125 Jahre Genossenschaftsgesetz

Am 01.10.1889 trat das deutsche Genossenschaftsgesetz in Kraft. MITTELSTANDSVERBUND-Präsident Wilfried Hollmann lobt das Gesetzeswerk als eines der größten Errungenschaften für mittelständische Unternehmen.

Berlin, 01.10.2014 — Es hat 167 Paragraphen. Und ist ein echter Oldtimer. Das Gesetz betreffend die Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften – kurz Genossenschaftsgesetz. "Dieses universelle Gesetzeswerk ist eines der größten Errungenschaften der Genossenschaftsgeschichte", erklärt Wilfried Hollmann, Präsident des MITTELSTANDSVERBUNDES.

Am 1. Oktober 1889, vor 125 Jahren, ist die Rechtsgrundlage für Genossenschaften in Deutschland in Kraft getreten. Sie wurde seitdem mehrfach überarbeitet und den Erfordernissen der Zeit angepasst. Zuletzt wurden durch die Novellierung im Jahr 2006 zahlreiche Gründungserleichterungen und erweiterte Betätigungsfelder für Genossenschaften umgesetzt. "Die Novellierung hat die Rechtsform noch attraktiver gemacht", sagt Hollmann. Auch das Image "verstaubt" haben die Genossenschaften längst hinter sich gelassen. "Die Rechtsform ist modern und die steigenden Gründungszahlen beweisen, dass die Genossenschaft heute wie vor 125 Jahren ein Erfolgsmodell ist", betont der Präsident des Spitzenverbandes des kooperierenden Mittelstandes.

Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland 5797 Genossenschaften mit 19,2 Mio. Mitgliedern (Quelle: Zahlen und Fakten 2014). DER MITTELSTANDSVERBUND vertritt die Interessen von 320 Verbundgruppen, von denen etwa die Hälfte in der genossenschaftlichen Rechtsform organisiert ist.

"Der genossenschaftliche Förderauftrag ist dabei das Zünglein an der Waage", so Hollmann. Deswegen fordert der MITTELSTANDSVERBUND-Präsident von der Politik, die Genossenschaften zu fördern und ihnen keine Steine in den Weg zu legen. Die Rechtsprechung zur Insolvenzanfechtung ist ein solches Hindernis, das der Verband seit Langem kritisiert. "Die Vorsatzanfechtung nach § 133 InsO macht es Genossenschaften teilweise unmöglich, ihre Mitglieder mit der notwendigen Unterstützung vor einer Insolvenz zu bewahren", kritisiert Hollmann. Die Politik sei deswegen aufgerufen, die mehrfach angekündigte und dringend notwendige Reform so schnell wie möglich nun auch endlich auf den Weg zu bringen.


Weitere Informationen:

Seite drucken

Zurück zur Übersicht