Hollmann fordert EU-Kommission auf: Nachhaltigkeit muss freiwillig bleiben!

Mit ihrer CSR-Agenda bricht die EU-Kommission mit ihrer bisherigen Linie der Freiwilligkeit unternehmerischer Verantwortung für nachhaltige Entwicklung. MITTELSTANDSVERBUND-Präsident Wilfried Hollmann warnt: Das vielfältige Engagement - besonders im kooperierenden Mittelstand - dürfe nicht durch neue Bürokratielasten konterkariert werden.

Berlin, 21. November 2011. Mit ihrer CSR-Agenda bricht die EU-Kommission mit ihrer bisherigen Linie der Freiwilligkeit unternehmerischer Verantwortung für nachhaltige Entwicklung. MITTELSTANDSVERBUND-Präsident Wilfried Hollmann warnt in Schreiben an den EU-Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit László Andor und an Kommissions-Vizepräsidenten Antonio Tajani: Das vielfältige unternehmerische Engagement — besonders im kooperierenden Mittelstand — dürfe nicht durch neue Bürokratielasten konterkariert werden.

Nachhaltigkeit ist Mittelstandsprinzip

So sei Verantwortung für gesellschaftliche Belange im sozialen, kulturellen und ökologischen Bereich fester Bestandteil der Mittelstandskultur in Deutschland. Dieser unternehmerische Wertekodex im Mittelstand erkläre zu weiten Teilen den Erfolg des Mittelstandes im internationalen Bereich, insbesondere in Krisenzeiten. Die von der Kommission im Oktober vorgelegte CSR-Agenda erwecke durch die darin angestrebte Erweiterung der Dokumentationspflichten von CSR jedoch den Eindruck, dass die bisherigen Aktivitäten der Unternehmen unzureichend seien: „Diesem Eindruck muss ich entschieden entgegen treten!“, so Hollmann gegenüber der EU-Kommission.

Kooperierender Mittelstand vielfältig engagiert

Auch der hohe Organisationsgrad der mittelständischen Unternehmen in Interessenverbänden trage bereits heute zu einer effizienten Umsetzung der CSR-Ziele bei. So unterstützen DER MITTELSTANDSVERBUND und die ihm angeschlossenen Verbundgruppenzentralen die selbstständigen Unternehmer mit einer Vielzahl von Impulsen und Maßnahmen. Etwa wurde im vergangenen Jahr ein Network Governance Kodex publiziert, der auf die Erreichung zentraler CSR-Ziele eingeht. In diesem Jahr wurde ebenso die Kampagne „Mittelstand für Umweltbildung“ gestartet, die herausragende Beispiele für das vielfältige Engagement der Unternehmen zeigt.

Warnung vor neuen Bürokratielasten für Mittelstand

Vor diesem Hintergrund fordert der Präsident des MITTELSTANDSVERBUNDES die EU-Kommission auf: „Wo sich ohne gesetzliche Vorgaben über Jahrzehnte eine gemeinsame Verantwortungskultur bei den Unternehmen entwickelt und entfaltet hat, bedarf es keiner staatlichen Reglementierung“. Bereits heute trügen die Mittelständler deutlich höhere Bürokratielasten als Großunternehmen. Um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, dürften ihnen keine kontraproduktiven bürokratischen Zusatzlasten aufgebürdet werden, warnt Hollmann weiter. Dem gesellschaftlichen Konsens zur Freiwilligkeit von unternehmerischer Verantwortung für nachhaltige Entwicklung müsse sich die europäische wie auch die nationale Politik weiterhin verpflichtet fühlen.

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