturbulenzen und die Auswirkungen der Digitalisierung im Handel auf der Agenda. Der Vorstandsvorsitzende der MHK-Gruppe, Hans Strothoff, hatte die Branche bereits zum 20. Mal zum traditionellen Abend geladen, um sich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen.

Addiere die Größe und multipliziere Kompetenz

Gastredner Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer des MITTELSTANDSVERBUNDES auf dem Branchenabend der MHK Group„Was der Einzelne nicht schafft, das schaffen viele“ – dafür liefere die MHK Group seit Jahren den eindrucksvollen Beweis. Dieser Kernsatz der Genossenschaftsidee – seit vergangenem Jahr immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO – habe sich zum Lebenselixier für den Fachhandel und das Handwerk entwickelt, so Gastredner Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer des MITTELSTANDSVERBUNDES.

Strothoff zeigte sich überzeugt, dass es auch in naher Zukunft zu weiteren Fusionen und Kooperationen kommen werde. Erforderlich seien diese zudem, um den enorm wachsenden Großflächenanbietern Paroli bieten zu können.

Die übereinstimmende „Zauberformel“, die für alle gelte, laute: „Addiere die Größe und multipliziere Kompetenz“. Der stets sehr mitgliederorientierten Ausrichtung der MHK Group sei es zu verdanken, dass das Fachgeschäftesterben, das in verschiedenen anderen Branchen um sich greife, bisher verhindert werden konnte, betonte Veltmann.

No data, no retail: Konsum der Zukunft ist von Daten getrieben

Der Konsum sei in Zukunft vor allem von Daten getrieben. Daten, die über die gesamte Wertschöpfungskette entstünden, intelligent gesammelt und aufbereitet werden könnten. Das gelte nicht nur für den eCommerce, sondern zunehmend auch für das lokale Geschäft. Der Präsident des MITTELSTANDSVERBUNDES, Günter Althaus, hätte es mit „No data, no retail“ jüngst auf den Punkt gebracht, so Veltmann.

Auch Hans Strothoff betonte, dass man gemeinsam die Vorteile der Digitalisierung nutzen müsse und warb für eine engere Partnerschaft zwischen Industrie und Handel.

Neue Aufgabenfelder für die Verbundgruppen

Doch um den Transformationsprozess im Mittelstand zu schaffen, sollten die Verbundgruppenzentralen ihre bisherige Rolle erweitern, appellierte Veltmann.

Die Verbundgruppe als Infrastrukturgeber müsse Mitgliedern den Onlinekanal an der richtigen Stelle öffnen, Anbieter und Vermittler digitaler Services sein – und zudem als Qualifizierer agieren. Die Zusammenarbeit mit Wissenschaft, Instituten oder Startups sei hierbei besonders wichtig, betonte der Hauptgeschäftsführer des MITTELSTANDSVERBUNDES.

Kartellwächter bremsen Marktteilnehmer aus

Doch Kartellwächter bremsten Marktteilnehmer oft wegen vermeintlicher Verbraucherinteressen ungerechtfertigt aus und verlangten bei jedem Kooperationsschritt Rechtfertigungen der Unternehmen. Das sei oft nicht nur pure Bürokratie, sondern behindere jedes Wachstum und den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit in einem zunehmend durch neue und global agierende Marktteilnehmer umkämpften Markt.

„Es ist inakzeptabel, dass wettbewerbsrechtliche Regelungen gerade mittelständischen Unternehmen zum Nachteil gereichen.“, mahnte Veltmann. Ungerechtfertigte kartellrechtliche Konsequenzen könnten ein Ausbluten des Fachhandels mit entsprechenden Nebenwirkungen für zigtausend verödende Städte und Kommunen bedeuten, so Veltmann weiter.

Existenziell wichtig sei die Möglichkeit, die Angebote in einer Verbundgruppe mit einer zentralen Distributions- und Preispolitik weiter zu professionalisieren und zukunftsfest zu machen. Dazu gehöre auch der Zugriff auf Kundendaten. Hierzu bedürfe es eines engen Zusammenspiels aller Beteiligten in der Wertschöpfungskette.

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