Ausbaukosten: Handwerks-Initiative will Gesetzeslücke schließen

Anders als beim Verbrauchsgüterkauf bleiben Handwerksbetriebe im B2B-Bereich auf den Kosten für den Ein- und Ausbau einer mangelhaft gelieferten Sache sitzen. Die Initiative "Mit einer Stimme" will mit einer Online-Petition die Gesetzeslage ändern.

Würzburg, 29.08.2014 — Am 15.07.2008 entschied der Bundesgerichtshof (BGH), dass der Verkäufer die Kosten für den Aus- und Wiedereinbau eines fehlerhaften Produkts nicht tragen muss. Mit Urteil vom 02.04.2014 hat der BGH diese Rechtsauffassung bestätigt. "Das stellt besonders das Ausbauhandwerk vor große Probleme", betont der MITTELSTANDSVERBUND-Rechtsexperte Dr. Marc Zgaga. Denn diese bleiben im Ergebnis auf den zusätzlichen Kosten sitzen. Und das kann gerade für kleinere Betriebe das finanzielle Aus bedeuten.

Der Spitzenverband des kooperierenden Mittelstandes, der neben Handels- und Dienstleistungskooperationen auch die Interessen von zahlreichen Handwerkskooperationen vertritt, fordert deswegen eine rasche Korrektur des Sachmangelgewährleistungsrechts.

Diese Gesetzeslücke schließen will auch die Handwerks-Initiative "Mit einer Stimme", die vom MITTELSTANDSVERBUND unterstützt wird. "Unsere Mitglieder dürfen nicht unverschuldet Existenzrisiken ausgesetzt sein", sagt Regina Hebbeln-Röttjer, Geschäftsführerin des MITTELSTANDSVERBUND-Mitglieds DECOR-UNION und Unterstützerin der Initiative. Mit einer Online-Petition will die Initiative eine Behandlung des Themas im Bundestag erwirken. Dafür braucht sie allerdings mindestens 50.000 Unterstützer. Diese sollen im Vorfeld über die Internetseite www.miteinerstimme.org und via Facebook über die aktuell unbefriedigende Situation informiert und für das Thema sensibilisiert werden.

Wer sich auf der Webseite als Unterstützer einträgt, erhält fortlaufend Informationen zum Thema und zum exakten Start der Online-Petition. "Alle Handwerker, deren Familien und Freunde sind aufgefordert, die Initiative aktiv zu unterstützen und sich am besten sofort für die Beteiligung an der geplanten Online-Petition im Frühjahr 2015 anzumelden", schreiben die Unterstützer in einer Pressemitteilung.


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